Aktien Frankfurt: Dax leicht im Plus über 23.600 Punkte - US-Inflation stützt
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach seinem Rekordlauf der vergangenen zwei
Handelstage hat sich der Dax am Dienstag nur wenig
bewegt. Im Fokus standen zahlreiche Quartalsberichte, darunter auch
die Zahlen der Munich Re oder von Bayer. Am frühen Nachmittag galt
die Aufmerksamkeit den Verbraucherpreisen aus den USA, die im April
weniger deutlich als erwartet gestiegen waren.
Der deutsche Leitindex erhielt dadurch einen kleinen Schub und legte
zuletzt um 0,25 Prozent auf 23.625 Zähler zu, während der MDax
für mittelgroße Unternehmen um 0,10 Prozent auf
29.756 Punkte nachgab.
Zu Wochenbeginn war der Dax angesichts der Entspannung im
Zollkonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China gleich in
den ersten Handelsminuten bis knapp unter 24.000 Punkte geklettert.
Keine 100 Punkte hatten mehr gefehlt, um diese psychologisch
wichtige Schwelle zu überwinden. Bis Handelsschluss jedoch war ein
Großteil der Gewinne wieder abgebröckelt.
Entsprechend warnt Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von
Robomarkets: "Rutscht der Dax wieder unter das Niveau des ehemaligen
Allzeithochs von 23.475 Punkten, kann man von einem klassischen
Fehlausbruch sprechen. Darüber ist alles noch in bester Ordnung."
Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners legte das Augenmerk
ebenfalls auf die nun erforderliche Nachhaltigkeit der Kursgewinne,
zumal der Dax inzwischen nicht mehr günstig bewertet sei.
Im Zuge der Berichtssaison fanden vor allem die Zahlen der Munich Re
, die kleinere Hannover Rück sowie des Agrarchemie-
und Pharmakonzerns Bayer besondere Aufmerksamkeit. So konnte der
weltgrößte Rückversicherer dieses Mal nicht mit seinem Zahlenwerk
überzeugen, auch wenn die Jahresziele bestätigt wurden. Das
Analysehaus Jefferies sprach von im Detail durchwachsenen Zahlen und
die Schweizer Großbank UBS monierte die Vertragserneuerungen im
April, die die Bedenken der Anleger hinsichtlich der Margen- und
Umsatzentwicklung kaum mildern dürften. Die Aktie büßte am Dax-Ende
4,6 Prozent ein.
Hannover Rück gaben um 4,0 Prozent nach. Auch hier
sprachen Analysten von durchwachsenen Zahlen, fanden aber auch
einiges Positive, wie etwa den Nettogewinn oder auch das starke
Investment-Ergebnis. Bayer nahmen mit plus 5,9
Prozent die Dax-Spitze ein. Dank seines Pharmageschäfts schnitt der
Konzern im ersten Quartal besser ab als erwartet.
Die Aktien von Vonovia litten mit minus 3,8 Prozent
unter einer angekündigten Wandelanleihe und auch - wie
Immobilienwerte allgemein an diesem Tag - unter dem Anstieg der
Zinsen am Anleihemarkt.
Unter den Firmen aus der zweiten und dritten Reihe stachen im MDax
Fraport mit minus 4,2 Prozent und Jenoptik
mit minus 2,1 Prozent nach vorgelegten Quartalszahlen
negativ hervor.
Im SDax büßten Sixt 5,2 Prozent ein.
Händler sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem das Vorsteuerergebnis
ein wenig enttäuscht habe. Die Aktien des Wissenschaftsverlags
Springer Nature stiegen nach einem optimistischeren
Ausblick um 5,4 Prozent. MBB gewannen an der
Index-Spitze 9,3 Prozent und erreichten ein Rekordhoch. Die
Beteiligungsgesellschaft überzeugte im ersten Quartal vor allem mit
guten Geschäften ihrer Infrastrukturbeteiligungen./ck/jha/