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In schwimmende ­Transporter investieren

Nach der Pandemie liefen die Lieferketten zunächst wieder rund. Zuletzt haben die Angriffe von Huthi-Rebellen im Roten Meer die Frachtraten noch einmal ansteigen lassen. Das hat Reederei-Aktien Aufmerksamkeit beschert. Anleger können am Bedarf von Autofrachtern und Containerschiffen teilhaben.

Mehr als dreißig Angriffe haben die Huthi-Rebellen seit Mitte November aus dem Jemen heraus auf Handels- und Kriegsschiffe im Roten Meer verübt. Diese Angriffe sind für alle Länder, die auf die internationale Seeschifffahrt angewiesen sind, eine Bedrohung, schreibt das Auswärtige Amt. Die Angriffe verursachen nach Informationen der Zeitschrift WELT Schaden für die Weltwirtschaft in Höhe von 360 Millionen Euro pro Stunde.

Kosten entstehen, weil Frachter und andere Schiffe jetzt einen Umweg über Südafrika in Kauf nehmen müssen. Das dauert länger und senkt das Angebot an Frachtkapazitäten. Diese sind ohnehin Mangelware. So berichtete das Handelsblatt jüngst darüber, dass China Frachter fehlen, um E-Autos zu exportieren.

Dass die Preise für Frachtschiffe anziehen, ist keineswegs neu. Während der 2010er-Jahre kostete ein Autofrachter mit 6500 Stellplätzen rund 20.000 US-Dollar am Tag. Schon im September 2023 sprangen diese Kosten auf über 100.000 Euro. Seitdem hat sich der Kostendruck nicht wesentlich entspannt. Vielmehr sorgen die geopolitischen Spannungen und die Eskalation im Roten Meer für weiter steigende Frachtraten.

Autofrachter und Containerschiffe gefragt.

Anleger können an dieser Entwicklung partizipieren. Um Reedereien bewerten zu können, ist es wichtig zu wissen, welche Arten von Schiffen die Unternehmen im Bestand haben. In Zeiten einer schleppenden Wirtschaftsentwicklung kann ein gigantischer Tanker beispielsweise unprofitabel sein, während ein riesiger Autofrachter seine Kapazitäten locker füllen kann.

Zwischen 2020 und 2023 vervierfachte sich die Zahl der aus China exportierten Autos. Hersteller wie BYD (ISIN CNE100000296) attackieren zunehmend die deutsche Premiumklasse.

Die Nachfrage nach chinesischen Autos dürfte perspektivisch noch steigen. Damit bieten die Aktien von Unternehmen, die große Autoliner im Angebot haben, attraktive Renditechancen. Zuletzt hatte etwa Höegh Autoliners ASA (ISIN NO0011082075) mit einem asiatischen Autohersteller einen Vertrag für den Transport von Elektrofahrzeugen nach Europa unterzeichnet.

Gestiegen sind aber in erster Linie Aktien von Reedereien, die wie MPC Container Ships (ISIN NO0010791353), A. P. Møller-Maersk Group (ISIN DK0010244425), Hapag-Lloyd (ISIN DE000HLAG475) oder die chinesische Cosco Shipping (ISIN CNE1000002J7) verstärkt auf den Container-Frachtverkehr setzen.

Diese Sparte dürfte auf lange Sicht ebenfalls aussichtsreich bleiben. Zumal China kürzlich mit einem ordentlichen Wirtschaftswachstum für Aufsehen sorgte. Hinzu kommt, dass die Wirtschaft in den USA robust bleibt und in Europa Licht am Ende des Tunnels sichtbar wird. Der Arbeitsmarkt bleibt stabil, was den Konsum und damit den Welthandel anschieben könnte.

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Aus dem Börse Express PDF vom 09.02.2024 - hier zum Download

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Relevante Links: A.P. Moeller-Maersk A.S., BYD Company Limited, Höegh Autoliners, COSCO Shipping Holdings Company Limited, Hapag-Lloyd AG