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Polytec: Großteil der Risiken sind eingepreist

Aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten in der Automobilindustrie und Risiken (Stichwort Handelsstreit USA und China) hat Polytec den Umsatz- und Ergebnisausblick für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Der Umsatz hat sich im 2. Quartal um 6,4% auf 159,2 Mio. Euro reduzierte, das EBIT sogar um 44,8% auf 8,5 Mio. Euro.

Im zweiten Quartal sind die Abrufe von Produkten für Diesel-PKW in Folge der Fahrverbote für ältere Dieselmodelle, die insbesondere zur Verunsicherung der Konsumenten führten, spürbar zurückgegangen. Zudem hat sich der Umsatz im Marktbereich Non-Automotive im Vergleich zur Vorjahresperiode deutlich reduziert. Zusätzlich wurden im Laufe des zweiten Quartals die Herausforderungen der Umstellung auf das neue WLTP-Emissionsprüfverfahren offensichtlich. Aufgrund dieser ab September 2018 geltenden neuen Abgasnorm für Neuwagen, sind Abrufkürzungen und Umsatzeinbußen auch in den kommenden Monaten nicht auszuschließen. Zusätzlich erhöhten sich die Rohstoffpreise, vor allem für Polyamid, in den letzten Monaten deutlich. Polytec hat daher den Ausblick für das aktuelle Geschäftsjahr 2018 gesenkt: Das Unternehmen erwartet nun Umsatzerlöse von rd. 650 Mio. Euro (-4% im Vorjahresvergleich) und ein EBIT von rd. 45 Mio. Euro (-18% im Vorjahresvergleich). Der ursprüngliche Ausblick ging von konstanten Umsatzerlösen und einem EBIT von rd. 55 Mio. Euro aus.

Ausblick. Derzeit belasten zahlreiche Faktoren (Handelsstreit USA-China, WLTP, Diesel-Thematik in Deutschland) den Automobilsektor. Im Rahmen der aktuellen Berichtssaison haben bereits zahlreiche Automobilhersteller (Daimler) und Zulieferunternehmen (Valeo, ElringKlinger) ihren Ausblick für das aktuelle Geschäftsjahr nach unten revidiert. Die Aktien der Polytec wurden nach der Gewinnwarnung mit Kursverlusten von rd. 10% abgestraft, auf Jahressicht sogar 35%. Wir sind der Ansicht, dass im aktuellen Kursniveau bereits ein Großteil der Risiken eingepreist ist. Die Visibiltät ist aufgrund der genannten Faktoren äußerst eingetrübt.