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Die Frucht der Rationalisierung geht auf

Der Schmierstoff der Weltwirtschaft schmiert auch wieder die Gewinnmaschinerie der Öl-Branche. Der britisch-niederländische Ölriese Royal Dutch Shell hat im ersten Jahresviertel vom wieder steigenden Ölpreis profitiert. Bei dem für Branchenexperten wichtigen bereinigten Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten gelang Europas Branchenprimus ein Plus von 142 Prozent auf 3,75 Mrd. US-Dollar

Der Konzern profitierte vor allem von einer deutlichen Verbesserung im Geschäft mit der Förderung von Öl und Gas (Upstream). Im Vorjahr hatte der Konzern hier noch rote Zahlen geschrieben. Im Downstream-Bereich mit der Weiterverarbeitung und dem Verkauf von Rohöl - Raffinerie und Tankstellen - stieg der bereinigte Gewinn um knapp ein Viertel, unter anderem dank eines starken Chemikalien-Geschäfts. Der Preis für die Ölsorte Brent lag im ersten Quartal durchschnittlich bei 54,61 Dollar - ein Plus von 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Seit Mitte 2014 waren die Ölpreise weltweit wegen eines Überangebots zunächst stark gesunken - mit entsprechend drastischen Folgen für viele Ölkonzerne, die Verluste machten: Jobs strichen, rationalisierten und Investitionen massiv kürzten. Das beginnt im aktuellen Umfeld zu fruchten.

In die Hände spielen Royal Dutch und Co dabei die Ambitionen der OPEC, mittels Förderbegrenzung die Preise zumindest zu stabilisieren - was dem Kartell in Summe gelang, wenn man den vorhergehenden Preissturz als Ausgangsbasis heranzieht. Die meisten Experten sind sich jedenfalls darin einig, dass der weltweite Ölverbrauch noch über Jahre Steigerungsraten aufweisen wird. Und dass derzeit nicht genug in neue Förderanlagen investiert wird, um diese Nachfrage dann auch decken zu können. Was wiederum den Ölpreis nach oben drücken sollte. In dieser Situation nominiert die RCB eine Express Anleihe auf Royal Dutch Shell: Die Aktie dürfte dabei um bis zu 40 Prozent fallen.

So funktioniert’s. Dieses Express-Zertifikat weist eine Laufzeit von 5 Jahren auf. Während dieser Zeit gibt es die Chance auf einen jährlichen Zinskupon von 5,25 Prozent. Dieser wird ausbezahlt, sofern die Royal Dutch Shell-Aktie am jährlichen Bewertungstag über ihrem Auszahlungslevel notiert (das bei 100 Prozent - Kurs vom erstem Bewertungstag - beginnt und danach jährlich um 10 Prozentpunkte absinkt) - dann wird getilgt: der Anleger erhält die Nominale zu 100 Prozent zurück plus den Zinskupon (damit entfällt dann die Möglichkeit weiterer Zinskupons). Ist die Voraussetzung für die Zahlung des Kupons nicht gegeben, wird dieser bei nächstmöglicher Gelegenheit nachgeholt. Das Ganze geht über einen Zeitraum von höchstens 5 Jahren: an diesem letzten Bewertungstag sinkt die Rückzahlungsschwelle des Zertifikats auf 60 Prozent. Heißt: sofern die Aktie der Royal Dutch Shell nicht um mehr als 40 Prozent unter ihrem Startwert notiert, wird das Zertifikat mit 100 Prozent der Nominale zurückgezahlt (inklusive aller offenen Zinskupons). Im Fall der Fälle wird statt der Nominale die zwischenzeitlich im Kurs gefallene Aktie ins Depot geliefert.

INFO Royal Dutch Shell Express

ISIN AT0000A1W4S1

Produkttyp: Express Anleihe

Basiswert: Aktie von Royal Dutch Shell

Zeichnung: bis 20.06.2017

Erster Bewertungstag: 21.06.2017

Nominale: 1000 Euro

Auszahlungslevel: 1. Jahr 100%, danach pro Jahr um 10 PP sinkend auf 60% zum Schuss

Express/Zins-Kupon:: 5,25% p.a.

Letzter Bewertungstag: 23.06.2022

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