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Aktien Frankfurt: Dax setzt Rekordrally fort

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Dienstag trotz bestehender Unsicherheiten seinen nächsten Rekord aufgestellt. Die Erleichterung über Trumps aufgeschobene EU-Zölle blieb erhalten und verband sich nach Inflationszahlen aus Frankreich mit Zinssenkungshoffnung. In der Spitze kletterte der deutsche Leitindex bis auf knapp 24.231 Punkte und überbot damit seine vorherige Bestmarke vom Mittwoch.

Gegen Mittag legte der Dax um 0,72 Prozent auf 24.200 Punkte zu. Für den MDax ging es um 0,71 Prozent auf 30.605,33 Punkte hoch. Der Index der mittelgroßen Unternehmen erreichte ein Hoch seit drei Jahren. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 lag zuletzt auch im Plus mit einem halben Prozent.

Im laufenden Jahr weist der Dax nun schon ein Plus von bald 22 Prozent auf, während die US-Börsen im Minus liegen. Auf letztere blicken Anleger am Dienstag erwartungsvoll, nachdem sie am Vortag feiertagsbedingt geschlossen waren. Indikationen lassen auch in New York Kursgewinne erwarten, die nachvollziehen, dass US-Präsident Donald Trump der Europäischen Union nach seiner jüngsten Zoll-Drohung Aufschub gewährte.

In Europa kam am Dienstag als Stütze hinzu, dass Frankreichs Inflation im Mai überraschend auf den tiefsten Stand seit Ende 2020 gefallen ist. "Diese Zahlen sind ermutigend für die Europäische Zentralbank und bestätigen, dass der Inflationsdruck in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone weitgehend nachgelassen hat", schrieb die ING-Ökonomin Charlotte de Montpellier. Sie geht davon aus, dass dies der Notenbank Zuversicht gibt, die Zinsen weiter zu senken.

Weiter im Fokus blieb auch, dass im Ukraine-Krieg keine Friedenslösung in Sicht ist. Während unter den Nato-Staaten die Ausweitung der Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) diskutiert wird, ging die Rekordrally bei Rüstungswerten weiter. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) kündigte zudem die Aufhebung der Beschränkungen für den Einsatz deutscher Waffen gegen russisches Territorium an.

Mit Rheinmetall , Renk und Hensoldt setzten die drei bekannten deutschen Rüstungswerte ihren guten Lauf mit Bestmarken fort. Rheinmetall wurden bei bis zu 1.886,50 Euro gehandelt. Mittlerweile haben sich die Titel des Dax-Mitglieds 2025 schon mehr als verdreifacht - ergänzend zur Rally, die schon 2022 mit dem russischen Überfall auf das Nachbarland begonnen hatte.

Über den Rüstungssektor hinaus war nachrichtlich bei deutschen Aktien wenig los. Als Dax-Schlusslicht kamen die Eon-Aktien um 1,6 Prozent von ihrem Dreizehnjahreshoch zurück, nachdem die US-Bank Citigroup ihre Kaufempfehlung gestrichen hatte. Analyst Piotr Dzieciolowski untermauerte diese Entscheidung mit dem guten Lauf der Papiere, deren Bewertung bereits von der geklärten politischen Situation in Deutschland profitiert hätten.

Nordex verkündete einen Auftrag aus Frankreich, doch der Kurs des Windkraft-Anlagenbauers bewegte sich im MDax nicht groß vom Fleck. Im SDax kamen Vossloh etwas zurück, nachdem sie am Vortag in Erwartung der deutschen Infrastruktur-Investitionen auf ein Hoch seit 2013 nach oben gesprungen waren.

Im Nebenwertebereich sorgte Artnet mit dem Übernahmeangebot einer Investmentgesellschaft für Gesprächsstoff. Der Kurs des Online-Kunsthandelsdienstleisters schoss um 18,5 Prozent auf 11,20 Euro nach oben und näherte sich damit den gebotenen 11,25 Euro. Artnet unterstützt die Offerte, angestrebt wird ein Abgang von der Börse./tih/jha/

 ISIN  DE0008469008  DE0008467416

AXC0130 2025-05-27/11:57

Relevante Links: HENSOLDT AG, Vossloh AG, E.ON SE, RENK GROUP AG INH O.N., artnet AG, Rheinmetall AG, Nordex SE

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