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Ölpreisschwäche zwingt Wien in die Knie - einzig CA Immo und Immofinanz bäumen sich auf

Die Aussicht auf eine anhaltende Ölschwemme hat die Börsen zu Wochenbeginn in Unruhe versetzt. Die Nordsee-Sorte Brent büßte um bis zu sieben Prozent auf 40,10 Dollar je Barrel (159 Liter) ein. In diesem Sog gerieten auch Aktienbörsen und Währungen der Rohstoff-Exporteure unter die Räder. Der Moskauer Leitindex etwa fiel zeitweise um 4,5 Prozent ab. Auch der Rubel kam unter die Räder: Der Euro verteuerten sich um bis zu 3,7 Prozent. Grund: Am Wochenende scheiterten die Gespräche der großen Ölförderländer über eine Begrenzung der Produktion. Als Hauptgrund gilt die Rivalität zwischen den Opec-Staaten Saudi-Arabien und Iran. So haben Erstere darauf bestanden, dass auch Iran die Fördermenge einfriert. Die Islamische Republik jedoch, die an dem Treffen nicht teilnahm, hatte bereits vorher betont, nicht mitziehen zu wollen. Das Land kehrt nach dem Ende der westlichen Sanktionen Anfang des Jahres gerade erst wieder auf den Weltmarkt zurück. Größte Verlierer in Europa waren somit Ölwerte wie Royal Dutch Shell, Total und Eni. Der Branchenindex lag zeitweise 4,2 Prozent im Minus. In Wien verloren SBO und OMV überdurchschnittlich. Im Dax standen vor allem die Energiekonzerne RWE und E.ON unter Druck.

In Wien standen die Aktien der CA Immo und Immofinanz im Fokus. Die Bieterschlacht um die beiden Immobilienkonzerne geht zu Ende. Die Unternehmen wollen sich nun zusammenschließen. Heute gab die Immofinanz bekannt, einen 26-Prozent-Anteil an der CA Immo für 604 Mio. Euro gekauft zu haben. Gemeinsam teilten die beiden mit, dies sei der erste Schritt für eine vollständige Verschmelzung. Die beiden Immobilienunternehmen haben sich viele Monate eine Schlacht um den gegenseitigen Einstieg geliefert - Rechtsstreitigkeiten inklusive. Vor einem Jahr hatte die Immofinanz ihr geplantes Teilangebot für den Erwerb von bis zu 29 Prozent der CA-Immo-Aktien abgeblasen. Heute, Montag, kam nun überraschend die Meldung über eine Einigung. Die Immofinanz will vor der vollständigen Verschmelzung noch ihr problembehaftetes Russland-Portfolio abstoßen. CA Immo lag schwichenzeitlich mehr als neun Prozent im Plus - aktuell sind es 3,24 Prozent auf 18,005 Euro. Immofinanz liegt aktuell 1,11 Prozent im Plus.

Am unteren Ende des ATX ist erneut Zumtobel zu finden, die Aktie sackte weitere 6,01 Prozent auf 10,245 Euro ab. Nach einer Gewinnwarnung vergangene Wochen waren die Titel zu Wochenschluss um mehr als ein Viertel eingebrochen. Heute senkten die Analysten der UBS das Kursziel von 20 auf 15 Euro, empfehlen die Aktien des Leuchtmittelherstellers aber weiter zum Kauf.

Zwischen Zumtobel und SBO liegt die voestalpine auf Platz 2 der größten ATX-Verlierer. Grund: JPMorgan geht davon aus, dass sich die zuletzt gesehene Stahpreisstärke im zweiten Halbjahr wieder umkehren wird - und senkte den Daumen über der Brnche: Marktführer ArcelorMittal etwa wird von Neutral auf Untergewichten gesenkt, die voestalpine von Übergewichten auf Neutral.

Mit dem Ölpreis ging auch Strom schwächer - und damit der Verbund - in Deutschland trifft dies RWE und E.ON.