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Dolphinvest Capital: Beste aller Welten oder Schönheitswettbewerb?

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Dolphinvest Capital: Beste aller Welten oder Schönheitswettbewerb?

23.07.2024 / 08:34 CET/CEST

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Beste aller Welten oder Schönheitswettbewerb?

Der US-Aktienmarkt mit den 500 größten Unternehmen (S&P500) hat in den

letzten zwölf Monaten fast 38 % zugelegt (Stichtag 30.06.24). Dazu haben

allein die großen sieben US-Technologiewerte 33 % beigetragen, alle anderen

493 börsennotierten Unternehmen zusammen nur 5 %. "Internationale

Aktienanleger befinden sich unverändert im Höhenrausch, zumindest wenn sie

in US-Aktien, besser noch in die ,Glorreichen Sieben" investiert sind",

erklärt Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager der Dolphinvest

Capital. Und weiter: "Die Aktienrallye erfolgte rein selektiv und

höchstkonzentriert, erst in den letzten Tagen konnte man eine Art Rotation

erkennen, einen ersten Favoritenwechsel, wie wir ihn schon seit Monaten

erwarten." Allerdings bleibe abzuwarten, ob diese Rotation eine nachhaltige

Markttiefe erfahre, denn "während man bei den großen Technologiewerten fast

jede dunkle Wolke am Konjunkturhimmel mit dem Verweis auf Künstliche

Intelligenz neutralisieren vermag, sieht es in den anderen Sektoren oftmals

anders aus." Denn das "Beste aller Welten"-Szenario (endlos steigende

Umsätze und Gewinne dank KI), das den der Tech-Rallye zugrunde liegt, ließe

sich abgesehen von der Hoffnung auf allgemein steigende

Produktivitätsgewinne kaum übertragen.

"In der Nicht-KI-Welt gelten die harten ökonomischen Gesetze jenseits

bereits weit getragener Wunschvorstellungen - geopolitische Spannungen,

De-Globalisierungstendenzen, Protektionismus, Zölle und nicht zuletzt auch

in der Folge hartnäckige Inflation und weniger optimistische Zinsszenarien",

so die Überzeugung des Fondsmanagers. Über allem schwebe das Damoklesschwert

überbordender Staatsverschuldung, dies- wie jenseits des Atlantiks in Form

einer offenbar unverändert fortgesetzten EU-Kommissionspolitik sowie immer

wahrscheinlicher werdender Trumponomics 2.0.

Was würde Keynes dazu sagen?

Lediglich ein Drittel der US-Aktienmarktentwicklung seien mit gestiegenen

Gewinnerwartungen der "Glorreichen Sieben" im "Beste aller Welten"-Szenario

zu erklären. Zwei Drittel seien auf eine sogenannte Multiple-Expansion

zurückzuführen, d. h. die Anleger sind bereit, für dieselben zukünftigen

Gewinne auf einmal viel mehr zu bezahlen. Böckelmann dazu: "Auch hier

könnten makroökonomische Szenarien zugrunde liegen - so rechtfertigen stark

fallende Zinsen aufgrund ihrer relativen Wirkung durchaus höhere Multiples.

Allerdings erscheinen derartige Szenarien im aktuellen Umfeld wenig

belastbar."

Der Fondsmanager fände es spannend zu erfahren, wie der berühmte Ökonom John

Maynard Keynes (1883-1946) die aktuellen Kapitalmärkte, das

Investorenverhalten und die Wirtschaftspolitik der großen Blöcke beurteilt

hätte. Bekannt wurde der "Keynesianismus" in der Weltwirtschaftskrise der

30er Jahre, in dem das Gedankenmodell von John Maynard Keynes den Mehrwert

eines starken Staates und vor allem auch staatlicher Investitionen zur

Glättung konjunktureller Einbrüche betont.

"Weniger bekannt sind seine Gedanken und Arbeiten zu Aktienmärkten,

insbesondere zur Entwicklung von Spekulationsblasen", so Böckelmann. Dazu

entwickelte Keynes das Gedankenmodell eines Schönheitswettbewerbs, der das

rationale Investorenverhalten aushebelt. Wäre die Aktienbörse ein normaler

Wettbewerb, so würde ein rationaler Anleger die aus seiner Sicht besten

Aktien auswählen, bei denen das Verhältnis aus Preis, erzielbarem Wert und

Risiko stimmt. Beim Keynesianischen Schönheitswettbewerb gewinnt aber der

Anleger, der nicht die unbedingt besten Aktien kauft, sondern stattdessen

auf die Aktien setzt, auf die vermutlich die meisten anderen setzen. "Diese

Art des Reflektierens begünstigt eine Art Lemminge-Effekt, der alle in

dieselben Aktien treibt - fundamentale Erwägungen und somit auch Bewertungen

(Multiples) spielen keine Rolle", warnt der Experte. In derartigem Agieren

erkennt Keynes die Grundlage von Spekulationsblasen, die zunächst zu einer

selbsterfüllenden Prophezeiung führen.

"Als Vermögensverwalter in Aktien sehen wir uns weder in dem einen noch dem

anderen Lager, weder setzen wir allein auf ein sehr optimistisches Szenario

noch laufen wir der Menge hinterher. Unsere Strategie Equity Story Leaders

steht für die Selektion qualitativ hochwertiger Unternehmen aus nachhaltigen

Wachstumsbranchen bei ausgeprägt defensiven Eigenschaften", sagt Böckelmann

abschließend.

ENDE

Über Dolphinvest Capital GmbH:

Die Dolphinvest Capital verwaltet traditionelle und alternative

Investmentstrategien. Sie bietet diese Strategien in Form von

standardisierten und individuellen Managed-Accounts für das gesamte

Kapitalmarktspektrum - von Absolute Return über nachhaltige Kapitalanlagen

bis hin zur reinen Chancenorientierung. Darüber hinaus werden für das breite

Publikum vier Dachfonds in abgestuften Varianten von sehr risikoarm bis hin

zur reinen Aktienanlage geboten. Gegenwärtig verwaltet die Gesellschaft 150

Millionen Euro. Die Dolphinvest Capital ist als "Finanzportfolioverwalter"

gemäß §15 WpIG von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht

(BaFin) zugelassen und beaufsichtigt.

Bei Fragen oder für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an

Silke Tschorn

Dolphinvest Communications Ltd.

Telefon: +49 69 33 99 78 17

E-Mail: stschorn@dolphinvest.eu

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