ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax fällt unter 24.000 Punkte - Konsolidierung
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Dienstag seiner
jüngsten Rekordjagd weiter Tribut gezollt. Angesichts der
anhaltenden Handelsgespräche zwischen den USA und China gingen die
Anleger keine Risiken ein. "Nach der ansehnlichen Kursrally der
letzten Handelswochen sind Konsolidierungsphasen im Dax bei vielen
Investoren gerne gesehen", kommentierte Finanzmarktexperte Andreas
Lipkow.
Zum Handelsende verlor der deutsche Leitindex 0,77 Prozent auf
23.987,56 Punkte. Damit blieb er minimal über der für den
kurzfristigen Trend wichtigen 21-Tage-Linie, konnte sich aber nicht
über der viel beachteten Marke von 24.000 Punkten behaupten. Erst am
vergangenen Donnerstag hatte der Dax mit 24.479 Punkten erneut eine
Höchstmarke erreicht.
Seit Jahresbeginn steht immer noch ein Plus von 20,5 Prozent zu
Buche - deutlich mehr als bei den anderen wichtigen europäischen
Indizes, von den US-Börsen ganz zu schweigen. Für den 2025 bislang
ebenfalls starken MDax der mittelgroßen deutschen
Unternehmen ging es am Dienstag letztlich um 1,05 Prozent auf
30.548,82 Punkte nach unten.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor hingegen
nur 0,11 Prozent. Ähnlich sah es beim Schweizer SMI
aus, während der britische FTSE 100 etwas zulegte.
Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial
notierte zum europäischen Handelsende denkbar knapp und der
technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 moderat in
positivem Terrain.
"Knackpunkt in den Verhandlungen (zwischen den USA und China) dürfte
der Umgang mit den sogenannten seltenen Erden werden", schrieb
Marktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. 90 Prozent der
begehrten Industriemetalle stammten aus China. Mit diesem Faustpfand
könnte China US-Präsident Donald Trump "auflaufen lassen", was für
die Aktienmärkte ein großes Enttäuschungspotenzial berge.
Wie schon zum Wochenbeginn nahmen Anleger bei den gut gelaufenen
Aktien aus der Rüstungsbranche Kursgewinne mit. Die Abschläge
reichten von 5,8 Prozent bei Rheinmetall über 6,1
Prozent für Hensoldt bis zu 11,7 Prozent bei Renk
. In einer Branchenstudie der kanadischen Bank RBC
heißt es, die Stimmung gegenüber Rüstungswerten sei gegenwärtig
durchwachsen. Die Bank of America strich bei Renk die Kaufempfehlung
und stufte die Aktien gleich doppelt ab, was deren Kurs zusätzlich
belastete.
Die Papiere der Deutschen Telekom litten mit minus
2,1 Prozent unter einem Bericht zu einer wichtigen Personalie bei
der Tochter T-Mobile US . Deren Chef, Mike Sievert,
könnte laut dem "Handelsblatt" seinen Posten noch vor Vertragsende
2028 aufgeben.
Die Aktien der Commerzbank verloren letztlich noch
0,9 Prozent. Bundeskanzler Friedrich Merz unterstützt das Geldhaus
in seinem Widerstand gegen die Übernahmepläne der italienischen
Konkurrentin Unicredit .
Die Anteile von Kontron zogen hingegen als einer der
größten Gewinner im Nebenwerte-Index SDax um 7,6
Prozent an. Der Technologiekonzern erhielt einen Auftrag von der
tschechischen Bahn./gl/stw