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Aktien Frankfurt: Dax schwächelt nach Rally - Sorgen vor 'Fehlausbruch' wachsen

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Mittwoch den Rückwärtsgang eingelegt und ist kurz wieder unter sein Hoch von Mitte März gefallen. Davor hatten Marktexperten wie Jürgen Molnar von Robomarkets bereits gewarnt: Sollte der deutsche Leitindex nachhaltig unter 23.476 Punkte und damit das alte Rekordhoch fallen, wäre der jüngste Rekordlauf am Freitag und Montag nichts weiter als ein "klassischer Fehlausbruch" gewesen. Entsprechend sind die Anleger vorsichtig, zumal der Dax inzwischen auch nicht mehr als günstig bewertet gilt.

Zur Mittagszeit gab der Leitindex um 0,55 Prozent auf 23.509,00 Punkte nach. Der MDax , der Index der mittelgroßen Unternehmen, verlor zuletzt 0,77 Prozent auf 29.527,05 Zähler.

Zum Wochenstart noch war es für den Dax angesichts der Entspannung im Zollkonflikt zwischen den USA und China bis knapp unter 24.000 Punkten nach oben gegangen. Bis Handelsschluss jedoch hatte er seine Gewinne dann weitgehend abgegeben und sich dann erst einmal stabilisiert.

Die Aufmerksamkeit der Anleger galt nun vor allem den Quartalsberichten, zumal keine wichtigen Wirtschaftsdaten anstehen. Was die Politik betrifft, wird mit Interesse auf die erste Regierungserklärung des neuen Bundeskanzlers gewartet. Friedrich Merz will Deutschland wohl auf eine "gewaltige Kraftanstrengung" einschwören, um das Land wieder wettbewerbsfähiger zu machen, wie er auf dem CDU-Wirtschaftstag am Vorabend anklingen ließ. Neuigkeiten zu den möglichen Friedensgesprächen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul gibt es bislang keine.

Unter den Dax-Konzernen legten Daimler Truck , Brenntag , Eon und auch die VW-Beteiligungsgesellschaft Porsche SE ihre Berichte zum abgelaufenen Quartal vor.

Wegen der Unsicherheit auf seinem profitabelsten Markt Nordamerika infolge der US-Zölle geht der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck in den USA von weniger Lkw-Verkäufen aus und damit auch insgesamt von weniger Umsatz und Gewinn. Die Zahlen zum ersten Quartal waren unterdessen besser ausgefallen als von Experten befürchtet. Die Aktie pendelte zwischen Gewinnen und Verlusten und legte zuletzt um 0,6 Prozent zu.

Der Chemikalienhändler Brenntag blickt ebenfalls etwas vorsichtiger auf das Gesamtjahr als zuvor. Für 2025 peilt Brenntag jetzt den unteren Bereich der im März ausgegebenen Gewinnprognose an. Zugleich aber enttäuschte auch das abgelaufene Quartal, was dem Papier am Dax-Ende einen Verlust von 4,1 Prozent einbrockte.

Eon dagegen gewannen als einer der Spitzenwerte 1,2 Prozent. Höhere Investitionen und kälteres Wetter verhalfen dem Energieversorger zu einem Ergebnissprung im ersten Quartal. Die Jahresprognosen wurden ebenso bestätigt wie die Ziele für 2028.

Die VW-Beteiligungsgesellschaft Porsche SE schrieb unterdessen zwar auch im ersten Quartal einen Milliardenverlust, das Ziel für den Jahresüberschuss wurde aber beibehalten. Porsche SE legten um 0,4 Prozent zu.

Im MDax sackten Tui als Schlusslicht um 10,5 Prozent ab. Analyst Peter Clark von Berstein Research bemängelte vor allem die leicht rückläufigen Buchungen für die Sommersaison. Bessere Nachrichten von On The Beach aus Großbritannien suggerieren ihm zufolge Marktanteilsverluste.

Die Aktie des Panzergetriebe-Herstellers Renk gab nach einem starken ersten Quartal, aber einem auch extrem starken Kursanstieg seit Jahresbeginn um 200 Prozent nun 0,8 Prozent ab./ck/jha/

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0151 2025-05-14/11:47

Relevante Links: Brenntag SE, Daimler Truck Holding AG, E.ON SE, RENK GROUP AG INH O.N., TUI AG, Porsche Automobil Holding SE

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