, boerse-express
Schwerpunkt Zertifikate: Eine Meinung haben - und dazu stehen ...
Wenn ich nach mittlerweile fast zehn Jahren intensiver journalistischer Auseinandersetzung mit eine kurze Beschreibung zu den strukturierten Produkten abgeben müsste, würde ich sagen „Werkzeug“.
Ein Werkzeug also. Was das bedeuten soll? Es bedeutet, dass man Anleger, so wie Handwerker betrachten kann. Wenn man nun einen Nagel in die Wand schlagen will, dann greift man zu einem Hammer. Wenn man ein Loch braucht, greift man gerne zur Bohrmaschine. Da muss man sich dann entscheiden, nehme ich einen Holz-, Stein- oder Metallbohrer. Das macht man in der Regel davon abhängig, wie die Oberfläche beschaffen ist, in der man das Loch gerne hätte. Dann stellt sich womöglich noch die Frage nach einem Dübel und in weiterer Folge nach einer Schraube. Für Bohrer, Dübel und Schraube gilt - man sollte Durchmesser, Länge etc. aufeinander abstimmen. Sonst wird das Ergebnis nicht passen. Und genau darauf kommt es an. Was will ich denn überhaupt erreichen? Will ich einen Bilderrahmen aufhängen oder soll ein großes Küchenregal an die Wand? Einzeln betrachtet, sind das sehr simple Entscheidungen. Doch diese Entscheidungen sind elementar, wenn es darum geht, dass man das eigene Projekt erfolgreich abschließt.
Zurück zu den Zertifikaten. Auch hier gilt es Entscheidungen zu treffen. Diese betreffen die Auswahl von Basiswert, Laufzeit, Marktmeinung etc. Erst wenn man weiß, was man will, kann man dazu übergehen, das richtige Zertifikat zu suchen. Ein Beispiel: Als Basiswert wähle ich den DAX. Mein Anlagehorizont ist ein Jahr. Ich denke, dass der DAX steigen wird. Nun gibt es zahlreiche Möglichkeiten das abzubilden. Vermutlich sogar Hunderttausende. Also kann man sich weitere Fragen stellen. Wie viel möchte ich an Rendite generieren, sollte meine Meinung eintreten. Was, wenn der DAX nicht steigt, sondern seitwärts läuft? Was, wenn der DAX gar fällt? Wieviel bin ich im worst case bereit zu verlieren, wenn meine Meinung daneben liegt? All diese Fragen lassen sich beantworten. Am Ende gibt es dann immer noch eine Reihe von Möglichkeiten aus denen man wählen kann. Schließlich kann man sich noch die Kostenfrage stellen oder andere Faktoren einfließen lassen. Etwa gute Erfahrungen mit einem Emittenten.
Was bedeutet das nun? Es bedeutet, dass Zertifikate einem - insbesondere bei populären Basiswerten - immer das richtige Werkzeug in die Hand geben können. Man muss nur zugreifen. Und was vielleicht auch nicht unwichtig ist. Es gibt für ein „Problem“ nicht immer nur eine einzige Lösung. So kann man beispielsweise für die Meinung, dass der DAX steigt auch zu einem Capped Bonus-Zertifikat mit tiefer Barriere greifen. Klar, ein Hebelprodukt hätte - so der Plan aufgeht - am Ende eine mitunter deutlich bessere Performance hingelegt. Aber wenn man als Anleger möglichst ruhig schlafen will, ist das Hebelprodukt wohl nicht die ideale Wahl. Wie beim Handwerker gilt auch hier. Wenn ich Angst habe, dass die Konstruktion nicht hält, dan greife ich zu größeren Löchern, größeren Dübel, dickeren und längeren Schrauben.
Wenn das Projekt dann trotzdem scheitert, dann muss man sich eingestehen, dass es so, wie man es sich vorgestellt hat, eben nicht geklappt hat. Das liegt dann aber in aller Regel nicht am Werkzeug, sondern viel mehr an der Herangehensweise. Also: Bilden Sie sich eine Meinung, und stehen Sie auch dazu.
Aus dem be INVESTOR vom 22.04.2016. Der Schwerpunkt widmet sich diesmal dem Thema Zertifikate ("Die Vielseitigen"). Neben einem Bericht über den Zertifikate Award Austria und den Markt finden Sie darin auch die weiteren drei Teile zu obiger Story mit zahlreichen Berechnungsbeispielen.
