BONN (dpa-AFX) - DHL hält an ihren Jahreszielen fest.
Es sei weiterhin mit einem gedämpften makroökonomischen Umfeld sowie
einem positiven Beitrag aus den eingeleiteten Sparmaßnahmen zu
rechnen, hieß es am Mittwoch aus Bonn. Auf Basis dieser Annahmen
bleibe die Prognose für 2025 unverändert. Mögliche Auswirkungen aus
Änderungen der US-Zoll- und Handelspolitik bleiben bei den Zielen
allerdings ausgeklammert. Im ersten Quartal schnitten die Bonner
überraschend gut ab. Wenngleich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
nur ein kleines Plus geschafft wurde, fielen die Ergebnisse etwas
besser aus als die vom Unternehmen erfassten Analysten im Mittel
erwartet hatten.
Die Erlöse stiegen im ersten Quartal um 2,8 Prozent auf gut 20,8
Milliarden Euro. Davon blieben vor Zinsen und Steuern (Ebit) fast
1,4 Milliarden Euro, was 4,5 Prozent mehr war als im vergangenen
Jahr. Der freie Barmittelzufluss legte um über 17 Prozent auf 732
Millionen Euro zu und fiel damit ebenfalls höher aus als am Markt
geschätzt worden war. Gleiches galt für den auf die Aktionäre
entfallenden Gewinn, der mit 786 Millionen Euro um gut 6 Prozent
stieg.
Konzernchef Tobias Meyer verwies bei der Vorlage des
Quartalsberichts auf das konjunkturelle Umfeld. Dieses sei zum
Jahresstart von einer allgemeinen wirtschaftlichen Zurückhaltung
sowie der US-Zoll- und Handelspolitik geprägt gewesen.
Die Jahresziele von DHL sehen einen operativen Gewinn von mindestens
6 Milliarden Euro sowie einen freien Barmittelzufluss von rund 3
Milliarden Euro vor.
Am Dienstag hatte der US-Konkurrent UPS seine
Jahresprognose ausgesetzt und im März hatte Konkurrent Fedex
mit Verweis auf die unsichere Wirtschaftslage in den
USA seine Jahresziele gesenkt.
DHL hat derweil einen verhältnismäßig kleinen Fußabdruck in den USA.
Nichtsdestotrotz würde ein Rückgang der globalen Wirtschaft und ein
erlahmender Welthandel als Folge des US-Handelskriegs den Dax
-Konzern beeinträchtigen, der in über 220 Ländern und
Territorien aktiv ist. Dabei wird Konzernchef Meyer nicht müde zu
betonen, dass negative wie positive Auswirkungen denkbar seien. Er
verweist dabei stets etwa auf den Austritt Großbritanniens aus der
EU, in dessen Folge zwar die Sendungsmengen zurückgingen, aber die
Zahl der zu verzollenden Waren stieg. Versender, die eine Abwicklung
anbieten, können dann durchaus mehr je Sendung verdienen. Das Gros
der Analysten rechnet mittlerweile allerdings damit, dass die
Fracht- und Logistikmärkte in einen Abschwung übergehen dürften,
wenn die US-Regierung ihren Kurs nicht ändert./lew/mis/he