Wiener Aktienmarkt vorbörslich mit leichten Abschlägen erwartet / ATX-Indikation zuletzt 0,1 Prozent tiefer - Positive Nachrichten für Pierer Mobility
Der Wiener Aktienmarkt könnte am Dienstag zum Start leicht nachgeben. Eine Bankenindikation auf den ATX sah den Leitindex eine halbe Stunde vor dem Handelsauftakt 0,12 Prozent tiefer bei 4.413,86 Punkten. Andere wichtige europäische Handelsplätze dürften dagegen mit positiven Vorzeichen in den Tag starten.
Hier wurden von Marktbeobachtern vage Hoffnungen auf eine Waffenruhe in der Ukraine als Grund genannt, wobei diese nicht von allen geteilt wird. Nach seinem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin stellte US-Präsident Donald Trump sofortige Verhandlungen im Vatikan über eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine in Aussicht. Experten wie der LBBW-Analyst Uwe Streich bleiben aber skeptisch. "Trumps Telefonat mit Putin gerät zur Farce", schrieb er in einem Kommentar.
Impulse könnte am Dienstag ein Reigen an Notenbanker-Reden auf beiden Seiten des Atlantiks liefern. "Im Hinblick auf die EZB-Politik werden die Reden wohl die Erwartungen einer Zinssenkung im Juni untermauern", schätzen die Analysten der Helaba. Von den US-amerikanischen Zentralbankern erwarten sich die Experten hingegen einen Tenor, wonach "zunächst eine abwartende Haltung angemessen erscheint". Datenseitig könnte am Nachmittag das Verbrauchervertrauen in der Eurozone von Interesse sein.
Positive Nachrichten gab es von Pierer Mobility. Die Pierer-Tochter - der insolvente Motorradhersteller KTM - hat nach eigenen Angaben Finanzierungszusagen zur Erfüllung der 30-Prozent-Barquote im Insolvenzverfahren erhalten. Das teilten die Unternehmen in einer Ad-hoc-Mitteilung in der Nacht auf Dienstag mit. Damit könnten die Quotenzahlungen - vorbehaltlich des Abschlusses der erforderlichen Verträge - bis zum festgesetzten Zeitpunkt am 23. Mai geleistet werden.
Am Montag war die Aktie bereits um gut 20 Prozent nach oben geschossen, nachdem die "Krone" gemeldet hatte, dass sich der indische Miteigentümer Bajaj ein Darlehen gesichert hat, mit dem ein großer Teil - 566 Mio. der nötigen 600 Mio. Euro - der Quote für die Gläubiger beglichen werden soll.
Einen Blick wert sein könnten nach Zahlen auch die Aktien von Wienerberger. Der Baustoffkonzern hat im ersten Quartal 2025 unter dem Strich einen Gewinn von 4,5 Mio. Euro erwirtschaftet, wie der Konzern Dienstagfrüh bekanntgab. Vor einem Jahr standen hier noch Verluste in Höhe von 37 Mio. Euro. Der Umsatz legte im Jahresabstand um 15 Prozent von 953 Mio. auf 1,1 Mrd. Euro zu.
Die Austriacard Holdings hat dann im ersten Quartal 2025 einen geringeren Gewinn erzielt. Unterm Strich stand ein Ergebnis von 2,6 Mio. Euro, das ist gut die Hälfte weniger als in der Vorjahresperiode, wie am Montag nachbörslich bekannt wurde. Die Umsätze sanken um 10 Prozent auf 82,6 Mio. Euro.
Am Montag hatte der ATX um 0,42 Prozent schwächer bei 4.419,16 Punkten geschlossen. Für Verunsicherung hatte zum Wochenauftakt die Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Moody's gesorgt.
Die größten Kursgewinner im prime market am Montag:
Pierer Mobility +20,43% 20,40 Euro Strabag +6,61% 85,50 Euro Frequentis +1,83% 44,60 Euro
Die größten Kursverlierer im prime market am Montag:
RHI Magnesita -7,34% 36,60 Euro AT&S -3,56% 16,78 Euro Schoeller-Bleckmann -2,28% 32,20 Euro
spo/ger
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