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Europa-Börsen verlieren zur Eröffnung

Die Leitbörsen in Europa haben am Donnerstag im frühen Handel mit Verlusten tendiert. Um 10.15 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 3.815,97 Punkten, das entspricht einem Minus von 74,97 Einheiten oder 1,93 Prozent. In London fiel der FT-SE-100 51,5 Einheiten oder 1,41 Prozent auf 3.594,39 Zähler.

Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 verlor 33,07 Einheiten oder 1,70 Prozent auf 1.910,39 Punkte.

Nach dem deutlichen Vortagsplus haben die europäischen Börsen angesichts leicht negativer US-Vorgaben wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Belastend wirkte laut Händlern auch, dass in China das Konjunkturprogramm nicht weiter aufgestockt wird. Am Mittwoch hat der Markt aufgrund des gestiegenen chinesischen Einkaufsmanager-Index ein Rally hingelegt - es war klar, dass das keine zwei Tage halten würde", sagte Bernard McAlinden, Stratege bei NCB Stockbrokers.

In den Fokus rücken am Mittag die Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England (BoE). Beide werden Experten zufolge die Leitzinsen senken. Daneben stehen am Nachmittag US-Konjunkturdaten auf der Agenda.

Für GDF Suez ging es an der Euro-Stoxx-50-Spitze um 1,44 Prozent auf 23,88 Euro hoch. Der französische Energiekonzern schraubte zwar seine Gewinnziele wegen der Wirtschaftskrise zurück, will aber seinen Sparkurs beschleunigen. Zudem hofft das Unternehmen, 2009 die Kosten für Gaspreise vollständig auf die Kunden überwälzen zu können. Analyst Patrice Lambert de Diesbach von CM CIC Securities nannte die Zahlen enttäuschend.

AB InBev gewannen trotz eines Gewinnrückgangs 3,80 Prozent auf 20,19 Euro. Der weltgrösste Brauereikonzern verdiente im vergangenen Jahr wegen der Übernahme des amerikanischen Budweiser-Herstellers Anheuser Busch weniger als im Vorjahr. Allerdings übertrafen die Zahlen dennoch die Erwartungen. Der frisch fusionierte Konzern hob zudem sein Ziel für die Synergien aus dem Kauf an und will den Investitionsaufwand senken - beides fand den Beifall von Analyst Trevor Stirling von Sanford Bernstein: "Diese Ziele sind besser als erwartet und die Zahlen sehen ordentlich aus."

Dagegen litten Enel etwas unter Meldungen aus Kreisen, denen zufolge der italienische Versorger an einer 7 Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung arbeitet, und verloren 0,61 Prozent auf 3,66 Euro. Den Kreisen zufolge will der italienische Staat auch seine Beteiligung an dem Unternehmen erhöhen. Positive Nachrichten gab es zu Fiat: Nach Aussage des Kraftfahrzeug-Importeurverbands Unione Nazionale Rappresentanti Autoveicoli Esteri (UNRAE) könnte der Autobauer 2009 mehr als die prognostizierte 1,6 bis 1,7 Millionen Autos verkaufen, da Anreize zum Kauf schadstoffarmer Fahrzeuge einsetzten. Die Aktien stiegen um 1,69 Prozent auf 4,22 Euro.

In Stockholm ging es für Volvo trotz tendenziell guter Nachrichten um 1,58 Prozent auf 37,40 schwedische Kronen nach unten. Die Finanzierung des schwedischen Autobauers ist laut "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) vorerst gesichert. "Die schwedische Regierung setzt sich derzeit bei der Europäischen Investitionsbank für einen Kredit für uns ein", sagte Volvo-Chef Stephen Odell dem Blatt. Das zum Ford-Konzern gehörende Unternehmen hatte zuvor von der schwedischen Regierung eine Bürgschaft über knapp 450 Mio. Euro zugesagt bekommen. Bei der General-Motors-Tochtergesellschaft Saab wurde dieselbe Bitte abgelehnt. Basis für beide Entscheidungen waren die Geschäftspläne der Unternehmen.

An der Londoner Börse stürzten Aviva nach Anfangsgewinnen um 13,77 Prozent auf 245,75 Pence ab. Der britische Lebensversicherer will nach einem überraschend hohen operativen Gewinnplus im Krisenjahr 2008 seine Dividende stabil halten. EasyJet gaben um 2,90 Prozent auf 301,75 Pence nach. Die Billigfluglinie beförderte im Februar bei steigender Auslastung weniger Passagiere als im Vorjahr.