Börse Frankfurt-News: Fonds: "Zölle bestimmen alles"
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Europa, USA, Asien - Aktienfonds aus allen möglichen Regionen sind alles andere als gesucht im Moment. Besonders unbeliebt sind aber Technologiefonds. Dagegen kommen Geldmarktfonds gut an.
24. April 2025. Auch der Fondshandel an der Börse Frankfurt steht ganz im Zeichen der Zollpolitik von US-Präsident Trump. Anja Deisenroth-Boström, die für die Baader Bank Fonds handelt, spricht von "herausfordernden Wochen" mit "immensen Umsätzen". "Zum Teil war hier die Hölle los", erklärt sie. "Die Zölle haben alles bestimmt." Aktuell ist laut Ivo Orlemann von der ICF Bank zumindest ein bisschen Ruhe eingekehrt. "Die Osterferien machen sich bemerkbar."
Vor allem Aktienfonds fliegen aus den Portfolios. Betroffen sind
Deisenroth-Boström zufolge etwa die international streuenden DWS Top
Dividende (
Fonds mit europäischen oder deutschen Aktien haben sich in diesem Jahr besser entwickelt als solche mit US-Aktien oder internationalen Ausrichtung mit hohem USA-Gewicht. Etwa kommt der DWS Deutschland seit Jahresanfang auf ein Plus von knapp 9 Prozent, der international investierende DWS Top Dividende tritt auf der Stelle.
Asiens Aktien: Klarer Verkaufsüberhang
Auch an Asiens Börsen ging es durch die US-Zölle deutlich nach
unten. Hohe Umsätze in entsprechenden Fonds sieht Deisenroth-Boström
allerdings nicht. "Es gibt aber einen klaren Verkaufsüberhang,
Anleger sind offenbar verschreckt." Auf den Abgabelisten: der HSBC
GIF Hong Kong Equity (
Tech-Fonds: 20 Prozent Kursverlust seit Hochs
Technologiefonds werden weiter im großen Stil abgegeben, wie
Orlemann berichtet. "Bei Kursrückgängen von Tech-Aktien wird immer
verkauft, antizyklisches Investieren sehen wir nicht." Mit Abstand
die höchsten Umsätze verzeichne der Fidelity Global Technology
(
Geldmarktfonds als sichere Bank
Es gibt allerdings auch Fonds, die nach wie vor gut ankommen:
Geldmarktfonds. "Sie gelten als sicherer Hafen, die Zuflüsse sind
hoch", berichtet Deisenroth-Boström. Beliebt sind sowohl Euro-
(
Größere Käufe sieht Orlemann zudem im Fixed Income One von LLB
Invest (
Keine große Rolle im Geschäft mit Fonds an der Börse Frankfurt spielt aktuell ein anderer "sicherer Hafen": Gold. "Es ist wenig los, wer auf Gold setzen will, setzt eher auf Gold-ETCs", meldet Deisenroth-Boström. Orlemann kann das bestätigen. Der Preis ist im Zuge der Unsicherheiten am Dienstag dieser Woche auf das neue Allzeithoch von fast 3.500 US-Dollar die Feinunze gestiegen, jetzt sind es wieder etwas weniger.
Immobilienfonds wieder gekauft
Ruhe eingekehrt ist nach den Verkaufswellen der Vormonate im Handel
mit Immobilienfonds, wie Orlemann außerdem feststellt. "Tendenziell
überwiegen im Moment sogar die Käufe." Nachgefragt würden etwa der
HausInvest (
Von Anna-Maria Borse, 24. April 2025, © Deutsche Börse AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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