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Wiener Börse (Nachmittag) - ATX rutscht nach US-Zolldrohung 2,1 % ab / Trump will Zölle in Höhe von 50 Prozent für Waren aus EU - Bankaktien sacken ab - Pierer Mobility weiterhin im Plus

Die Wiener Börse hat sich am Freitagnachmittag nach der Zolldrohung von US-Präsident Trump gegen die EU mit kräftigen Abschlägen gezeigt. Der Leitindex büßte seine moderaten Verlaufsgewinne ein und rutschte bis 14.35 Uhr um 2,05 Prozent auf 4.314,13 Punkte nach unten. Auf Wochensicht zeichnet sich ein minus von 2,8 Prozent ab. Auch der ATX Prime gab am Freitagnachmittag um 2,06 Prozent auf 2.171,04 Zähler nach. Die übrigen Börsen in Europa sackten ebenfalls ab.

US-Präsident Donald Trump plädiert für Zölle von 50 Prozent ab dem 1. Juni für Waren aus der Europäische Union. Mit der EU sei es schwierig, über das Thema Handel zu reden, erklärte Trump am Freitag in Sozialen Medien. Es werde keine Zölle geben, wenn das jeweilige Produkt in den USA hergestellt werde. Die EU-Kommission lehnte eine Stellungnahme ab und wollte erst ein Telefonat zwischen EU-Handelskommissar Maros Sefcovic und US-Vertretern abwarten.

Mit Blick auf die Branchentafel gehörten Bankaktien zu den größten Verlierern. Erste Group, Raiffeisen Bank International und BAWAG büßten zwischen 2,8 und 3,4 Prozent ein. RHI Magnesita fielen um 4,8 Prozent.

Aktien der UNIQA drehten ins Minus und verloren 0,5 Prozent. Die verrechneten Prämien des Versicherers erhöhten sich um 13,2 Prozent, wobei vor allem das Wachstum im CEE-Raum unterstützte. Das Konzernergebnis legte um 10,9 Prozent auf 118,6 Mio. Euro zu. Turbulenzen an den Finanzmärkten belasteten jedoch das Finanzergebnis. Die Ergebnisse waren für die Analysten der Erste Group im Wesentlichen im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Prämien und Vorsteuerergebnis hatten ihre Erwartungen dabei leicht übertroffen, schreiben die Experten in einer ersten Reaktion.

Strabag-Aktien gaben um 1 Prozent auf 81,20 Euro nach. Die Erste-Analysten haben ihre Empfehlung für die Aktien des Baukonzerns von "buy" auf "accumulate" gesenkt und sehen ein Kursziel von 91,6 Euro. Auch beim Branchenkollegen Porr ging es um 2,6 Prozent auf 29,70 Euro nach unten. Die Analysten von Warburg Research haben ihre Kaufempfehlung "Buy" für die Aktien und das Kursziel von 37,50 Euro bestätigt.

Pierer Mobility hielten sich hingegen auch im schwachen Marktumfeld im Plus und legten 3,4 Prozent zu. Die insolvente Pierer-Tochter-KTM ist gerettet. Der Miteigentümer Bajaj hat die erforderlichen Mittel zur Verfügung gestellt, um die Quote an die Gläubiger der KTM und ihrer Töchter zu bezahlen, wurde am Vortag bekannt. Im Gegenzug wird Bajaj die Mehrheit an Pierer Mobility übernehmen.

kat/ste

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