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Atrium - Übernahmekommission entscheidet Ende Jänner

Nachdem die Immogesellschaft Atrium (vormals: Meinl European Land) am Mittwoch die Anleger mit ihren Plänen für eine geringere Kapitalerhöhung und zweifelhafte Bond-Rückkäufe vom verbundenen Investor CPI/Gazit verstört hat, setzt das Zertifikat am Donnerstag die Talfahrt fot und verlor rund 8% auf 2,2 Euro.

Die Investmentbank Wood & Co bestätigt ihre "Halten"-Empfehlung für Atrium mit Kursziel 3 Euro. Die modifizierten Pläne werden aber negativ gewertet, auch wenn es eine geringere Verwässerung und einen Anstieg desNAV um 8,5% ergibt. "Neben dem Umstand, dass CPI/Gazit die Regeln mitten im Spiel geändert hat, ist der Umstand, dass Atrium von Gazit Anleihen ohne ordentliches Tenderverfahren zurückkauft, alarmierend", so Analyst Igor Müller. Für jene Anleger, die auf eine Verbesserung der Corporate Governance gewartet haben, sei dies wohl die wichtigste Erkenntnis.
Atrium-Aktionär Meinl Bank will den bei CPI/Gazit erfolgten Meinungsschwenk nicht kommentieren. Die Bank hat als Teil der Ablösung der Managementverträge Zertifikate und Wandelbonds erhalten.

Auch die Übernahmekommission, deren Untersuchungen ja laut Atrium ein Grund für die geringere Eigenkapitalzufuhr sind, enthält sich einer Stellungnahme. Die Kommission untersucht derzeit, ob die früheren "Partly Paid Shares" bei MEL eine kontrollierende Beteiligung vermittelt haben und folglich die Pflicht zur Legung eines Angebots gegeben war.

Die Frist für Antworten seitens des Unternehmens läuft noch bis Ende Jänner. Dann wird der Senat entscheiden, ob eine echtes Nachprüfungsverfahren eingeleitet wird. Hätte damals eine Angebotspflicht bestanden, so wäre in weiterer Folge zu klären, ob ein Fortwirken besteht und dies auch nach dem Abzug der zentralen Aktivitäten aus Österreich der Fall ist. (bs)


Aus dem Börse Express vom 15. Jänner 2009

Relevante Links: Atrium European Real Estate Limited