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OMV, Petrom und MOL sind die Öl-Favoriten der RCB
"Die gesamte Öl und Gasbranche ist von den Auswirkungen der Wirtschaftskrise erfasst. Die Nachfrage hat einen Tiefpunkt erreicht, der nur mit dem Nachfragerückgang des Jahres 1983 vergleichbar ist", sagt Birgit Kuras, Chefanalystin der Raiffeisen Centrobank, bei der Vorstellung des aktuellen Öl- und Gasreports der Investmentbank. Weltweit stellt sich der Sektor auf einen Nachfragerückgang von 1 Mio. bis 1,5 Mio. Barrel Rohöl pro Tag ein.
Die Unternehmen haben in Reaktion darauf und aufgrund der angespannten Situation auf den Kreditmärkten ihre Investitionen um bis zu 35 Prozent reduziert. Dadurch werden sich dringend nötige Modernisierungen von Ölfeldern, Raffinerien und Tankstellennetzen verzögern.
Durch einen theoretischen totalen Investitionsstopp würde sich die Ölförderung weltweit um sieben bis zehn Prozent pro Jahr reduzieren. Die geringere Investitionstätigkeit bewirkt, dass mittelfristig trotz Energieeffizienzsteigerung die angebotene Fördermenge nicht mit der Nachfrageentwicklung mithalten kann.
Das spreche dafür, dass die Preise wieder ansteigen. Für das Jahr 2009 rechnen die Spezialisten mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 54 US Dollar. Für 2010 wird mit einem durchschnittlichen Ölpreis von USD 70 gerechnet.
Unternehmen mit eigenen Ölfeldern waren zuletzt von dem Ölpreisverfall am stärksten betroffen, sollten aber entsprechend von den steigenden Preisen profitieren können. Weiters sollten diese Unternehmen auch relativ immun bezüglich lokaler Währungsschwankungen sein. Laut Stefan Maxian, Head of Company Research der Raiffeisen Centrobank, liegt das darin begründet, dass Ölprodukte in Dollar fakturiert werden, die Förderkosten vor Ort, jedoch zu einem Grossteil in der jeweiligen Landeswährung zu bezahlen sind. Da die meisten Ostwährungen in den letzten Monaten aber einen starken Verfall erlitten haben, kommt dies den produzierenden Unternehmen zu Gute. Von diesem Effekt sollten vor allem die rumänische Petrom, deren Muttergesellschaft OMV, sowie zu einem geringeren Anteil auch die ungarische MOL profitieren. Diese Aktien sind auch unsere Kaufempfehlungen.
Reine "Downstreamunternehmen" konnten zwar zuletzt von deutlich fallenden Inputpreisen profitieren, litten allerdings auch unter hohen Lagerabwertungen- Fraglich bleibt, ob in dem derzeitigen Rezessionszenario Raffineriegesellschaften in der Lage sind wieder steigende Inputkosten an Endkunden weiterzugeben. "Dies trifft besonders auf das äusserst zyklische Petrochemiegeschäft zu", sagt Philipp Chaldek, Sektoranalyst der Raiffeisen Centrobank. Bei Unternehmen wie MOL, PKN und Unipetrol hat die Petrochemie einen wichtigen Anteil am Gesamtumsatz. Im arabischen Raum werden derzeit hohe Produktionskapazitäten für die Erzeugung von Basisplastikprodukten aufgebaut. Diese Fabriken werden in ein bis zwei Jahren die Märkte mit Billigstprodukten überschwemmen.
Der Sektorreport enthält eine Analyse von acht Unternehmen. Die Aktienempfehlungen lauten "Kauf" für OMV (Kursziel wird von 28 auf 30 Euro erhöht), Petrom und MOL, "Halten" für die tschechische Unipetrol und die slowenische Petrol, sowie "Reduzieren" für die polnische PKN Orlen und die kroatische INA beziehungsweise "Verkauf" für die rumänische Rompetrol Rafinare.
(red)
Die Unternehmen haben in Reaktion darauf und aufgrund der angespannten Situation auf den Kreditmärkten ihre Investitionen um bis zu 35 Prozent reduziert. Dadurch werden sich dringend nötige Modernisierungen von Ölfeldern, Raffinerien und Tankstellennetzen verzögern.
Durch einen theoretischen totalen Investitionsstopp würde sich die Ölförderung weltweit um sieben bis zehn Prozent pro Jahr reduzieren. Die geringere Investitionstätigkeit bewirkt, dass mittelfristig trotz Energieeffizienzsteigerung die angebotene Fördermenge nicht mit der Nachfrageentwicklung mithalten kann.
Das spreche dafür, dass die Preise wieder ansteigen. Für das Jahr 2009 rechnen die Spezialisten mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 54 US Dollar. Für 2010 wird mit einem durchschnittlichen Ölpreis von USD 70 gerechnet.
Unternehmen mit eigenen Ölfeldern waren zuletzt von dem Ölpreisverfall am stärksten betroffen, sollten aber entsprechend von den steigenden Preisen profitieren können. Weiters sollten diese Unternehmen auch relativ immun bezüglich lokaler Währungsschwankungen sein. Laut Stefan Maxian, Head of Company Research der Raiffeisen Centrobank, liegt das darin begründet, dass Ölprodukte in Dollar fakturiert werden, die Förderkosten vor Ort, jedoch zu einem Grossteil in der jeweiligen Landeswährung zu bezahlen sind. Da die meisten Ostwährungen in den letzten Monaten aber einen starken Verfall erlitten haben, kommt dies den produzierenden Unternehmen zu Gute. Von diesem Effekt sollten vor allem die rumänische Petrom, deren Muttergesellschaft OMV, sowie zu einem geringeren Anteil auch die ungarische MOL profitieren. Diese Aktien sind auch unsere Kaufempfehlungen.
Reine "Downstreamunternehmen" konnten zwar zuletzt von deutlich fallenden Inputpreisen profitieren, litten allerdings auch unter hohen Lagerabwertungen- Fraglich bleibt, ob in dem derzeitigen Rezessionszenario Raffineriegesellschaften in der Lage sind wieder steigende Inputkosten an Endkunden weiterzugeben. "Dies trifft besonders auf das äusserst zyklische Petrochemiegeschäft zu", sagt Philipp Chaldek, Sektoranalyst der Raiffeisen Centrobank. Bei Unternehmen wie MOL, PKN und Unipetrol hat die Petrochemie einen wichtigen Anteil am Gesamtumsatz. Im arabischen Raum werden derzeit hohe Produktionskapazitäten für die Erzeugung von Basisplastikprodukten aufgebaut. Diese Fabriken werden in ein bis zwei Jahren die Märkte mit Billigstprodukten überschwemmen.
Der Sektorreport enthält eine Analyse von acht Unternehmen. Die Aktienempfehlungen lauten "Kauf" für OMV (Kursziel wird von 28 auf 30 Euro erhöht), Petrom und MOL, "Halten" für die tschechische Unipetrol und die slowenische Petrol, sowie "Reduzieren" für die polnische PKN Orlen und die kroatische INA beziehungsweise "Verkauf" für die rumänische Rompetrol Rafinare.
(red)
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