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Holger Scholze: Erneuter Ölpreisrutsch belastet DAX

BP erleidet höchsten Verlust seit 20 Jahren

Die Talfahrt der Ölpreise scheint noch nicht zu Ende zu sein. Erneut gaben die Notierungen deutlich nach. Ein Fass der Sorte WTI zur Auslieferung im März kostete am frühen Nachmittag mit 30,65 US-Dollar rund einen Dollar weniger als gestern. Der nächst fällige April-Future der Nordseesorte Brent notierte unterdessen bei 32,79 US-Dollar mit 1,45 US-Dollar im Minus. 

Die Stimmung hatte sich vor allem auch nach den schlechten Konjunkturdaten aus China zu Beginn dieser Woche abermals eingetrübt. 

Der DAX rutschte daraufhin bis zum frühen Nachmittag um 137 Zähler bzw. 1,4 Prozent auf 9.620 Punkte ab. 

Die Infineon-Aktie gab heute um drei Prozent nach, obwohl der Halbleiterhersteller gute Zahlen präsentiert hatte. So konnte der Umsatz im Weihnachtsquartal 2015 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 38 Prozent auf 1,56 Milliarden Euro gesteigert werden. Der Gewinn kletterte um zwölf Prozent auf 152 Millionen Euro. Allerdings ging die Marge leicht zurück auf 14,1 Prozent. Infineon profitiert weiterhin vor allem vom glänzenden Geschäft mit Micro-Chips für die Automobilindustrie. Die Jahresprognose blieb unverändert. So erwartet der Halbleiterhersteller im laufenden Geschäftsjahr bis Ende September einen Umsatzanstieg um 13 Prozent. Die operative Rendite soll 16 Prozent betragen. Analysten zeigten sich etwas enttäuscht darüber, dass der Konzern den Ausblick unverändert ließ. Offenbar hatten sie hier mit einer Anhebung der Prognose gerechnet.

Der rasante Ölpreis-Verfall hat BP 2015 tief in die roten Zahlen gerissen. Mit 6,5 Milliarden US-Dollar stand der schlimmste Verlust seit mehr als zwei Jahrzehnten in der Bilanz. Selbst 2010, als BP Belastungen aus der verheerenden Öl-Katastrophe nach der Explosion der Förderplattform “Deep Water Horizon” im Golf von Mexiko verbuchte, war das Ergebnis nicht so schlecht. Der Aktienkurs brach heute um mehr als acht Prozent ein. 

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Euwax Sentiment

Der Euwax-Sentiment-Index bewegte sich fast den gesamten Vormittag über oberhalb der Nulllinie. Am frühen Nachmittag lag das Stimmungsbarometer bei plus zwanzig Punkten. In dieser Phase setzte also eine leichte Mehrheit der Anleger mit Knock-out-Calls und Call-Optionsscheinen auf steigende Kurse des DAX. 

TRENDS IM HANDEL

Nach der Empfehlung eines Börsenbriefes greifen heute viele Anleger zu Knock-out-Calls auf Wacker Chemie. Der Aktienkurs war heute um sieben Prozent abgerutscht. Das Unternehmen konnte seinen Gewinn im vierten Quartal 2015 um fast ein Viertel steigern. Dabei half vor allem das herkömmliche Chemiegeschäft. Allerdings steckt der Silizium-Bereich weiter in der Krise. 

Außerdem setzen einige Marktteilnehmer mit Knock-out-Calls auf steigende Kurse der Starbucks-Aktie. 

Bereits seit gestern werden auch Knock-out-Calls auf Cancom stärker nachgefragt. Händlern zufolge stecke hier die Empfehlung eines Börsenbriefes dahinter. 

Zudem ist seit gestern die Nachfrage nach Call-Optionsscheinen auf BB Biotech deutlich gestiegen. Händlern zufolge ist auch hierfür die Empfehlung eines Börsenbriefes verantwortlich.

Viele Anleger setzen darüber hinaus mit Call-Optionsscheinen auf steigende Kurse der Aktien von Daimler und Infineon.

Börse Stuttgart TV

Bereits bei seinen beiden jüngsten Besuchen Mitte November und Dezember war Tobias Kramer erkennbar skeptisch für die Entwicklung am deutschen Aktienmarkt. Seitdem hat der DAX mehr als 1.000 Punkte verloren. Ist die Korrektur damit beendet oder auf welchem Niveau wäre der DAX fair bewertet? Einschätzungen des Herausgebers von “Der Zertifikateberater” im Interview bei Börse Stuttgart TV.