ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Eurostoxx leichter - Zürich und London im Plus
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen
Aktienindizes haben sich am Dienstag unterschiedlich entwickelt. Der
EuroStoxx 50 schloss nach der Vorlage einer Reihe von
Quartalszahlen großer Unternehmen mit Licht und Schatten 0,17
Prozent tiefer bei 5.161,90 Punkten.
Der schweizerische SMI hingegen legte um 0,32 Prozent
auf 12.066,69 Punkte zu. Der britische FTSE 100
gewann 0,55 Prozent 8.463,46 Punkte.
Marktexperte Andreas Lipkow sprach von einer durchwachsenen
Stimmungslage. Die Investoren bauten weiterhin auf eine Einigung
zwischen den USA und Europa im Strafzollstreit, konstatierte er auf
der positiven Seite. Allerdings bedeute das noch keine Entwarnung.
"Die Konjunkturaussichten bleiben alles andere als rosig und so
benötigen die aktuellen Käufer eine gehörige Portion Optimismus, um
in diesem Marktumfeld in europäische Unternehmen zu investieren",
betonte Lipkow.
Mit Schneider Electric prägte eine Aktie den
EuroStoxx negativ, indem sie um 6,4 Prozent absackte. Der
französische Elektrokonzern war zwar mit deutlichen Zuwächsen in das
neue Jahr gestartet, hatte jedoch die Erwartungen der Analysten
verfehlt. Auch die Aussichten sind wegen des starken Euro getrübt.
Zum zweitgrößten EuroStoxx-Verlierer wurde der Textilhändler Inditex
, dessen Anteile 3,4 Prozent an Wert verloren. Sie
waren damit auch ein Belastungsfaktor für den Branchenindex Stoxx
Europe 600 Retail, der im Sektorvergleich knapp zum größten
Verlierer avancierte. Die Stimmung wurde getrübt davon, dass der
Sportartikelkonzern Adidas vor höheren Kosten durch
US-Zölle warnte.
Nach unten ging es auch im Ölsektor, hier beeinflusst von BP
. Die Titel des britischen Ölkonzerns wurden bei einem
Abschlag von 2,6 Prozent nicht nur von den deutlich nachgebenden
Ölpreisen belastet. BP hatte wegen diesen im Auftaktquartal deutlich
weniger verdient als vor einem Jahr.
Gefragt waren auch Banken, einerseits wegen deutlicher Kursgewinne
bei der Deutschen Bank. Aber auch HSBC legten in
London um fast drei Prozent zu. Die britische Bank startete stark
ins Jahr und kündigte weitere Aktienrückkäufe an.
Im Autosektor brach der Wert von Volvo Cars um knapp
zehn Prozent ein. Das Umsatzwachstum des Autoherstellers sei hinter
den Erwartungen zurückgeblieben, so Analyst Jose Asumendi von
JPMorgan. Noch stärker erwischte es die B-Aktien des
Elektronikherstellers Electrolux , die um 17,5 Prozent
absackten.
Besser sah es im Pharmabereich bei Novartis mit 0,9
Prozent Plus aus. Der Schweizer Pharmakonzern konnte zum
Jahresauftakt an sein zuletzt starkes Wachstumstempo anknüpfen.
Anders als von vielen Analysten erwartet wurde, erhöhte das
Management um den Vorstandschef Vasant Narasimhan seine Ziele erneut
- das neunte Quartal in Folge.
Im Pharmasektor war die Stimmung insgesamt gut, wie der Teilindex in
der Branchenwertung als größter Gewinner zeigte. Auch Astrazeneca
schafften nach zunächst deutlichen Kursverlusten die
Wende, indem die Titel in London knapp mit 0,3 Prozent im Plus aus
dem Handel gingen./tih/zb