Den be INVESTOR gibt es nur im ABO. Einen Überblick über die bisher erschienen Ausgaben plus eine Bestellmöglichkeit für das Abo finden Sie hier: http://bit.ly/1fAzgCp
Ein Werkzeug also. Was das bedeuten soll? Es bedeutet, dass man Anleger, so wie Handwerker betrachten kann. Wenn man nun einen Nagel in die Wand schlagen will, dann greift man zu einem Hammer. Wenn man ein Loch braucht, greift man gerne zur Bohrmaschine. Da muss man sich dann entscheiden, nehme ich einen Holz-, Stein- oder Metallbohrer. Das macht man in der Regel davon abhängig, wie die Oberfläche beschaffen ist, in der man das Loch gerne hätte. Dann stellt sich womöglich noch die Frage nach einem Dübel und in weiterer Folge nach einer Schraube. Für Bohrer, Dübel und Schraube gilt - man sollte Durchmesser, Länge etc. aufeinander abstimmen. Sonst wird das Ergebnis nicht passen. Und genau darauf kommt es an. Was will ich denn überhaupt erreichen? Will ich einen Bilderrahmen aufhängen oder soll ein großes Küchenregal an die Wand? Einzeln betrachtet, sind das sehr simple Entscheidungen. Doch diese Entscheidungen sind elementar, wenn es darum geht, dass man das eigene Projekt erfolgreich abschließt.
Zurück zu den Zertifikaten. Auch hier gilt es Entscheidungen zu treffen. Diese betreffen die Auswahl von Basiswert, Laufzeit, Marktmeinung etc. Erst wenn man weiß, was man will, kann man dazu übergehen, das richtige Zertifikat zu suchen. Ein Beispiel: Als Basiswert wähle ich den DAX. Mein Anlagehorizont ist ein Jahr. Ich denke, dass der DAX steigen wird. Nun gibt es zahlreiche Möglichkeiten das abzubilden. Vermutlich sogar Hunderttausende. Also kann man sich weitere Fragen stellen. Wie viel möchte ich an Rendite generieren, sollte meine Meinung eintreten. Was, wenn der DAX nicht steigt, sondern seitwärts läuft? Was, wenn der DAX gar fällt? Wieviel bin ich im worst case bereit zu verlieren, wenn meine Meinung daneben liegt? All diese Fragen lassen sich beantworten. Am Ende gibt es dann immer noch eine Reihe von Möglichkeiten aus denen man wählen kann. Schließlich kann man sich noch die Kostenfrage stellen oder andere Faktoren einfließen lassen. Etwa gute Erfahrungen mit einem Emittenten.
Was bedeutet das nun? Es bedeutet, dass Zertifikate einem - insbesondere bei populären Basiswerten - immer das richtige Werkzeug in die Hand geben können. Man muss nur zugreifen. Und was vielleicht auch nicht unwichtig ist. Es gibt für ein „Problem“ nicht immer nur eine einzige Lösung. So kann man beispielsweise für die Meinung, dass der DAX steigt auch zu einem Capped Bonus-Zertifikat mit tiefer Barriere greifen. Klar, ein Hebelprodukt hätte - so der Plan aufgeht - am Ende eine mitunter deutlich bessere Performance hingelegt. Aber wenn man als Anleger möglichst ruhig schlafen will, ist das Hebelprodukt wohl nicht die ideale Wahl. Wie beim Handwerker gilt auch hier. Wenn ich Angst habe, dass die Konstruktion nicht hält, dan greife ich zu größeren Löchern, größeren Dübel, dickeren und längeren Schrauben.
Wenn das Projekt dann trotzdem scheitert, dann muss man sich eingestehen, dass es so, wie man es sich vorgestellt hat, eben nicht geklappt hat. Das liegt dann aber in aller Regel nicht am Werkzeug, sondern viel mehr an der Herangehensweise. Also: Bilden Sie sich eine Meinung, und stehen Sie auch dazu.
Aus dem be INVESTOR vom 22.04.2016. Der Schwerpunkt widmet sich diesmal dem Thema Zertifikate ("Die Vielseitigen"). Neben einem Bericht über den Zertifikate Award Austria und den Markt finden Sie darin auch die weiteren drei Teile zu obiger Story mit zahlreichen Berechnungsbeispielen.
Den be INVESTOR gibt es nur im ABO. Einen Überblick über die bisher erschienen Ausgaben plus eine Bestellmöglichkeit für das Abo finden Sie hier: http://bit.ly/1fAzgCp