ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax wenig bewegt - weitere Gewinnwoche
FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit einem letztlich wenig bewegten Freitag hat
der Dax bei seinem guten Lauf eine weitere
Gewinnwoche verbucht. Der deutsche Leitindex gab um 0,08 Prozent auf
24.304,46 Punkte nach. Damit blieb er in Schlagdistanz zum Rekord
von gut 24.479 Zählern, der am Tag zuvor im Zuge der nächsten
Zinssenkung der Europäischen Zentralbank aufgestellt worden war. In
der abgelaufenen Woche hat der Dax um 1,3 Prozent zugelegt.
Gebremst wurde der deutsche Leitindex unter anderem von
Gewinnmitnahmen bei der Rheinmetall-Aktie. Der
US-Arbeitsmarktbericht hatte den hiesigen Aktienmarkt am Nachmittag
zunächst kaum bewegt. Als die US-Börsen jedoch Fahrt aufnahmen,
konnte er seine zuvor erlittenen Verluste fast noch ausgleichen. Der
MDax sank am Freitag um 0,84 Prozent auf 30.875,14
Zähler.
In den USA wurden im Mai mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet.
Nach zuletzt schwachen Daten des privaten Jobdienstleisters ADP kann
laut dem NordLB-Analysten Tobias Basse von einer leicht positiven
Überraschung gesprochen werden. Dies hievte den Dow Jones Industrial
in New York ins Plus. Der US-Leitindex hat
Nachholbedarf: Während der Dax 2025 um etwa 22 Prozent zugelegt hat,
ist der Dow in diesem Jahr erst jetzt wieder knapp in die Gewinnzone
zurückgekehrt.
Experten der DZ Bank stellten am Freitag ein Fragezeichen dahinter,
ob deutsche Aktien ihre relative Stärke fortsetzen können. Der Dax
bewege sich mittlerweile im "teuren" Bereich und berge daher
zunehmende Rückschlagrisiken, schrieb Analyst Sören Hettler.
Stolpersteine gebe es reichlich, allen voran ausgehend von der
Politik des US-Präsidenten Donald Trump. Einen "bedeutenden
Schönheitsmakel" sieht er auch in aktuellen Bewertungskennziffern.
Bei Rüstungswerten wurde nach deren jüngster Rekordrally Kasse
gemacht. Für den Kurs von Rheinmetall , der sich in
dieser Woche der 2.000-Euro-Marke genähert hatte, ging es um fünf
Prozent nach unten. Hensoldt und Renk
verloren jeweils mehr als sechs Prozent. Unter den beiden
MDax-Werten nahm Analyst Sebastian Growe von der Investmentbank
Exane BNP einen Wechsel der Prioritäten vor, indem er Hensoldt jetzt
ein neutrales Votum verlieh und Renk auf "Underperform" abstufte.
Mit "Outperform" setzt der Experte weiterhin ganz klar auf
Rheinmetall.
Eine von der Deutschen Bank gestrichene Kaufempfehlung für Allianz
setzte die Aktien des Versicherers nicht unter Druck.
Für Fraport dagegen werden die Experten des führenden
deutschen Finanzinstituts etwas optimistischer, indem sie ihr
bisheriges Verkaufsvotum aufgaben. Die Papiere des
Flughafenbetreibers legten um 1,7 Prozent zu und erreichten damit
den höchsten Stand seit mehr als drei Jahren.
Im Autosektor waren die Vorzeichen rot, wobei vor allem die Aktien
aus dem Umfeld des VW -Konzerns negativ auffielen. Die
Titel von Volkswagen sackten nach einem Medienbericht
über Investitionskürzungen um 1,7 Prozent und jene der
Sportwagentochter Porsche AG um 1,5 Prozent ab. Die
"Wirtschaftswoche" berichtete über eine Vorstandssitzung, in der
Finanzvorstand Arno Antlitz mit der Bekanntgabe umstrittener
Investitionskürzungen für Entrüstung gesorgt habe.
Im Nebenwertebereich sprangen MLP um 4,8 Prozent nach
oben. Die Aktien des Finanzdienstleisters erreichten nach einer
positiven Empfehlung von Oddo BHF ihr höchstes Niveau seit Ende
2021. In der Studie wurde das attraktive und defensive
Geschäftsmodell gelobt, noch ergänzt um die Dividendenrendite.
Auf europäischer Bühne stieg der EuroStoxx 50 um 0,4
Prozent auf 5.430,17 Punkte. Auch er hat Nachholbedarf im Vergleich
zum Dax, denn sein Jahresplus ist mit knapp 11 Prozent nur halb so
groß. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stieg zuletzt um fast 1
Prozent. Er kommt damit in diesem Jahr jetzt wieder auf ein Plus von
0,4 Prozent./tih/he