, boerse-express

Espresso: DB Morning Daily: Japans Industrie enttäuscht

FX Market Outlook

Das unerwartete "Nein" der Briten zur Europäischen Union hat die globalen Devisen- und Anleihenmärkte erschüttert. Sowohl britische als auch deutsche Staatsanleihen befinden sich in einem historischen Tief, wie Steven Bell von BMO Global Asset Management schreibt. Wie erwartet hätten die Märkte zunächst mit Risikoverkäufen und einer Zins-Rally reagiert, sich dann aber größtenteils rational verhalten. "Die Behörden werden alles versuchen, um Liquidität an den Märkten zu garantieren. Allerdings ist es wahrscheinlich, dass Wachstumsprognosen vor allem in Großbritannien nach unten korrigiert werden müssen", prognostiziert Bell. Es müsse mit einer lockereren Geldpolitik und einer Senkung der Zinsrate auf null gerechnet werden. Dass die Bank of England Negativzinsen festsetzt, werde hingegen nicht erwartet.

"Sollte der Druck auf die Finanzmärkte bestehen bleiben, wird die Europäische Zentralbank ihr Programm der quantitativen Lockerung ausweiten und möglicherweise die Zinsen noch weiter senken", so Bell. In den USA werde das Federal Open Market Committee (FOMC) die geplanten Zinssteigerungen wohl weiter aufschieben. "Eine Erhöhung der Zinsen vor den Präsidentschaftswahlen im November wird immer unwahrscheinlicher", sagt Bell. Die Markterwartungen für eine positive Zinsentscheidung der US-amerikanischen Zentralbank Fed sanken von 50% auf etwa zehn Prozent nach dem Brexit-Votum und liegen mittlerweile bei 30%.

FX-Quickcheck: EUR/USD

Die US-Importpreise sind im Juni nicht so stark gestiegen wie erwartet. Wie das US-Handelsministerium am Mittwoch mitteilte, legten die Einfuhrpreise um 0,2% im Monatsvergleich zu. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 0,6% gerechnet. Im Mai hatte der Preisanstieg auf dieser Basis bei 1,4% gelegen. Auf Jahressicht gingen die Importpreise im Juni um 4,8% zurück, nach -5,0% im Mai. Die Exportpreise stiegen im Berichtszeitraum auf Monatssicht um 0,8%. Im Jahresvergleich sanken sie um 3,5%.

EUR/USD trifft an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 1,1431 und vom 3. Mai 2016 bei 1,1616 auf die nächsten wichtigen Widerstände. Die nächsten wichtigen Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 24. Juni 2016 bei 1,0906 und 10. März 2016 bei 1,0820.

FX-Quickcheck: EUR/JPY

Jüngste Daten aus der japanischen Industrie sind enttäuschend ausgefallen. So sank die Industrieproduktion im Mai endgültigen Daten zufolge um 2,6% im Monatsvergleich. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um 2,2% gerechnet, nach einem Anstieg um 0,5% im April. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Rückgang um 0,4%, nach -3,3%. Die Kapazitätsauslastung in der japanischen Industrie sank im Mai um 1,4% gegenüber dem Vormonat, nach einem Minus um 1,0% im April.

EUR/JPY trifft am Tief vom 28. November 2012 bei 105,25 sowie am Tief vom 13. November 2012 bei 100,28 auf die nächsten wichtigen Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 122,00 und 12. Mai 2016 bei 124,65 lokalisieren.

FX-Quickcheck: EUR/GBP

Nachdem der bisherige Regierungschef David Cameron sein Rücktrittsgesuch eingereicht hat, ist die bisherige Innenministerin Theresa May von Queen Elizabeth II zur neuen Premierministerin Großbritanniens ernannt worden. Ihre wichtigste Aufgabe sind die Verhandlungen mit der Europäischen Union (EU) über den Brexit. Sie ernannte den Euro-Kritiker und früheren Bürgermeister von London, Boris Johnson, zum neuen Außenminister und David Davis zum Brexit-Unterhändler. Wie groß die Risiken sind, führt das Krisenmanagement der Bank of England (BoE) vor Augen. Analysten erwarten im Konsens, dass die BoE am Donnerstag ihre Leitzinsen auf ein neues Rekordtief von 0,25% senken wird.

EUR/GBP sieht sich an den Hochs vom 1. August 2013 bei 0,8770 und 25. Februar 2013 bei 0,8815 den nächsten markanten Widerständen gegenüber. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen am Hoch vom 7. April 2016 bei 0,8117 sowie am Hoch vom 16. Juni 2016 bei 0,7995.

Chartcheck: Devisenpaar des Tages – USD/JPY

Rückblick: Der US-Dollar hat gegenüber dem Japanischen Yen wieder zulegt. Nach einem Abwärtstrend seit Jahresbeginn hatte es nach einem Besuch bei 106,00 JPY im Mai so ausgesehen, als könnte sich die US-Währung stabilisieren. Doch noch unter dem Hoch bei 112,00 JPY wurden die Marktteilnehmer wieder vorsichtiger. Im Juni setzte sich die Tendenz fort und der US-Dollar rutschte auf 104,00 JPY ab, bevor er durch den Brexit-Schock sogar kurzzeitig unter 100,00 JPY fiel.

Charttechnischer Ausblick: Die runde Schwelle scheint nun eine Unterstützung zu bieten, von der der US-Dollar zu einer Wende angesetzt hat.

 

Und hier geht's zum Desktop auf guidants: http://go.guidants.com/#c/XpressTrade