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Microsoft und Visa überzeugen, Ebay nicht

Microsoft hat mit seinen Zahlen im vergangenen Quartal die Wall-Street-Erwartungen übertroffen. Der Umsatz wuchs im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 23,3 Milliarden Dollar (20,20 Mrd. Euro), der Gewinn wurde mit 6,5 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt. Die Aktie legte am Donnerstag nachbörslich zeitweise um gut ein Prozent zu.
Der zentrale Wachstumstreiber blieb das Cloud-Geschäft mit Diensten wie Software und Speicher aus dem Netz. Der Umsatz des Bereichs wuchs um elf Prozent auf 7,43 Milliarden Dollar und das operative Ergebnis nahm um rund 15 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar zu.
Der Umsatz in der Computer-Sparte sank dagegen in dem Ende Juni abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal um 1,5 Prozent auf 8,82 Milliarden Dollar. Den Ausschlag dafür gab vor allem der weitgehende Ausstieg aus dem Smartphone-Geschäft, durch den Erlöse von 361 Millionen Dollar wegfielen. Die Umsätze mit den Tablets und Laptops der Microsoft-Marke Surface sanken um zwei Prozent bzw. 20 Millionen Dollar, weil weniger Geräte abgesetzt wurden. Der Rückgang sei zum Teil vom Verkauf teurerer Modelle abgefedert worden, hieß es. Bei den Windows-Erlösen gab es ein Plus von zwei Prozent bzw. 103 Millionen Dollar.


Der US-Kreditkartenkonzern Visa hat seinen guten Lauf im vergangenen Quartal fortgesetzt. Die Erlöse stiegen in den drei Monaten bis Ende Juni verglichen mit dem Vorjahreswert um 26 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar (3,99 Mrd. Euro), wie der Mastercard-Rivale am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte.
Der Überschuss schoss von 412 Millionen auf 2,1 Milliarden Dollar in die Höhe. Allerdings sind die Zahlen aufgrund von Sonderkosten im Zusammenhang mit dem Rückkauf des Europageschäfts vor einem Jahr nicht vergleichbar. Doch auch beim bereinigten Ergebnis konnte Visa nach eigenen Angaben um mehr als ein Viertel zulegen.
Die Zahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten; die Aktie stieg nachbörslich zunächst um rund ein Prozent. Seit Jahresbeginn hat der Kurs bereits um mehr als 25 Prozent zugelegt. Visa verdient an den Gebühren, die bei Einkäufen mit Kreditkarten anfallen. Der Konkurrent American Express hatte am Vortag einen starken Gewinnrückgang vermeldet. Mastercard will seine Zahlen in einer Woche vorlegen.


Die Online-Handelsplattform Ebay ist nach durchwachsenen Quartalszahlen an der Börse unter Druck geraten. In den drei Monaten bis Ende Juni brach der Überschuss aus dem fortgeführten Geschäft im Jahresvergleich von 437 auf 27 Millionen Dollar (23,41 Mio. Euro) ein, wie das kalifornische Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte.
Grund für den starken Rückgang war eine hohe Sonderbelastung in Form einer Steuerzahlung.
Der um Einmalfaktoren bereinigte Gewinn sank lediglich um ein Prozent auf 493 Millionen Dollar. Beim Umsatz konnte Ebay um vier Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar zulegen. Insgesamt wurden bei Ebay Transaktionen im Wert von 21,5 Milliarden Dollar abgewickelt, drei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit bewegten sich die Ergebnisse im Rahmen der Markterwartungen.
Beim Gewinnziel für das laufende Quartal hatten sich einige Finanzprofis jedoch etwas mehr erhofft. Anleger reagierten enttäuscht und ließen die Aktie nachbörslich in einer ersten Reaktion um rund sieben Prozent abstürzen. Zuletzt betrug das Minus noch rund drei Prozent. Allerdings ist der Kurs seit Jahresbeginn auch schon um über 25 Prozent gestiegen, so dass Börsianer die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen genutzt haben könnten.

(APA/dpa/Reuters)