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Espresso: DB Morning Daily: Die Inflation wird wieder anziehen

FX Market Outlook

Die Anleger an den Finanzmärkten werden im zweiten Halbjahr ein schon fast vergessenes Phänomen erleben. "Die Inflation wird wieder anziehen. Die Deflationsangst spielt keine Rolle mehr. Die Talsohle ist durchschritten, die Eins vor dem Komma wird bald kommen", so Stefan Kreuzkamp, der Chefanlagestratege der Deutschen Asset Management (Deutsche AM). Die Politik der großen Zentralbanken werde ultra-expansiv bleiben, allerdings zeigten sich vermehrt deren Nebenwirkungen, wie zum Beispiel große Schwankungen an den Finanzmärkten. "Auf der Suche nach Erträgen müssen die Anleger inzwischen gezielt Risiken eingehen und kurzfristig taktisch agieren. Den über Generationen als sicher betrachteten Zins gibt es nicht mehr", so Kreuzkamp.

 

Derzeit sind die Renditen am Anleihemarkt auf historischem Tiefstand. Erst kürzlich war die Rendite für zehnjährige deutsche Bundesanleihen unter null gerutscht, derzeit rentieren 79% der deutschen Staatsanleihen negativ, bei Schweizer Papieren sind es sogar 91%. Insgesamt wiesen ausstehende europäische Staatsanleihen im Volumen von gut 8 Bio. Euro eine negative Rendite auf. Sollte die Inflation wie erwartet anziehen, verschärfe sich vor allem für vorsichtige Anleger die Situation, da ihre ohnehin schon geringen Renditen vom Anleihemarkt nun durch die Inflation egalisiert werden, warnt Kreuzkamp.

 

FX-Quickcheck: EUR/USD

 

Das Defizit in der US-Handelsbilanz für Waren ist im Mai überraschend deutlich auf 60,6 Mrd. US-Dollar gestiegen. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs auf 59,5 Mrd. US-Dollar gerechnet, nach einem Fehlbetrag von 57,5 Mrd. US-Dollar im April. Damit weitet sich die Schieflage weiter aus, durch die das Land mehr aus dem Ausland einführt als dorthin verkauft.

 

EUR/USD trifft an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 1,1431 und vom 3. Mai 2016 bei 1,1616 auf die nächsten wichtigen Widerstände. Die nächsten wichtigen Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 24. Juni 2016 bei 1,0906 und 10. März 2016 bei 1,0820.

 

 

FX-Quickcheck: EUR/JPY

 

Premierminister Shinzo Abe hat Finanzminister Taro Aso angewiesen, die Devisenmärkte nach der Brexit-Entscheidung genau zu beobachten und bei Bedarf ohne Zögern einzugreifen. "An den Märkten bestehen weiterhin Risiken und Unsicherheiten und wir müssen an einer Marktstabilisierung arbeiten", sagte Abe am Montag. Zu den Kommentaren kam es nach einem eiligst anberaumten

Treffen zwischen Abe, Aso und dem stellvertretenden Gouverneur der Bank of Japan Hiroshi Nakaso, bei dem es um das Handling der durch den Brexit ausgelösten Marktturbulenzen ging.

 

EUR/JPY trifft am Tief vom 21. Dezember 2012 bei 110,60 sowie am Tief vom 28. November 2012 bei 105,25 auf die nächsten wichtigen Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 122,00 und 12. Mai 2016 bei 124,65 lokalisieren.

 

 

FX-Quickcheck: EUR/GBP

 

Das britische Pfund war zu Wochenbeginn erneut auf breiter Basis unter Abgabedruck. Investoren fürchten, dass die Entscheidung der Briten, die Europäische Union (EU) zu verlassen, zu geringeren Investitionen in Großbritannien führen und Londons Rolle als globales Finanzzentrum in Frage stellen könnte, während gleichzeitig die politische Unsicherheit nach der Rücktrittsankündigung von Premierminister David Cameron am Freitag hoch ist. Das Brexit-Votum könnte zudem zu einem Auseinanderbrechen Großbritanniens führen, da Schottland nun ein zweites Unabhängigkeitsreferendum abhalten will.

 

EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 18. März 2014 bei 0,8400 und am Hoch vom 17. Dezember 2013 bei 0,8467 den nächsten wichtigen Widerständen gegenüber. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen am Tief vom 25. Juni 2016 bei 0,7562 sowie am Tief vom 22. Januar 2016 bei 0,7523.

 

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