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Je leerer die Lager, desto praller die Kurse

Halten wir uns an Gerald Grohmann, CEO des österreichischen Ölfeldzulieferers SBO, der alle Größen der Branche - Halliburton, Baker Hughes... - als Kunden hat. Und damit wohl einen außerordentlich guten Einblick in die Welt des Öls. Grohmann stellte sich jedenfalls im Anschluss an die Q1-Zahlen des Konzerns der Presse - und tätigte Aussagen wie: „Wir hatten noch nie in unserer Geschichte drei Jahre mit extrem zurückgeschnittenen Explorations- und Produktionsausgaben. Hier muss es einen Nachholeffekt geben, weil sonst das benötigte Öl nicht produziert werden kann. Die Industrie muss mehr und länger investieren, weil sonst die Gefahr einer Unterversorgung besteht.”

Diese Unterversorgung sehen einige Marktanalysten auch so bereits auf uns zukommen, bzw. zu einem gewissen Teil bereits erreicht. Hintergrund sind Befürchtungen, es könnte wegen der Ausfälle von Iran (mit den US-Sanktionen) und Venezuela (ein Staat im Chaos) zu Lieferengpässen kommen.

Weiters ist die Förderbremse des Öl-Kartells Opec und seiner Partner noch bis Ende des Jahres in Kraft (die Förderkürzungen belaufen sich auf etwa 1,2 Millionen Barrel pro Tag). Diese trug maßgeblich dazu bei, dass sich der Öl-Preis seit Jahresbeginn um fast 20 Prozent verteuert hat. Dazu dann die Fälle Iran (steht für rund 4 Prozent der weltweiten Ölproduktion) und Venezuela (war einmal der weltweit fünftgrößte Ölproduzent mit einer mittlerweile halbierten Produktion) und schon stieg der Preis für Nordseeöl (Brent) vergangene Woche erstmals seit November 2014 wieder über die Marke von 80 US-Dollar. Was immer noch rund 85 Prozent unter dem bisherigen Rekordkurs liegt: 147,5 US-Dollar je Barrel Brent wurden am 11. Juli 2008 gezahlt werden. Mit dem folgendem Kurssturz auf unter 30 US-Dollar bis Anfang 2016 - seither geht es bergauf. Seither versiegt auch das zuvor gesehene massive Überangebot zusehends. So lagen die Lagerbestände der Industrieländer laut Opec-Angaben im März nur noch neun Millionen Barrel über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre - Anfang 2017 waren es noch 340 Millionen Barrel. Passend zu den bisherigen Aussagen: „Das Wachstum in den Vereinigten Staaten (Anm. die US-Produktion liegt mittlerweile dank Schiefer- etc. -Öl auf einem Rekordniveau) allein genügt nicht, um mich zu beruhigen, dass es auch in Zukunft eine ausreichende Produktion geben wird”, sagt unlängst IEA-Chef Fatih Birol am Rande des International Energy Forum in Neu-Delhi.

Dies, bei einer steigenden Nachfrage. Die IEA erwartet, dass der Ölbedarf in den nächsten fünf Jahren um 6,9 auf 104,7 Millionen Barrel pro Tag steigen wird

Es geht auch ohne Lagerhalle. Anlegern, die von einem weiteren Anstieg der Ölpreise ausgehen, bietet die Commerzbank ein mit endloser Laufzeit ausgestattetes Indexzertifikat an. Dieses orientiert sich bei einer 1:1 Partizipation an der Preisentwicklung der Öl-Sorte Brent, ohne dass Anleger sich für das Direktinvestment eine Lagerhalle anmieten müssen ... 

INFO Unlimited Index-Zertifikate bezogen auf Oil Brent Future Jul 2018

ISIN: DE000CE70J24

Produkt: Index-Zertifikat

Basiswert: Oil Brent Future Juli 2018

Ausgabetag: 14.02.2017

Laufzeit: open end

Partizipation: 100%

Währung Zertifikat: Euro

Währung Basiswert: US-Dollar

Quanto: nein

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