Aktien Frankfurt Ausblick: Erholung - Aufatmen nach Verschiebung neuer US-Zölle
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte am Montag den
Zoll-Schock vom Freitag großteils wieder wettmachen. Nachdem
US-Präsident Donald Trump bei der Einführung der zunächst für Anfang
Juni angekündigten neuen Abgaben auf Einfuhren aus der EU nun
Aufschub bis zum 9. Juli gewährt hat, "ist der große Showdown
verschoben", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann vom
Vermögensverwalter QC Partners. "Und das reicht für die Börsen, um
erleichtert aufzuatmen."
Da die Aktienmärkte in Großbritannien und den Vereinigten Staaten
feiertagsbedingt geschlossen bleiben, zeichnet sich zu Wochenbeginn
ein ruhiges Handelsgeschehen ab. Eine Stunde vor Beginn
signalisierte der X-Dax als Indikator für den
deutschen Leitindex ein Plus von 1,3 Prozent auf 23.935 Punkte. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird ähnlich
deutlich erholt erwartet.
Am Freitag hatten bereits die US-Indizes einen Teil ihrer
ursprünglichen Kursabschläge wieder aufgeholt. Nachdem Trump nun mit
den EU-Zöllen zurückgerudert hat, steuern sie auf eine weitere
Erholung zu. An den asiatischen Handelsplätzen fiel die
Kursentwicklung zuletzt durchwachsen aus.
Am deutschen Markt steht Thyssenkrupp nach einem
Medienbericht im Fokus. Der "Bild" zufolge soll der Industriekonzern
in eine Finanzholding umgebaut werden. Der Vorstand um Konzernchef
Miguel Lopez wolle damit die Basis schaffen, um weitere Teile zu
verkaufen, berichtete das Blatt unter Berufung auf Konzernkreise.
Dazu sollen Stellen eingespart werden. Händler sprachen von einer
positiven Nachricht. Denn Thyssenkrupp versuche bereits seit einiger
Zeit mit mäßigem Erfolg, sich von Aktivitäten zu trennen.
Vorbörslich legten die Aktien um rund 1,5 Prozent zu.
Derweil plant der Bauunternehmer Günter Papenburg nach seinem
gescheiterten Übernahmeversuch keine weitere Aufstockung seines
Anteils am Stahlkonzern Salzgitter . "Ich wollte eine
freundliche Übernahme und werde jetzt auch keine weiteren Aktien
kaufen", sagte er der "Braunschweiger Zeitung". Papenburg hält
bereits 29,9 Prozent an Salzgitter und ist damit größter
Anteilseigner vor dem Land Niedersachsen mit 26,5 Prozent. Dennoch
stiegen die zuletzt schwachen Aktien mit dem freundlich erwarteten
Markt um mehr als 2 Prozent./gl/men