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News und Vorgaben für den heutigen Börsentag

Zins- & Währungsmärkte Europa/USA:

Gestern verkündete US Präsident Trump, dass auf Basis bilateraler Verhandlungen einzelne Länder von den Zöllen auf Aluminium und Stahl (ab 23. März) ausgenommen werden könnten. Auf der gestrigen Zinssitzung veränderte die EZB ihre offizielle Wortwahl geringfügig, was wir als Signal werten, dass die Anleihekäufe dieses Jahr ihr Ende finden sollten. Heute steht der US-Arbeitsmarktbericht im Vordergrund. Wir rechnen mit einem kräftigen Beschäftigungszuwachs. Ob die Arbeitslosenquote mit gerundet 4,1 % oder 4,0 % ausgewiesen wird, sehen wir als quasi gleich wahrscheinlich an. In den nächsten Monaten wird sich diese aber aufgrund des weiterhin starken Beschäftigungszuwachses sicher weiter verringern. Da die Märkte im Februar stark auf den kräftigen Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne reagiert hatten, dürften diese erneut genau beachtet werden. Wir rechnen mit einem Plus um 0,2 % bis 0,3 % p.m. Die Vorjahresrate dürfte auf 2,8 % gesunken sein. Bis Mitte des Jahres dürften aber die Stundenlöhne im Vorjahresvergleich über 3 % klettern. In der Eurozone sind heute Daten zur Industrieproduktion im Monat Jänner von Interesse. Laut Ratingkalender hat heute Moody’s die Möglichkeit eine erneuerte Einschätzung für die Slowakei(A2 (p)) bekannt zu geben. Am Primärmarkt stockte gestern Irland Anleihen mit Laufzeit 10/2022 und 5/2028 um jeweils EUR 500 Mio. auf. Bei einer durchschnittlichen Rendite von 0,109 % und 1,07 % waren die Auktionen 2,71fach und 2,49fach überzeichnet.

 

Globale Aktien-/Credit- & Rohstoffmärkte:

US-Aktien schlossen gestern deutlich im Plus (Europa dank schwächerem EUR noch mehr), wozu die in Aussicht gestellten Ausnahmen bei den US-Strafzöllen beigetragen haben dürften. Über Nacht wurde der Plan eines Gipfeltreffens Kim/Trump für Mai bekannt, was asiatische Börsen anfänglich stark steigen ließ – inzwischen gaben sie aber einen guten Teil dieses Anstiegs wieder ab. So wie das Säbelrasseln USA/Nordkorea die Märkte nur kurzfristig beeindruckte, so dürfte auch das Vertrauen in eine Lösung des Konflikts (mit oder ohne Gipfeltreffen) sehr gering sein. Der S&P 500 Future notiert heute Morgen in Asien praktisch unverändert, die vorbörslichen Indikationen legen auch für Europa einen praktisch unveränderten Börsestart nahe. Datenseitig steht heute der US-Arbeitsmarktbericht im Mittelpunkt: Einen weiteren (wahrscheinlich) starken Beschäftigungszuwachs sollte der Markt aushalten, ein weiterer überraschend starker Lohnanstieg wäre aber kurzfristig wohl eine Belastung.

 

Aktien Unternehmensmeldungen:

Die Ankündigung von Evotec in exklusive Verhandlungen mit Sanofi (+1,3 %) bezüglich des Aufbaus einer Plattform zur Erforschung und Entwicklung von Medikamenten gegen Infektionskrankheiten zu treten, sorgte für ein kräftiges Gewinnplus von 13,6 %. Die Aktien des französischen Versorgers Engielegten dank eines erfreulichen Ausblicks sowie einer für viele unerwarteten Erhöhung der Dividende um 3,8 % zu. Weniger gut kam hingegen das Zahlenwerk von Axel Springer an. Die Papiere verloren in der Spitze mehr als 10 %, am Ende stand ein Kursverlust von 6,1 % zu Buche. In den USA standen die Aktien der größten US Lebensmittel-Supermarktkette The Kroger Co. unter Druck. Ein enttäuschender Jahresausblick sorgte für einen Kursrückgang von 12,4 %. Kursverluste auf breiter Front gab es für die US-Stahlproduzenten (AK Steel: -4,5 %, US Steel: -2,9 %, Steel Dynamics: -2,8 %, Nucor: -2,6 %). Zwar hat Präsident Trump angekündigt, dass Importzölle auf Stahl und Aluminium in 15 Tagen in Kraft treten, allerdings sieht die Anordnung vor, dass zumindest Kanada und Mexiko davon ausgenommen sein werden.

 

Credit Unternehmensmeldungen:

Goldman Sachs begab gestern eine EUR 2 Mrd. schwere Senior Anleihe (2,75NC1,75, A3/BBB+/A) bei 3mE+45 BP. Darüber hinaus brachte die Deutsche Pfandbriefbank (5 Jahre, EUR 750 Mio., erw. Rating Aa1) einen Covered Bond bei MS-13 BP auf den Markt. Im High Yield Segment emittierte die dänische Stark Group eine Dual-Tranche Anleihe (erw. Rating B2/B). Tranche A (6NC2, EUR 250 Mio.) wurde bei einer Emissionsrendite von 5 % platziert, Tranche B (6NC1, EUR 265 Mio.) bei 3mE+462,5 BP. Mit Beginn der kommenden Woche befindet sich der niederländische Spezialchemikalienhändler IMCD auf Roadshow für eine Sub Benchmark Emission im fünf- bis siebenjährigen Laufzeitenbereich. Im Übernahmekampf um den spanischen Infrastrukturkonzern Abertis könnte sich eine neue Lösung ergeben. Medienberichten zufolge befinden sich Atlantia und ACS in Gesprächen, um den Konzern gemeinsam zu übernehmen und die Assets anschließend unter sich aufzuteilen.

 

CEE:

CZ: Arbeitsmarkt historisch gesehen in angespanntem Bereich
HU: ÁKK verkaufte bei robuster Nachfrage mehr Anleihen als geplant
RO: Drastischer Anstieg des Liquiditätsüberschusses der Banken für Februar