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Pecunia non olet

 

Wenn an den Finanzmärkten das Schlagwort Nachhaltigkeit bzw. ESG fällt, dreht es sich meist um die Vermeidung von Schadstoffen durch den Einsatz alternativer Energieträger. Ressourcensparende Technologien kommen weniger häufig vor, und das Schlagwort Abfallwirtschaft ....

Dabei führt an Mehrweg oder Recyceln nach dem Willen der EU-Kommission in Zukunft kein Weg mehr vorbei. Der Verpackungsmüll in Europa soll bis 2040 deutlich reduziert werden - pro Staat und pro Kopf um 15 Prozent im Vergleich zu 2018. Bis 2030 sollen alle Verpackungen komplett recycelbar sein. Immerhin verursacht jeder EU-Bürger laut EU-Kommission pro Jahr fast 180 Kilo Verpackungsabfall: knapp 40 Prozent der Kunststoffe und 50 Prozent des Papiers in der EU werden für Verpackungen gebraucht.

Das in einer Zeit, in der die wachsende Nachfrage nach Rohstoffen, die hohen Preise und die Abhängigkeit von einzelnen Ländern der Wirtschaft Sorgen bereiten. Das Forschungsinstitut der deutschen Wirtschaft (IW Consult) schätzt die Verfügbarkeit von 27 wichtigen Metallen, Mineralien und Seltenen Erden als „sehr kritisch“ ein. Viele dieser Rohstoffe sind für die Digitalisierung und für die Energiewende notwendig. Womit die Interessen von Politik und Wirtschaft durchaus Hand in Hand gehen. Nach Meinung von Experten wird das Thema Abfallmanagement in den kommenden Jahren stark an Bedeutung gewinnen. Die schiere Masse des Abfalls und der steigende Anteil synthetischer Stoffe erfordern neue Techniken der Abfallentsorgung, -aufbereitung und -verwertung. Gleichzeitig wächst mit der zunehmenden Knappheit bei Rohstoffen wie z.B. Metallen der Bedarf an recycelten Materialien. Den Firmen der Abfallwirtschaft bietet das lukrative Geschäftschancen.

Diese Facette des Themas griff die Société Générale mit einem Zertifikat auf die führenden Unternehmen der globalen Abfallwirtschaft auf, das an der Entwicklung des SGI Global Waste Management Index CNTR (FR001400CPW7) partizipiert. Der Index wurde von dem französischen Investmenthaus konzipiert, 2008 gestartet und und am 18. Juli 2022 adaptiert. Er umfasst die weltweit größten und liquidesten Unternehmen aus dem Bereich Müllentsorgung und -verarbeitung, -transport und Recycling. Anpassungen des Index werden halbjährlich vorgenommen, wobei die Gewichtung der Unternehmen entsprechend ihrem Streubesitz erfolgt. Im Index können 20 bis 50 Unternehmen enthalten sein, wobei ein Unternehmen auf maximal 15% Gewichtung begrenzt wird. Bei dem Total Return Index werden die Dividenden bei der Berechnung berücksichtigt. Der Emittent erhebt eine Verwaltungsgebühr von 0,8 Prozent pro Jahr. Das Produkt hat keine Laufzeitbegrenzung. Top-Gewichtungen gibt es für die beiden US-Konzerne Republic Services und Waste Management sowie die französische Veolia Environnement.

Seit der Indexberechnung kommt dieser auf ein durchschnittliches jährliches Plus von rund 12 Prozent, was gleichauf mit dem Weltaktienindex von MSCI liegt, und beim knapp Doppelten des europäischen Leitindex EuroStoxx50. 

 

Aus dem Börse Express PDF vom 02.02.2023 

 

Screen 02022023

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