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News aus dem Börse Express PDF vom 04.07.2022 (Ein Horror-Ölpreis-Szenario - ams-OSRAM, Andritz, Österreichische Post, OMV, Strabag - Aktien und Anleihen im Bärenmarkt angekommen - Dürre gefährdet die Stromversorgung ...)

 

JPMorgan gibt Horror-Öl-Preis-Szenario

Der Versuch, Russlands Öleinnahmen zu drücken könnte für die G7-Staaten zum absoluten Bumerang werden. Denn Russland kann sich eine Drosslung der Förderung leisten, errechnet JPMorgan - ob die G7-Staaten dann einen Ölpreis von bis zu 380 US-Dollar je Barrel verkraften ... 

 

Europäische Dürren gefährden diesen Sommer nicht nur die Nahrungsmittel- sondern auch die Stromerzeugung. Was heißt das für Investoren?

Europas Abhängigkeit von russischem Erdgas und Wladimir Putins Blockade ukrainischer Getreideexporte aus dem Schwarzen Meer sind nur ein Teil der aktuellen Energie- und Nahrungsmittelkrisen. Nun kommt eine neue Bedrohung hinzu, nämlich die Ausbreitung von Dürren. In Spanien und Südfrankreich überstiegen die Temperaturen im vergangenen Monat 43°C - Werte, die sonst eher erst im Juli/August zu beobachten sind. In Italien ist der Pegel des Flusses Po aufgrund geringer Niederschläge in den Westalpen auf ein 70-Jahres-Tief gefallen. Die jüngsten Gewitter über Norditalien brachten nur vorübergehend Erleichterung.

 

Aktien & Anleihen: Im ­Bärenmarkt angekommen (Marc-Oliver Lux Dr. Lux & Präuner GmbH & Co. KG in München)

Seit Jahresanfang geht es mit den ­Aktien fast jeden Monat abwärts. Die Zuspitzung im März mit dem ­Einmarsch der ­Russen in die Ukraine und der ersten Zinserhöhung der US-Notenbank war offensichtlich nur ein Vorgeschmack auf ein schwieriges und turbulentes Börsenjahr.

 

Das Jahr der Strukturierten Produkte (Lars Brandau Geschäftsführer Deutscher Derivate Verband)

An der Börse geht es nicht darum, gute Produkte zu kaufen, sondern Produkte zu einem guten Zeitpunkt zu kaufen.

MIX

»Analysen zu österreichischen Aktien: JPMorgan reduziert für ams-OSRAM die Empfehlung von Übergewichten auf Neutral - und das Kursziel von 22,5 auf 10,33 CHF. Letzter Kurs: 7,726 CHF - durchschnittliches Kursziel: 15,30 CHF. Jefferies bestätigt für OMV die Empfehlung Kaufen - und erhöht das Kursziel von 60,0 auf 61,0 Euro. Letzter Schlusskurs: 42,23 Euro - durchschnittliches Kursziel: 57,64 Euro. < »Andritz: Laut Bloombergs-Meldung reduzierte Naya Capital Management die Netto-Short-Position in Andritz um 6,8% auf nun 0,69 Prozent des Aktienkapitals. Die offiziell gemeldeten Leerverkaufspositionen machen insgesamt 1,95% des Kapitals aus. < »Österreichische Post: portoservice.at Versandlogistik GmbH verklagt die Österreichische Post beim Handelsgericht Wien auf Schadenersatz. Das österreichische Kartellgericht stellte 2021 rechtskräftig fest, dass die Österreichische Post AG ihre marktbeherrschende Stellung missbraucht hat. Die Post hat dieses Verhalten zwar abgestellt, durch den Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung ist dem Portokonsolidierer portoservice.at jedoch in den Jahren zuvor ein erheblicher Schaden in Millionenhöhe entstanden, der nun geltend gemacht werden soll.< »Strabag ändert die Zahlungsmodalität für die Dividende. Grund ist, dass eine Gewinnausschüttung via Kontrollbank (OeKB) möglich ist, ohne dass der sanktionierte russische Großaktionär Oleg Deripaska Geld erhält. Deripaskas Anteil an der Dividende verbleibt eingefroren als Verbindlichkeit in der Strabag. Die Strabag zahlt für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende von 2,00 Euro pro Aktie. Dividendenzahltag ist der 5. Juli. < »Varta: Laut Bloombergs-Meldung erhöhte Sih Partners die Netto-Short-Position in Varta um 7,5% auf nun 1,01 Prozent des Aktienkapitals. Die offiziell gemeldeten Leerverkaufspositionen machen insgesamt 5,84% des Kapitals aus. < »Wiener Börse. Der Aktienumsatz an der Wiener Börse lag im 1. Halbjahr mit insgesamt 42,79 Mrd. Euro um 10% über dem Vorjahr. 80% davon stammen von internationalen Handelshäusern. Die Anzahl der notierten Anleihen übersteigt erstmals 12.300. Mehr zur Halbjahresbilanz gibt’s hier. < »Internationale ­Unternehmensnews: Die Familie Schaeffler hat ihren Anteil an dem Automobilzulieferer Vitesco erhöht. Die Schaeffler-Gesellschaft IHO hat 1,6 Millionen Vitesco-Aktien erworben. Damit stockt die Schaeffler-Familie ihren Anteil um rund vier Prozent auf insgesamt 49,99 Prozent auf. Über die Details der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart. < »Internationale ­Analysenews: Sollten die Sanktionen der USA und Europas Russland dazu veranlassen, seine Rohölförderung als Vergeltungsmaßnahme zu drosseln, droht nach Ansicht von JPMorgan Chase & Co. ein Ölpreisanstieg auf enorme 380 Dollar pro Barrel. Die G7-Staaten arbeiten derzeit an einem komplizierten Mechanismus zur Begrenzung der Preise, die Russland aus dem Ölverkauf erzielen kann, um Wladimir Putins Kriegsmaschinerie in der Ukraine unter Druck zu setzen. JPMorgan gibt allerdings zu bedenken, dass es sich Russland wegen seiner soliden Haushaltslage durchaus leisten könnte, die tägliche Rohölproduktion um 5 Millionen Barrel zu kürzen, ohne die Wirtschaft übermäßig zu schädigen. Für einen Großteil der übrigen Welt könnten die Folgen jedoch katastrophal sein. Eine Kürzung des täglichen Ölangebots um 3 Millionen Barrel würde den Rohölpreis in London auf 190 Dollar treiben, prognostiziert die US-Bank. Ihr schlimmstes angenommenes Szenario liegt bei einer Drosselung um 5 Millionen Barrel, die einen stratosphärischen Ölpreis von 380 Dollar bewirken würde. UBS hat das Kursziel für Rolls-Royce von 145 auf 102 Pence gesenkt, die Einstufung aber auf "Neutral" belassen. < »Internationale ­Konjunkturnews: Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im Juli wieder deutlich verschlechtert. Nach einem Anstieg im Vormonat fiel der vom Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindikator um 10,6 Punkte auf minus 26,4 Zähler. Es ist der tiefste Stand seit gut zwei Jahren. Die Erwartungen von Analysten wurden verfehlt. Die Inflation in der Schweiz zieht weiter an. Im Juni stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,4 Prozent. Das ist der stärkste Anstieg seit dem Jahr 1993. In der Türkei zieht die Inflation auf sehr hohem Niveau weiter an. Im Juni stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 78,6 Prozent.

 

Relevante Links: ams-OSRAM AG, OMV AG, Andritz AG, Österreichische Post AG, STRABAG SE, Varta AG, Schaeffler AG, Vitesco Technologies Group AG