Aktien Frankfurt: Dax-Rekordserie geht weiter - EZB-Zinssenkung wie erwartet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt hat sich der positive
Trend am Donnerstag fortgesetzt. Die Leitzinssenkung der
Europäischen Zentralbank (EZB) wirkte leicht positiv, war letztlich
aber erwartet worden. Sein Rekordhoch schraubte der Dax
auf 24.400 Punkte hoch. Zuletzt gewann der deutsche
Leitindex 0,36 Prozent auf 24.365 Punkte. Im Blick steht am frühen
Abend mitteleuropäischer zudem das Treffen von Bundeskanzler
Friedrich Merz (CDU) mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus.
Die EZB senkte zum achten Mal seit Juni 2024 die Leitzinsen im
Euroraum. Der für Banken und Sparer wichtige Einlagenzins wird um
0,25 Prozentpunkte auf 2,0 Prozent verringert, wie die Notenbank in
Frankfurt mitteilte. "Richtig so, kann man sagen, nachdem die
Inflationsrate im Euroraum unter zwei Prozent gesunken ist",
kommentierte Michael Heise, Chefökonom beim Vermögensverwalter HQ
Trust, die Entscheidung. Zudem bringe der ungelöste Handelsstreit
mit den USA nach wie vor erhebliche Konjunkturrisiken mit sich.
Der MDax der mittelgroßen Werte kletterte auf dem
höchsten Niveau seit drei Jahren um 0,99 Prozent auf 31.338 Punkte
weiter nach oben. Er liefert sich in der Jahresbilanz ein
Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Dax - beide Indizes haben mehr als ein
Fünftel gewonnen.
Auch der SDax der kleineren Börsentitel ist weiter im
Aufwind, er ließ am Donnerstag erstmals seit 2021 wieder die Marke
von 17.000 Punkten hinter sich. Für den Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 ging es um rund 0,2 Prozent hoch.
Mit Blick auf den Dax werde das weitere Kurspotenzial nun knapper,
sagte Marktexperte Andreas Lipkow. Es brauche schon Fantasie, um auf
dem aktuellen Kursniveau noch ein hinnehmbares
Chance-Risiko-Verhältnis lokalisieren zu können. Die Landesbank
Helaba sprach von einem hohen Korrekturrisiko.
Am Markt bewegten Umstufungen Einzeltitel. Bayer
zogen um 5 Prozent an. Eine Kaufempfehlung von Goldman Sachs trieb
an. Airbus gaben indes um 2 Prozent nach. Die US-Bank
Citigroup hatte ihr Kaufvotum für die Papiere des Flugzeugbauers
gestrichen.
Heidelberg Materials sprangen nach ihrer jüngsten
Konsolidierung wieder deutlicher an und gewannen auf Platz zwei im
Dax hinter Bayer 3,8 Prozent. Die Titel des Baustoffkonzerns zählen
2025 zu den stärksten im Dax.
Rüstungswerte gewannen deutlich. Im MDax erreichten Hensoldt
nach zweitägiger Pause einen weiteren Rekordstand.
Rheinmetall blieben mit ihrem Kurszuwachs noch unter
der Bestmarke. Renk wurden mit Dividendenabschlag
gehandelt, hätten aber auch ohne diesen mit ihrem Kursgewinn einen
Rekord nicht erreicht. Bei einer Sitzung der Verteidigungsminister
der Nato-Staaten hat das Verteidigungsbündnis angesichts der
Bedrohung durch Russland das größte Aufrüstungsprogramm seit den
Zeiten des Kalten Krieges beschlossen.
Das Biotech-Unternehmen Formycon darf sein Biosimilar
für das Augenmedikament Lucentis in Brasilien vermarkten. Für die
Formycon-Aktien ging es im SDax um 7,4 Prozent hoch./ajx/mis