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Die zwei Gesichter (im DAX)

Das Börsenjahr startete überraschend gut. Seit Oktober des vergangenen Jahres erleben wir eine fulminante Börsenrallye. Der DAX notiert mit 16.918,21 Punkten zu Wochenschluss nur knapp unter seinem Allzeithoch von 17.004,55 Punkten ... das gleichen Tags erreicht wurde. Dabei sind die Konjunkturaussichten für Deutschland und Europa eher mau. Laut Analysten der BNP Paribas befinden wir uns bestenfalls in einer Stagnationsphase. Das deutsche Wachstum wird in diesem Jahr vermutlich bei 0,3% liegen. In Europa immerhin bei 0,6 Prozent. Auch die USA könnten aufgrund der restriktiven Geldpolitik der FED als Zugpferd in diesem Jahr noch ausfallen. Deshalb gilt der Ausblick für die Aktienmärkte als verhalten, grosso modo sind die für Jahresende gesteckten (Analysten-)Erwartungen größtenteils bereits übererfüllt. Gleichzeitig sind die Aktienbewertungen in den USA sehr hoch. In Europa sind die Bewertungen eher moderat, der DAX wird mit einem KGV von knapp 13 historisch niedrig bewertet. Der Grund, es fehlt an neuen und positiven Impulsen - die auch nicht in Sicht sind: die Berichtssaison wird aus Sicht der BNP-Paribas-Analysten enttäuschen. Gleichzeitig zeigt sich die Inflation hartnäckig und bremst die Zinssenkungsfantasien.

Der DAX wird damit immer anfälliger für eine Korrektur. Wer Aktien besitzt, könnte auf diesem hohen Niveau über eine Absicherung nachdenken. Denn die Risikoprämien sind gering. Der VDAX, der die implizite Volatilität misst und als Risikomaß für den DAX gilt, liegt mit etwa 13 Punkten unter dem langfristigen Durchschnitt. Gleichzeitig ist die implizite Volatilität die wichtigste Einflussgröße für den Preis von Absicherungsinstrumenten wie einem Put-Optionsschein - Risikoprämien kosten damit unterdurchschnittlich.

Wer sich z.B. unterhalb bei 15.500 Punkten im DAX absichern will, muss dafür etwa 0,9% des Portfoliogegenwerts investieren (für eine Laufzeit bis zum 21. Juni).

So funktioniert’s.

Mit einem Optionsschein können Anleger überproportional an der Kursentwicklung eines Basiswerts - zum Beispiel einer Aktie, Index (in diesem Fall der DAX) ... - partizipieren. Mit einem Put-Optionsschein auf fallende Kurse. Das bedeutet: wenn sich der Kurs des DAX um 1 Prozent bewegt, so kann sich der Wert des zugrundeliegenden Optionsscheines durch die Hebelwirkung des geringeren Kapitaleinsatzes wie im Beispiel um 15 Prozent bewegen. Mit einem Optionsschein erkauft man das Recht, den Basiswert erst zu einem späteren Zeitpunkt, zu einem bestimmten Kurs, in der Zukunft zu erwerben bzw. verkaufen. Sie wollen sich beispielsweise einen Preis von heute sichern, weil sie davon ausgehen, dass er zukünftig tiefer liegen könnte. Gleichzeitig haben Optionsscheine weder eine Stop-Loss- noch eine Knock-out-Schwelle und können daher nicht vorzeitig wertlos verfallen. Im Beispiel kaufen sich Anleger derzeit um 148 Euro (1,48 Euro pro Optionsschein) das Recht, den DAX Ende Juni um 15.500 Euro zu verkaufen. Sollte dieser bei 15.000 Punkten/Euro liegen, liegt der Gewinn bei 500 minus 148 = 352 Euro bzw. 240% auf das eingesetzte Kapital. 

INFO Put auf den DAX | 15.500,00 EUR | 21.06.2024

ISIN: DE000PE7XDM2

Emittent: BNP Paribas

Produkt: Optionsschein

Typ: Put

Basiswert: DAX

Bezugsverhältnis: 100:1

Basispreis: 15.500

Emissionsstag: 19.01.2023

Bewertungstag: 21.06.2024

Hebel: 15,4

Rückzahlung: Cash

Ausübung: europäisch

Mehr gibt’s hier

 

Aus dem Börse Express PDF vom 05.02.2024 - hier zum Download

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