PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte
haben am Mittwoch bei flauem Handel leicht nachgegeben. Derzeit
überwiege wieder etwas die Unsicherheit über die Entwicklung der
Zölle, hieß es am Markt. Die deutlichen Gewinne an der Wall Street
vom Vorabend konnten nicht wirklich Rückenwind liefern. Die Anleger
warten nun mit Spannung auf die für Mittwochabend nach
US-Handelsschluss avisierten Quartalszahlen des Halbleiterkonzerns
Nvidia .
Der EuroStoxx 50 fiel gegen Mittag um 0,3 Prozent auf
5.399 Punkte. Außerhalb der Eurozone verlor der Schweizer SMI
0,7 Prozent auf 12.241 Zähler. Der Londoner Leitindex
FTSE 100 sank um 0,1 Prozent auf 8.772 Punkte.
Ein positiver Quartalsbericht von Nvidia könnte die
Risikobereitschaft der Anleger weiter stützen und die
Aufwärtsdynamik der Börsen aufrechterhalten, erklärte Analyst Jochen
Stanzl von CMC Markets. "Der KI-Highflyer muss vor allem nachweisen,
dass das Gewinnwachstum nicht deutlich abflacht und man trotz der
volatilen Zollpolitik ein nachhaltiges Geschäftsmodell etabliert
hat. Ein Kursplus von 56 Prozent seit Anfang April legt die
Messlatte extrem hoch - eine Enttäuschung der Anleger bei Vorlage
der Quartalszahlen ist daher keineswegs auszuschließen", so Stanzl.
Unterdessen setzt die Unicredit ihre Einkaufstour
fort und stockte die Beteiligung an der griechischen Alpha Bank
auf etwa 20 Prozent auf. Bislang hatten die Italiener
knapp zehn Prozent der Alpha-Bank-Anteile gehalten. Die Aufstockung
des Anteils werde einen zusätzlichen Gewinn von etwa 180 Millionen
Euro pro Jahr generieren, hieß es. Zudem will die italienische
Großbank bei den Aufsichtsbehörden die Genehmigung beantragen, ihre
Alpha-Anteile auf bis zu 29,9 Prozent erhöhen zu dürfen. Der Kurs
der Alpha-Bank-Aktien legte nach Bekanntgabe der Transaktion um 6,7
Prozent zu, die Unicredit-Papiere verteuerten sich um 1,4 Prozent.
Die Suche des Autobauers Stellantis nach einem neuen
Chef war erfolgreich: Antonio Filosa soll ab dem 23. Juni an der
Konzernspitze stehen, teilte der Vielmarkenkonzern (unter anderem
Peugeot, Citroen, Fiat, Opel, Chrysler, Jeep, Alfa Romeo) am
Mittwoch mit. Bei Stellantis war Filosa zuletzt bereits
verantwortlich für das operative Geschäft in der Region Americas.
Die Stellantis-Titel notierten zuletzt kaum verändert, nachdem sie
zunächst um rund ein Prozent gestiegen waren.
Die Anteilsscheine von L'Oreal fielen als schwächster
Wert im EuroStoxx 50 um 2,0 Prozent. Die US-Bank JPMorgan hatte den
Aktien des Körperpflegekonzerns den Stempel "Negative Catalyst
Watch" verpasst. Damit gab Analystin Celine Pannuti ihren
kurzfristig besonders skeptischen Erwartungen für den weiteren
Geschäftsverlauf Ausdruck und senkte ihre Umsatzprognosen./edh/stk