Wiener Aktienmarkt vorbörslich etwas schwächer erwartet / ATX-Indikation notiert mit minus 0,45 Prozent, Zahlenvorlagen von den Schwergewichten Erste Group, Andritz und OMV im Fokus - Auch FACC legt Ergebnisse
Die Wiener Börse dürfte am Mittwoch den Handel mit einer etwas schwächeren Tendenz aufnehmen. Eine Indikation auf den Leitindex ATX signalisierte rund 45 Minuten vor Sitzungsbeginn einen Abschlag von 0,45 Prozent. Der Börsenstart an den wichtigsten europäischen Leitbörsen wird hingegen mit freundlicher Tendenz erwartet. Positive Vorgaben hatte die Wall Street am Vorabend geliefert.
In der auf Hochtouren laufenden Berichtssaison legten am heimischen Aktienmarkt die Schwergewichte Erste Group, OMV und Andritz Geschäftszahlen vor. Auch FACC präsentierte Ergebnisse.
Die Erste Group hat im 1. Quartal 2025 weniger Gewinn erwirtschaftet als in der Vorjahresperiode. In einer Aussendung führt die Bank das auf Bankenabgaben und hohe Abschlüsse in den Kollektivverträgen zurück. Der Zinsüberschuss stieg hingegen leicht, der Provisionsüberschuss stark. Die Risikokosten sanken, insbesondere wegen weniger Zahlungsausfälle in Österreich. Die Zahlen lagen damit leicht unter den Markterwartungen.
Die OMV, Österreichs größter Industriekonzern, hat im ersten Quartal 2025 einen Gewinneinbruch erlitten. Der Nettogewinn schmolz um 70 Prozent auf 143 Mio. Euro, nach 468 Mio. Euro im ersten Quartal 2024. Hier bewerteten die Analysten der Erste Group die Ergebnisse als moderat unter den Prognosen.
Der steirische Maschinen- und Anlagenbauer Andritz hat im ersten Quartal 2025 zwar einen deutlich höheren Auftragseingang verzeichnet, aber bei Umsatz und Gewinn Rückgänge hinnehmen müssen. Der Auftragseingang stieg im Jahresvergleich um 19,6 Prozent auf 2,33 Mrd. Euro, getragen von Großaufträgen aus den Bereichen erneuerbare Energie und Zellstoff. Der Umsatz sank hingegen um 6,6 Prozent auf 1,76 Mrd. Euro, das Konzernergebnis fiel um 14,3 Prozent auf 89,2 Mio. Euro.
Der oberösterreichische Luftfahrtzulieferer FACC hat im ersten Quartal 2025 einen Ergebniseinbruch verbucht. Verwerfungen in den internationalen Lieferketten und hohe Material- und Personalkosten hätten das operative Ergebnis (EBIT) auf 4,3 Mio. Euro einbrechen lassen, nach 9,9 Mio. Euro im Vergleichszeitraum 2024. Der Umsatz legte dank des Wachstums der Luftfahrtindustrie unterdessen um 14 Prozent auf 231 Mio. Euro zu. Laut Erste Group lag der Umsatzausweis über den Schätzungen, das EBIT enttäuschte hingegen.
Bereits am Vorabend nach Börsenschluss publizierten Telekom Austria und EuroTeleSites Quartalszahlen. Die A1 Telekom Austria hat ihr operatives Ergebnis im ersten Quartal 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum verbessert. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) der Gruppe erhöhte sich um 5,2 Prozent auf 477,9 Mio. Euro.
Die Sendemastenfirma EuroTeleSites hat heuer im ersten Quartal bessere Ergebnisse erzielt als vor einem Jahr. Die Verkaufserlöse legten um 5,9 Prozent auf 67,7 Mio. Euro zu und der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich von 54,4 auf 59,6 Mio. Euro.
Die Wiener Börse hat am Dienstag mit fester Tendenz geschlossen. Der heimische Leitindex ATX stieg um 1,09 Prozent auf 4.096,41 Zähler. Neben zahlreichen Konjunkturdaten sorgte in Wien vor allem die Berichtssaison für Impulse. So rückten BAWAG, Mayr-Melnhof, Pierer Mobility und Warimpex mit ihren Ergebnisvorlagen in den Fokus. BAWAG zogen um 5,8 Prozent an. Aktien der Pierer Mobility rutschten hingegen 5,8 Prozent ins Minus.
Die größten Kursgewinner im prime market am Dienstag:
BAWAG +5,81% 98,35 Euro AT&S +4,98% 14,76 Euro RHI Magnesita +4,29% 36,50 Euro
Die größten Kursverlierer im prime market am Dienstag:
Pierer Mobility -5,76% 12,10 Euro AUSTRIACARD -1,66% 5,92 Euro AMAG -1,21% 24,40 Euro
ste/lof
ISIN AT0000999982