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Banken fallen auf neue Tiefs und 100 voestalpines zuviel am Markt - ins Plus schafften es heute gerade einmal drei Titel

Der Wochenbeginn zeigte bereits vor seiner Eröffnung belastet: So knickte Tokios Aktienindizes um rund 3,5 Prozent ein - auch die übrigen Handelsplätze in Asien schlossen klar im Minus. Gerade Japan zeigt, was die Anleger ängstigt - der Brexit (Briten-Referendum am 23. Juni) und seine möglichen Folgen auf die Konjunktur. Der Yen als Angstbarometer legte heute jedenfalls zu, was den exportstarken Werten in Tokio nicht bekam. Auch Gold legte zu - und die Anleihenrenditen streben wieder in Richtung neuer Tiefs. Dazu halten sich Anleger vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch und den Sitzungen der Notenbanken Japans und Großbritanniens am Donnerstag wohl zurück. Am Aktienmarkt trennten sich Anleger damit vor allem von Finanzwerten, wohl jene Branche, die von einem Brexit mit am stärksten betroffen wäre. Banken sind diejenigen, die am stärksten von einem Brexit betroffen wären". Erste Group und Raiffeisen Bank International befanden sich da in guter Gesellschaft - und konnten sich sogar freuen, dass es ihnen selbt nicht gar so schlimm wie etwa einer Credit Suisse geht. Denn deren Aktien fielen heute auf ein Rekordtief. Bei der Erste Group gab es 'nur' ein 52-Wochentief (wie auch bei Vienna Insurance Group und Valneva)

Rot zeigten sich in ganz Europa auch wegen der Sorgen um die globale Konjunktur Aktien von Rohstoffunternehmen. In Wien fiel die voestalpine um 5,13Prozent auf 29,77 Euro. Dabei gab es eigentlich positive Nachrichten: So hat der Linzer Konzern für sein neues Werk in Texas, das demnächst anlaufen wird, einen weiteren Großkunden gefunden - womit die Vollauslastung des Werks bereits jetzt gesichert ist. Weiters hat Goldman Sachs das Kursziel von 27 auf 30 Euro erhöht, die Empfehlung lautet dabei weiter Neutral. Dafür hat CEO Wolfgang Eder die an sich triste Lage der Stahlindustrie in Europa wieder in Erinnerung gerufen. Dieser sprach sich in Frankfurt vor Journalisten laut Bloomberg für eine weitere Konsolidierung in der Branche aus. Dies mit dem Hinweis, dass mittel- und langfristig in Europa wohl nur 150 der aktuell 210 Millionen Tonnen an Rohstahlproduktion gebraucht werden. Auf globaler Ebene spricht Eder von satten 800 Millionen Tonnen an Überkapazitäten. Zur Veranschaulichung: das entspricht knapp zehn mal dem Weltmarktführer Arcelor Mittal - in etwa 1x die komplette Jahreserzeugung Chinas - oder mehr als 100 voestalpines ...

Die Buwog verlor im Vergleich moderate 1,73 Prozent auf 19,62 Euro. Die Baader-Bank hat das Kursziel von 22,50 Euro auf 23,0 Euro angehoben und empfiehlt weiter den Kauf.

Auch Valneva präsentierte sich ebenfalls mit Verlusten und gab 2,53 Prozent ab (das erwähnte 52-Wochentief war es trotzdem). Der Impfstoffhersteller erzielt erste Umsätze mit einem Grippeimpfstoff: GlaxoSmithKline (GSK) hat mit einem seiner Partner zum ersten Mal präpandemisch Grippeimpfstoffe, die auf Valnevas EB66-Zelllinie produziert werden, ausgeliefert, teilte Valneva mit. Bei der Strabag gab es nach einem Großauftrag ein Minus von 1,75 Prozent - siehe jeweils related stories

Einer der wenigen Werte, der sich zumindest phasenweise im Plus halten konnte war die CA Immo - schlag nach bei Wolfgang Matejka ... Am Schluss hatten das im ATXPrime nur Cross, Warimpex und Polytec geschafft.