Aktien Frankfurt: Atempause für den Dax nach Rekordhoch
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer Gewinnsträhne von fünf Wochen ist
der deutsche Aktienmarkt mit einem leichten Minus in die neue
Börsenwoche gestartet. Der Dax fiel zuletzt um 0,2
Prozent auf 23.711 Punkte, nachdem er mit seinem Rekordhoch bei
23.911 Punkten in der Vorwoche seinen Jahresgewinn auf rund 20
Prozent erhöht hatte. Der MDax lag am Montagmittag
mit 0,1 Prozent im Minus bei 29.867 Zählern. Für den
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,8
Prozent abwärts.
Der jüngste Aufschwung fußt dem Analysehaus Index Radar zufolge "auf
einer Mischung aus nachlassenden geopolitischen Spannungen -
insbesondere im Zollkontext -, soliden Quartalsberichten und einem
Hauch von Entspannung bei den Inflationsdaten". Zudem gebe es von
der Konjunkturseite weiterhin stabile Signale. Doch unter der
glänzenden Oberfläche bleibe Skepsis. Insofern könnte der Markt nun
in eine Seitwärtsphase eintreten, schrieben die Experten.
Für die US-Börsen zeichnet sich ein schwacher Wochenauftakt ab. Denn
die USA haben mit Moody's auch bei der letzten der drei großen
Rating-Agentur die Spitzennote für die Bonität verloren. Die Agentur
stufte ihre Bewertung um einen Schritt von "Aaa" auf "Aa1" ab.
Auslöser ist die hohe Staatsverschuldung. Mit dem Schritt könnte es
für die Vereinigten Staaten teurer werden, sich Geld auf dem
Kapitalmarkt über Staatsanleihen zu besorgen.
Marktexperte Andreas Lipkow sprach in diesem Zusammenhang von einem
Paukenschlag. Dies dürfte für die Renditeentwicklung der USA und den
US-Dollar mittelfristig nicht wirkungslos bleiben, schätzt er. Ein
schwacher Dollar könne derzeit aber den US-Exporten helfen und damit
die Zollthematik im Außenverhältnis etwas abschwächen, so Lipkow.
Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Borussia Dortmund
mit Gewinnmitnahmen und einem kurzzeitig prozentual
zweistelligen Kursrückgang im Fokus. Der Fußball-Bundesligist hatte
sich am letzten Spieltag die Teilnahme an der lukrativen Champions
League gesichert. An der Börse hatten die Anleger allerdings bereits
vorgefeiert. So war es für den Kurs in der Vorwoche um rund 25
Prozent aufwärtsgegangen, seit sich der BVB am vorletzten Spieltag
mit einem Überraschungssieg beim Ex-Meister Leverkusen eine sehr
gute Ausgangsposition gesichert hatte. Zuletzt notierten die Papiere
am Montag noch 3,9 Prozent tiefer.
Die Aktien von Tui und Lufthansa
profitierten vom Quartalsbericht des Billigfliegers Ryanair
und stiegen um 1,7 und 1,6 Prozent. Gut kam vor allem
an, dass die Preisaussichten für die Sommersaison bei der irischen
Airline deutlich besser sind, als Analysten erwartet hatten. Tui
hatte zuletzt noch belastet, dass die Kunden ihre Reisen später
buchen als in der Vergangenheit.
Gea Group reagierten mit einem Kursverlust von 1,7
Prozent auf eine negative Analystenstudie. Nach dem starken Zuwachs
von bis zu 27 Prozent in den vergangenen fünf Wochen hält Analyst
Klas Bergelind Chancen und Risiken nun für recht ausgeglichen und
strich folglich seine Kaufempfehlung für die Aktien des
Anlagenbauers.
Die Papiere von Stratec verteuerten sich um 3,4
Prozent. Der Diagnostikspezialist hatte am Morgen den zuvor zweimal
verschobenen Geschäftsbericht für 2024 vorgelegt.
Die Anteilsscheine von Volkswagen , TAG Immobilien
, Hella und Dürr werden
an diesem Montag mit einem Dividendenabschlag gehandelt./edh/stw