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US-Börsen - Yellen-Rede sorgt kaum für Bewegung
Die US-Börsen haben den Handel am Mittwoch wenig verändert beendet. Die Aufmerksamkeit der Anleger richtete sich vor allem auf die sich fortsetzende Berichtssaison im US-Finanzsektor. Die Aussagen der Chefin der US-Notenbank Fed, Janet Yellen bewegten die Aktienmärkte dagegen kaum.
Der Dow Jones fiel um moderate 22,05 Einheiten oder 0,11 Prozent auf 19.804,72 Zähler. Der 500 ausgewählte US-Unternehmen fassende S&P-500 Index erhöhte sich dagegen leicht um 4,00 Punkte (plus 0,18 Prozent) auf 2.271,89 Zähler. Der Technologieindex Nasdaq Composite Index stieg um 16,93 Einheiten oder 0,31 Prozent auf 5.555,65 Zähler.
In ihrer Rede in San Francisco sagte Yellen, sie erwarte, dass der US-Leitzins "ein paar Mal" pro Jahr angehoben werde. "Da sich die Wirtschaft unseren Zielen nähert, ist es sinnvoll, das Niveau der geldpolitischen Unterstützung graduell zu reduzieren", so die Fed-Vorsitzende. Bisher hat die Fed für 2017 drei Zinsanhebungen signalisiert.
Zuvor hat die Notenbank in ihrem Konjunkturbericht "Beige Book" von weiterem moderaten Wachstum, einem angespannten Arbeitsmarkt sowie verschärftem Preisdruck gesprochen. Die bereits am Nachmittag vorgelegten Daten unterstützten diese Einschätzung: Die Industrieproduktion ist im Dezember um 0,8 Prozent gestiegen und damit etwas stärker als erwartet. Die Inflationsrate lag im Dezember bei 2,1 Prozent und entsprach somit der durchschnittlichen Analystenschätzung genau.
Aber weder die veröffentlichten Konjunkturdaten noch die Aussagen der Fed-Chefin bewegten die Aktienmärkte merklich. Marktteilnehmer sprachen von Zurückhaltung so kurz vor der Amtseinführung von Donald Trump. Am Freitag wird der designierte US-Präsident vereidigt. In der Zwischenzeit widmeten die Anleger ihre Aufmerksamkeit dem Finanzsektor, wo Goldman Sachs und Citigroup den Zahlenreigen der Banken fortsetzten.
Goldman Sachs sanken um 0,62 Prozent, obwohl die Bank 2016 dank stark gesunkener Personalkosten deutlich mehr verdient hatte. Zudem konnte sie stark vom Börsen-Boom im Zuge der US-Präsidentschaftswahlen profitieren. Im Schlussquartal vervierfachte sich der Überschuss nahezu, von 574 Mio. im Vorjahreszeitraum auf 2,2 Mrd. Dollar. Allerdings hatten hohe Rechtskosten das Vorjahresergebnis verhagelt, so dass ein Vergleich schwer möglich ist. Die Erträge kletterten um gut zwölf Prozent auf 8,2 Mrd. Dollar. Die Erwartungen der Experten wurden sowohl beim Gewinn als auch bei den Erträgen leicht übertroffen.
Auch für die Citigroup-Titel ging es um 1,70 Prozent bergab, obwohl das Kreditinstitut mit seinem Quartalsgewinn je Aktie ebenfalls die Erwartungen der Experten übertreffen konnte. Im Frühhandel kamen die Titel 0,8 Prozent zurück. Beflügelt von der Börsenrally nach dem Trump-Wahlsieg stieg der Gewinn im vierten Quartal überraschend kräftig um 7 Prozent auf 3,57 Mrd. Dollar.
Indessen musste der Einzelhändler Target seinen Gewinnausblick für das in Kürze endende vierte Geschäftsquartal senken, hieß es aus dem Handel. Die Papiere des nach Wal-Mart zweitgrößten Discounters sackten um klare 5,77 Prozent ab. Wal-Mart-Aktien verloren 0,45 Prozent.
(Forts.) bel
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