Aktien Europa: Anleger müssen zahlreiche Unternehmenszahlen verdauen
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - An Europas Aktienmärkten haben sich
die Anleger am Mittwoch angesichts einer Vielzahl von
Unternehmenszahlen sowie nach der jüngsten Erholung nur bedingt aus
dem Fenster gelehnt. Der EuroStoxx 50 schwankte um
den Vortagsstand und gewann gegen Mittag 0,23 Prozent auf 5.173,88
Punkte.
Außerhalb des Euroraums legte der Schweizer SMI um
0,46 Prozent auf rund 12.122,46 Punkte zu. Der britische FTSE 100
erhöhte sich minimal um 0,13 Prozent auf 8.474,25
Punkte.
"Noch immer ist nicht klar, ob und wie die USA und China miteinander
verhandeln, und der aufgekommene Streit zwischen Amazon
-Gründer Bezos und US-Präsident Trump über die
Transparenz in Sachen Preissteigerungen durch Zölle zeigt, was die
Wirtschaft von diesem Politikstil hält", stellte
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets fest. "Wie
viel Unsicherheit über die Zukunft herrscht, werden wir nach den
Zahlen von Microsoft und Meta heute
Abend und Apple und Amazon morgen Abend wissen."
Letztere dürften in ihren Ausblicken nicht um die Unsicherheiten im
Welthandel herumkommen.
Die Einzelsektoren reagierten vornehmlich auf Geschäftszahlen von
Unternehmen. Ganz hinten lagen die Rohstoffwerte. Hier belasteten
Zahlen von ArcelorMittal und Glencore .
Während der Stahlwert unter einem vorsichtigen Ausblick litt und um
vier Prozent fiel, stieß bei dem Rohstoffhändler und Bergbaukonzern
der Produktionsbericht auf wenig Gegenliebe. Im Ölsektor reagierten
Totalenergies mit Verlusten auf einen Gewinnrückgang.
Im schwächelnden Bankensektor fielen Santander mit
4,9 Minus auf. Die Analysten von Jefferies sprachen angesichts der
Quartalszahlen von durchwachsenen regionalen Trends. Credit Agricole
litten unterdessen mit 3,9 Prozent Abschlag unter
einem enttäuschenden Nettogewinn. Besser kam das Zahlenwerk von
Societe Generale an. Die Aktie tendierte wenig
verändert.
Während der Technologiesektor insgesamt im Plus lag, scherten Adyen
mit vier Prozent Verlust aus. Der niederländische
Zahlungsdienstleister hatte mit dem Wachstum im ersten Quartal nicht
ganz die Erwartungen erfüllt.
Stark entwickelten sich dagegen die Pharmatitel. Der britische
Arzneimittelhersteller GSK hatte im ersten Quartal
sein schwaches Impfgeschäft durch einen florierenden Verkauf von
Medikamenten gegen Krebs, Asthma und bei HIV mehr als wettmachen
können. Die Aktie kletterte um 4,2 Prozent./mf/mis