Wiener Börse (Mittag) - ATX zuletzt kaum bewegt / Plus von dünnen 0,03 Prozent - OMV gaben 0,4 Prozent nach
Der Wiener Aktienmarkt hat sich am Dienstag gegen Mittag wenig bewegt gezeigt. Der heimische Leitindex ATX notierte kurz nach 12 Uhr dünne 0,03 Prozent höher bei 4.420,70 Punkten. Der marktbreitere ATX Prime büßte knappe 0,06 Prozent ein auf 2.226,82 Zähler. Andere wichtige europäische Handelsplätze notierten mehrheitlich mit moderaten Gewinnen.
Hier wurden von Marktbeobachtern vage Hoffnungen auf eine Waffenruhe in der Ukraine als Grund genannt, wobei diese nicht von allen geteilt wird. Nach seinem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin stellte US-Präsident Donald Trump sofortige Verhandlungen im Vatikan über eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine in Aussicht. Experten wie der LBBW-Analyst Uwe Streich bleiben aber skeptisch. "Trumps Telefonat mit Putin gerät zur Farce", schrieb er in einem Kommentar.
Positive Nachrichten gab es von Pierer Mobility, was der Aktie zuletzt ein Plus von 12,8 Prozent bescherte. Die Pierer-Tochter - der insolvente Motorradhersteller KTM - hat Finanzierungszusagen zur Erfüllung der 30-Prozent-Barquote im Insolvenzverfahren erhalten, wie das Unternehmen in einer Ad-hoc-Mitteilung in der Nacht auf Dienstag mitteilte. Damit könnten die Quotenzahlungen - vorbehaltlich des Abschlusses der erforderlichen Verträge - bis zum festgesetzten Zeitpunkt am 23. Mai geleistet werden.
Am Montag war die Aktie bereits um gut 20 Prozent nach oben geschossen, nachdem die "Krone" gemeldet hatte, dass sich der indische Miteigentümer Bajaj ein Darlehen gesichert hat, mit dem ein großer Teil - 566 Mio. der nötigen 600 Mio. Euro - der Quote für die Gläubiger beglichen werden soll.
Aktien von Wienerberger gaben deutliche 1,5 Prozent nach. Der Baustoffkonzern hat im ersten Quartal 2025 unter dem Strich einen Gewinn von 4,5 Mio. Euro erwirtschaftet, wie der Konzern Dienstagfrüh bekannt gab. Vor einem Jahr standen hier noch Verluste in Höhe von 37 Mio. Euro. Analysten der Erste Group sprechen von einem gemischten Bild. Das schwache Ergebnis im Nordamerika-Geschäft sei "ziemlich enttäuschend". Positiv sei hingegen die Entwicklung in Europa.
OMV-Papiere gaben 0,4 Prozent nach. Der Vorstandsvorsitzende und CEO des teilstaatlichen Ölkonzerns, Alfred Stern, wird seine Funktion nicht über die laufende Periode hinaus verlängern. Das habe er heute dem Aufsichtsratsvorsitzenden Lutz Feldmann bekannt gegeben, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Seine aktuelle Funktionsperiode läuft bis zum 31. August 2026. Analysten der Erste Group sprachen in einer ersten Reaktion von "negativen Nachrichten".
Die Austriacard Holdings hat dann im ersten Quartal 2025 einen geringeren Gewinn erzielt. Unterm Strich stand ein Ergebnis von 2,6 Mio. Euro, das ist gut die Hälfte weniger als in der Vorjahresperiode, wie am Montag nachbörslich bekannt wurde. Die Aktien wurden bis dato noch nicht gehandelt.
Impulse könnte am Dienstag ein Reigen an Notenbanker-Reden auf beiden Seiten des Atlantiks liefern. "Im Hinblick auf die EZB-Politik werden die Reden wohl die Erwartungen einer Zinssenkung im Juni untermauern", schätzten die Analysten der Helaba in der Früh. Von den US-amerikanischen Zentralbankern erwarten sich die Experten hingegen einen Tenor, wonach "zunächst eine abwartende Haltung angemessen erscheint". Datenseitig könnte am Nachmittag das Verbrauchervertrauen in der Eurozone von Interesse sein.
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