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Vom so noch nie da gewesenen Kaufkraftverlust, Zins-Profiteuren und dem Liebling Discount - Podcast Von Bullen und Bären mit Volker Meinel, BNP Paribas

 

Die 222 wichtigsten Fragen zu Derivaten: Rendite kalkulierbar machen“ lautet der Titel des Buches von Volker Meinel (erschienen im Finanzbuchverlag) - „Es gibt 222 Möglichkeiten, um an den Kursentwicklungen am Markt zu partizipieren“ könnte der Titel seines Buches rund um die aktuellen Fälle Credit Suisse, Signature Bank, Silvergate, Silicon Valley Bank etc. lauten. Denn: „Egal wie der Markt ist, es gibt Produkte mit denen Anleger und Anlegerinnen partizipieren können“, sagt Meinel, im Brotberuf Marketing Manager bei BNP Paribas mit der Spezialisierung auf strukturierte Produkte.

Was von diesen wohl auch bereits genutzt wird. Bei Online-Brokern etwa ist es immer so, dass bei Turbulenzen an den Märkten die Transaktionstätigkeit der Kunden und Kundinnen steigt, ‘freut’ sich der für die DADAT Bank zuständige Ernst Huber. Und vor allem darüber, dass tiefere Kurse immer wieder für Neueinstiege von Anlegerseite genutzt wird.

Genutzt wird das zuletzt gestiegene Renditeniveau auch wieder, um Anleihen ins Depot zu kaufen, berichtet Huber - „das Thema war vorher tot“ - das Volumen in Summe aber noch gering. Huber gibt hier auch zu bedenken, dass die Zinsen zwar erhöht wurden, unterm Strich der Kaufkraftverlust bei den aktuell zweistelligen Inflations aber immens ist: „Der Kunde freut sich, dass es Zinsen gibt, die stehen aber in keiner Relation zur Inflation. An so einen hohen negativen Realzins wie aktuell kann ich mich in meinem jahrzehntelangen Berufsleben nicht erinnern“, blickt Huber in die Vergangenheit und resumiert: „Der Kaufkraftverlust war noch nie höher.“ Für Volker Meinel heißt das: „Man ist fast gezwungen mehr ins Risiko zu gehen.“ Wenn es nach Meinel geht, durchaus risikoreduzierend mit Puffer, „was die Zertifikatewelt als Möglichkeit bietet.“

Womit sich die Frage stellt, wie Anleger und Anleger sonst - indirekt - von der Zinswende profitieren können? Von steigenden Zinsen profitieren in der Regel Banken und Versicherungen, entsprechend sind diese Aktien interessant, heißt es bei Volker Meinel. Wer dabei nicht auf eine Karte/Aktie setzen möchte, könnte zu einem investierbaren Branchenindex greifen - bei der BNP Paribas etwa aus der (Euro)Stoxx-Serie. Das geht von konservativ bis zum spekulativeren Produkt eines Mini-Futures.

Meinels ‘Lieblings-Produkt’ kommt aus der konservativeren Ecke: Discount-Zertifikate: „Denn warum soll ich mir eine Aktie kaufen, wenn ich sie billiger haben kann.“ Vielleicht lautet aus diesem Grund eine alte Kaufmannsregel: „Im Einkauf liegt der Gewinn“. (Anm.: was genau Discount-Zertifikate sind und wie sie funktionieren, darüber eine Zusammenfassung von Volker Meinel hier - auch mit Video).

Gröbere Veränderungen im Anlageverhalten ortet Meinel nicht. Im gehebelten Bereich sind DAX, Gold und Öl als Basiswerte wie zumeist vorherrschend - „manchmal stechen Aktien wie Varta oder Tesla hinein“ -, im Anlagebereich das Thema ESG und produktseitig die durch die Zinserhöhungen wieder an Attraktivität gewonnene Kapitalgarantie bzw. Express-Zertifikate.

Den Trend gen ESG sieht Meinel ungebrochen - und das Thema produktseitig bei der BNP Paribas weit oben angesiedelt. Nicht nur im Zertifikate-Bereich, der BNP-Mann erzählt von Erfahrungen aus der ETF-Abteilung der Bank, wo fast nur noch ESG-Produkte verkauft werden. Einen Unterschied in der ESG-Affinität zwischen französisch- und deutschsprachigen Anleger kann Meinel nicht feststellen. Dies und mehr gibt’s im Podcast hier. Etwa, wie Volker Meinel auf die Suche nach seinem nächsten Kaufobjekt geht ... natürlich einem Discount. Wer mehr über die Zertifikate der BNP Paribas erfahren möchte geht auf https://derivate.bnpparibas.com/

 

Aus dem Börse Express PDF vom 31.03.2023 

Screen 31032023

 

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