Volksbefragung zu Windpark im Mühlviertel am 1. Juni / Verbund will in Grünbach und Rainbach sieben Räder errichten - Volksbefragung in Rainbach bereits positiv - Für Grünbach " vorsichtig optimistisch"
Ein Jahr nachdem sich die Nachbargemeinde Rainbach (Bezirk Freistadt) in einer Volksbefragung zu 56 Prozent für das Projekt Windpark Schiffberg vom Verbund Green Power Österreich ausgesprochen hat, werden am 1. Juni die Grünbacher befragt. Von sieben geplanten Windrädern sollen vier in Grünbach errichtet werden. Die Prognose kurz vor dem Wahltag: "Vorsichtig optimistisch, aber nicht übermütig", wie es Franz Steinmaßl, Sprecher der Initiative "Ja zur Windkraft" formulierte.
Zweimal sei die SPÖ mit ihrem Antrag zu einer Volksbefragung im Gemeinderat, in dem die ÖVP die Mehrheit hat, gescheitert. Daraufhin sammelten im November Steinmaßl und ein Team die notwendigen Unterstützungsunterschriften für das Einleiten einer Volksbefragung, die auf 1. Juni festgesetzt wurde.
Versuch "faktenbasiert" aufzuklären
Derzeit ist der Leiter des Verbund-Projektes Philipp Stöger mit einem Team in Grünbach, um nochmals über den Windpark aufzuklären. Man versuche "faktenbasiert" den Bedenken der Bewohner zu begegnen, meinte er am Dienstag in der Pressekonferenz vor Ort. So stellte er klar, dass alle Netzableitungen von den Windrädern unterirdisch verlaufen. Dies gelte generell für alle Windkraftanlagen in Österreich, ergänzte die Geschäftsführerin der Verbund Green Power Österreich, Lisa Csenar.
Auch würde die Sicherung der "Schutzgüter" wie Fauna, Flora und Wasserquellen im Zuge der Einreichung für eine Umweltverträglichkeitsprüfung detailliert abgeklärt. Nachdem das Projekt Schiffberg in einer vom Land Oberösterreich geplanten sogenannten neutralen Zone für die Windkraft entstehen soll, ist eine UVP nötig. Im besten Fall werde mit Genehmigung und Baubewilligung 2029 gerechnet.
Sieben Räder sind Maximum
Die sieben Räder mit einer Nabenhöhe von 175 Metern und einem Rotordurchmesser von ebenfalls 175 Metern müssen in einem Kilometer Entfernung zu Wohnhäusern stehen. Mehr als die nun projektierten Räder werde es im Park Schiffberg nicht geben, dies sei das Maximum, versicherte Stöger. 25.000 Haushalte pro Jahr könnten mit Strom versorgt werden.
Zwei Vorteile für die Bewohner von Rainbach und Grünbach hob Csenar noch hervor. Das "Klimasparen" ermögliche eine Teilhabe an der Windkraft. Zusammen mit einem Bankpartner aus der Region biete der Verbund ein Modell eines festverzinslichen Anlageproduktes an. Bei einer Laufzeit von fünf Jahren wird eine Verzinsung von etwa fünf Prozent möglich sein. Außerdem werde man den Anrainerinnen und Anrainern für 20 Jahre einen fixen Strompreis von 9,6 Cent pro Kilowattstunde garantieren. Die Gemeinden würden zudem vom Verbund pro Jahr und Rad 24.000 Euro erhalten.
Volksbefragung auch in Schenkenfelden
Nur zwei Wochen nach Grünbach wird es am 15. Juni in der Mühlviertler Gemeinde Schenkenfelden eine Volksbefragung zur Windkraft geben. Dort sollen zu zwei bestehenden Anlagen acht neue hinzukommen. Im Gegensatz zu Grünbach macht hier eine Initiative gegen den Ausbau mobil.
ker/ver/ivn
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