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Den Rohstoffen sei Dank - OMV, Banken und voestalpine treiben den ATX nach oben

Steigende Rohölpreise und gute Vorgaben von den Übersee-Märkten sorgten auch in Europa für einen freundlichen Wochenauftakt. Unter den Erwartungen ausgefallene europäische Konjunkturdaten konnten das Sentiment nicht trüben. dabei verliert der Aufschwung in der Eurozone zusehends an Kraft. Der Einkaufsmanagerindex, der Industrie und Dienstleister kombiniert, fiel im Februar um 0,9 auf 52,7 Punkte. Analysten hatten mit 53,3 Punkten gerechnet. Und warum stieg Öl? Der Ölindustrie-Dienstleiter Baker Hughes hatte am Freitagabend bekanntgegeben, dass die Zahl der US-Ölbohrungen in der vergangenen Woche auf 439 gefallen ist - den niedrigsten Stand seit Januar 2010 (es war der neunte Rückgang in Folge). Vor einem Jahr wurde noch an mehr als doppelt so vielen Stellen gefördert. Unterstützung für den Ölpreis kam auch von Nigeria, das sich am Plan Saudi-Arabiens und Russland beteiligen will, die eigene Förderung einzufrieren. Womit in der Folge nunmehr auch der Rubel wieder rund zehn Prozent unter seinem jüngsten Tief notiert. Die OMV legte 2,96 Prozent auf 24,175 Euro zu. Die Citigroup sieht das Kursziel im Anschluss an die Gesamtjahreszahlen 2015 vom vergangenen Donnerstag bei 25 Euro. Die Empfehlung: Neutral. SBO kletterte wie CAT oil ins Plus, wie dann auch die mehr vom Rubel abhängige Immofinanz. Öl war aber nicht der einzige Rohstoff, der Freude bereitete: Eisenerz etwa kostete erstmals seit Oktober des Vorjahres mehr als 50 US-Dollar je Tonne. Gefreut haben sich etwa voestalpine (plus 3,04 Prozent) und RHI.

In einem sehr festen europäischen Bank-Sektor konnten die Raiffeisen Bank International um 5,59 Prozent zulegen (geholfen hat die Rubel-Entwickung), die Erste Group verbesserte sich um 1,76 Prozent (in Summe waren die Banken plus OMV und voestalpine die stärksten Indextreiber). Dem Sektor halfen sicher diese Worte: "Wir glauben nicht an eine krisenhafte Zuspitzung, die mit 2008 vergleichbar wäre." Die Geldhäuser haben heute dickere Kapital- und Liquiditätspuffer, sagt BaFin-Präsident Felix Hufeld in der "Süddeutschen Zeitung".

Stark präsentierte sich die Strabag. Der Baukonzern hat heute erste Zahlen für das Geschäftsjahr 2015 bekannt gegeben und die Ergebnisprognose 2015 bestätigt: Demnach geht der Vorstand für das abgelaufene Jahr weiterhin von einem Betriebsgewinn (EBIT) von zumindest 300 Mio. Euro aus. Die Bauleistung stieg um 5 Prozent auf 14,3 Mrd. Euro. Bekräftigt wird auch das Ziel, ab 2016 nachhaltig eine EBIT-Marge von 3 Prozent zu erreichen.

Andritz notierte 1,47 Prozent fester bei 43,605 Euro. Die UBS hat das Kursziel von 59 auf 54 Euro reduziert. Ihre Empfehlung lautet weiter Kaufen.

(red/ag)