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Espresso: DB Morning Daily: Der Euroraum bietet für internationale Investoren weder Zinsen noch eine attraktive Zukunftsperspektive

FX Market Outlook

Am heftigsten hat das Ergebnis des Referendums in Großbritannien dem britischen Pfund geschadet. Eine Abwertung um rund 8% gegenüber dem US-Dollar auf den tiefsten Stand seit 30 Jahren, hat es seit 1973, dem Ende des Bretton-Woods-Abkommens, nicht gegeben. Allerdings leidet der Euro ebenfalls erheblich, da der Euroraum für internationale Investoren weder Zinsen verspricht noch eine attraktive Zukunftsperspektive bietet, wie Wolfgang Gläsel, Senior Portfoliomanager FX bei Monega anlässlich des Brexit-Votums der Briten schreibt.

In diesem Umfeld seien vermeintlich sichere Währungen wie Schweizer Franken, US-Dollar und Japanischer Yen gefragt. Während die amerikanische Notenbank ihre nächste Leitzinsanhebung zeitlich nun eher noch weiter nach hinten verschieben werde, stehe Japan vor einem echten Dilemma. Der starke Yen behindere das Exportwachstum des Landes, so dass die japanische Zentralbank möglicherweise außerplanmäßig über weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen diskutieren müsse, heißt es weiter. "Die Schweizer Nationalbank (SNB) ist schon einen Schritt weiter und hat bereits im Vorfeld des Brexit-Referendums frühzeitig am Devisenmarkt interveniert, um den Anstieg des Schweizer Frankens zu begrenzen", so Gläsel.

 

FX-Quickcheck: EUR/USD

Der Umsatz in Restaurants in den USA ist im Mai zurückgegangen, wie enttäuschende Daten der National Restaurant Association zeigen. Danach ist der Restaurant Performance Index (RPI) auf 100,6 Punkte gesunken, nach 101,6 Punkten im April. Als Grund gibt der Branchenverband geringere Besucherzahlen und niedrigere Umsätze pro Verkaufsstelle an. Das Bild wird zudem von gesunkenen Geschäftserwartungen der Betreiber getrübt. Sie haben das niedrigste Niveau seit drei Jahren erreicht.

EUR/USD trifft an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 1,1431 und vom 3. Mai 2016 bei 1,1616 auf die nächsten wichtigen Widerstände. Die nächsten wichtigen Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 24. Juni 2016 bei 1,0906 und 10. März 2016 bei 1,0820.

 

FX-Quickcheck: EUR/JPY

 

In Japan ist die Geldbasis im Monat Juni weiter gestiegen. Sie legte im Jahresvergleich um 25,4% auf 4,039 Bio. Yen zu, wie die Bank of Japan (BoJ) am Montag mitteilte. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 26,3% gerechnet. Im Vormonat Mai wurde ein Plus von 25,5%, im April von 26,8% und im März von 28,5% ausgewiesen. Der Anstieg der Geldmenge spiegelt die Lockerungsmaßnahmen der japanischen Regierung wider. Durch eine erhöhte Geldmenge im Finanzsystem soll die heimische Wirtschaft angekurbelt werden.

 

EUR/JPY trifft am Tief vom 28. November 2012 bei 105,25 sowie am Tief vom 13. November 2012 bei 100,28 auf die nächsten wichtigen Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 122,00 und 12. Mai 2016 bei 124,65 lokalisieren.

 

FX-Quickcheck: EUR/GBP

Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den britischen Bausektor ist im Juni angesichts des Brexit-Votums der Briten überraschend deutlich auf 46,0 Punkte eingebrochen. Der Juni ist damit der erste Monat seit Anfang 2013, in dem der von dem Marktforschungsinstitut Markit und dem Chartered Institute of Purchasing & Supply ermittelte britische Bau-PMI im kontraktiven Bereich unter der 50er-Punkte-Marke notiert. Zugleich ist der aktuelle Rückgang der stärkste seit Juni 2009. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Minus auf 50,6 Punkte gerechnet, nach 51,2 Punkten im Mai.

 

EUR/GBP sieht sich an den Hochs vom 17. Dezember 2013 bei 0,8467 und 29. Oktober 2013 bei 0,8585 den nächsten wichtigen Widerständen gegenüber. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen am Tief vom 25. Juni 2016 bei 0,7562 sowie am Tief vom 22. Januar 2016 bei 0,7523.

 

Chartcheck: Devisenpaar des Tages – USD/JPY

 

Rückblick: Der US-Dollar zeigt gegenüber dem Japanischen Yen weiter Schwäche. Bereits im Dezember hatte ein Abwärtstrend begonnen. Ein Besuch bei 106,00 JPY hatte im Mai eine Wende zur Folge, die die US-Währung zunächst stützte. Doch noch unter dem letzten Hoch bei 112,00 JPY wurden die Marktteilnehmer wieder vorsichtiger. Auch im Juni setzte sich die Tendenz fort und der US-Dollar rutschte auf 104,00 JPY ab. Kurzzeitig schien der Yen das Nachsehen zu haben, während der US-Dollar über 106,00 JPY zurückkehrte.

 

Charttechnischer Ausblick: Durch das Brexit-Referendum bleibt der Yen gestärkt. Auch in dieser Woche kann er gegenüber dem US-Dollar wieder zulegen.

 

 

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