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Großteils wird Wien abverkauft, außer Bawag und voestalpine

 

Sonst sieht es bei der Zustimmungsrate eher mau aus. Einzig die voestalpine bewegt sich noch im positiven Bereich (größer 50%), der Rest ...

Am schlimmsten erwischte es die beiden Strom/Energiekonzerne EVN und Verbund, wo mehr als 90 Prozent der Umsätze auf Verkaufsorders entfielen.

Von diesen beiden Aktien ist die EVN Teil des Echtgeld-Wikifolios des Börse Express zu österreichischen Aktien - aus Bewertungsgründen (der ‘politische Einfluss’ würde eigentlich dagegen sprechen). In diesem Wikifolio „Top of Analysts Österreich” haben wir im Februar bei Marinomed begonnen wieder aufzustocken - der Bereich um 45 Euro je Aktie sollte (hoffentlich) ein Boden sein (das ist der Ausübungspreis einer alten Wandelanleihe); bei Semperit haben wir begonnen eine Position aufzubauen - Grund war die (mittlerweile bestätigte) Erwartung, dass punkte Verkauf des medizinischen Bereichs anstehen sollten; bei Fabasoft reduzierten wir die Position mit einem kleinen Verlust (unter 5%) - die letzten Zahlen gilt es erst einzuordnen; bei Kontron nahmen wir Teile des Gewinns (mehr als 25%) mit, werden günstiger aber wieder aufstocken; ähnlich die Situation bei Palfinger und RHI Magnesita, wo wir bei mehr als 15% Plus teilweise versilberten. Auch bei Pierer Mobility und Valneva beginnen wir wieder einzusteigen.

Das Wikifolio „Top of Analysts Österreich” liegt seit der Auflage - Dezember 2014 - bei einer Performance von im Schnitt 4,9 Prozent pro Jahr - das mit einem Risikofaktor von 0,49. Wir sind derzeit zu rund 88 Prozent investiert.

Wikifolianer kommentieren.

‘Diversifiziert mit Fokus Europa’ zu AT&S: „Einen Neueinsteiger aus dem letztem Jahr habe ich mit Verlusten jetzt abgestoßen. Ich sehe derzeit nicht, in welche Richtung sich die Halbleiterbranche in den nächsten Jahren entwickeln wird. Lieber nutze ich den Cash für neue erfolgsversprechendere Investments.“

‘Goldesel-Trading’ zu AT&S: „Neu im Wiki ist AT&S - die Zahlen waren nicht so schlecht, zuvor wurde schon die Prognose gesenkt. Aussicht aber gut, der Chipsektor wird wohl im zweiten Halbjahr wieder anspringen, das sollte auch AT&S beflügeln.“

‘Ethisch-ökologischer Mix’ zu AT&S: „Trotz der Prognosesenkung hat AT&S ein hervorragendes Zahlenwerk vorgelegt. Die Zukunftsaussichten sind weiterhin ausgesprochen gut. Sollte der Halbleitermarkt in der zweiten Jahreshälfte wieder anspringen, könnte das Unternehmen stark davon profitieren. Ich halte die Aktie nach wie vor für unterbewertet.“

‘Smart Selection - Green’ zu EVN: „EVN mit Q1 22/23 Zahlen: Umsatz: +30,3% auf 1.174,3 Mio. Euro; EBIT: +55,3% auf 201,1 Mio. Euro; Konzernergebnis: +83,2% auf 149,4 Mio. Euro; Nettoverschuldung: 1.580,7 Mio. Euro (30. September 2022: 1.245,1 Mio. Euro) - Zahlen sind okay. KGV für dieses Jahr sollte bei ca. 10 liegen, dazu mindestens 0,5 Euro Dividende, also eine Rendite rund 4 Prozent. Und der Investment Case basiert ja auch auf der Unterbewertung, dadurch, dass das operative Geschäft fast umsonst zu haben ist. Weil EVN soviel wert ist wie die Beteiligung an der Verbund.“

‘Europa Finest Selection’ zu Addiko Bank: „Mit den freigewordenen Barmitteln aus den Verkäufen der Papiere von Gesco und Ringmetall haben wir das wikifolio nun um Wertpapiere der Addiko Bank und von Einhell verstärkt. Damit ist der wöchentliche Status-Check abgeschlossen.“

‘Special Situations long/short’ zu Kapsch TrafficCom: „Neu im wikifolio Special Situations long/short ist Kapsch TrafficCom. Eine spannende Spezialstory. Es geht um die gescheiterte Pkw-Maut in Deutschland. Dabei waren 2 Unternehmen beteiligt: CTS Eventim und Kapsch TrafficCom. Die fordern nun Schadenersatz vom Bund. Dazu hat ein Schiedsgericht schon vor circa einem Jahr entschieden, dass der Anspruch grundsätzlich berechtigt ist. Jetzt geht es noch um die Höhe des Schadenersatzes. Die Unternehmen fordern 560 Mio. Euro, wobei laut Aussagen von Kapsch eine 50:50-Aufteilung zwischen den beiden Partnern vorgesehen ist. Dieser Betrag wäre vor allem für Kapsch nicht unerheblich, da der Börsenwert auf Basis des letzten Schlusskurses gerade mal 168 Mio. Euro beträgt. Dem steht ein potenzieller Schadenersatz von 280 Mio. Euro gegenüber. Wann das Schiedsgericht über die Höhe des Schadenersatzes entscheidet, ist nicht bekannt. Aber es gibt Hinweise darauf, dass der Gesamtbetrag von 560 Mio. Euro nicht aus der Luft gegriffen ist. Im Gegenteil. Zuletzt schrieb dazu das Handelsblatt unter der Überschrift: „Dem Bund droht hoher Schaden“ folgendes: „Die verpatzte Einführung einer Pkw- Maut in Deutschland im Jahr 2019 dürfte den Bund einen dreistelligen Millionenbetrag kosten. Darauf lässt eine Abschätzung schließen, die der Wirtschaftsprüfer PwC im Auftrag des Bundes vorgenommen hat, als der damalige Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) die Verträge mit den Mautbetreibern Kapsch TrafficCom und CTS Eventim kündigte. Das Papier liegt dem Handelsblatt vor. Demnach liegt die „potenzielle Entschädigung“ bei 630 Millionen Euro, die Unternehmen fordern 560 Millionen. Derzeit verhandelt ein geheim tagendes Schiedsgericht die Höhe des Anspruchs.“

 

Aus dem Börse Express PDF vom 03.03.2023 

Screen 03032023

 

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Relevante Links: Addiko Bank AG, Kapsch TrafficCom AG, EVN AG, AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG, BAWAG Group AG, VERBUND AG, Kontron AG, Kontron AG, Raiffeisen Bank International AG, OMV AG, voestalpine AG, Erste Group Bank AG, PALFINGER AG