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Geiger: Mit bewährter Strategie in Öl investieren

Geradezu spektakulär könnte die Entwicklung der Ölpreise in der vergangenen Woche bezeichnet werden: Zum weltweiten massiven Überangebot kamen die einsetzenden Ölexporte des Iran hinzu, der nach Aufhebung der Sanktionen ab sofort bis zu 600.000 Barrel Öl pro Tag exportieren könnte. Das Land hat allerdings angekündigt, seine Ölexporte angesichts des Ölpreisverfalls zunächst vorsichtig und mit Weitsicht steigern zu wollen. Zu groß ist der Investitionsbedarf in die zum Teil seit Beginn des UN-Embargos im März 2012 außer Betrieb genommenen Anlagen. Wegen der ausbleibenden Einnahmen aus dem Ölgeschäft hat der Iran seit knapp vier Jahren nicht mehr in die Ölinfrastruktur investieren können. Zum Vergleich: Der Irak und Libyen benötigten infolge des Produktionsstillstands in den Kriegen 2003 bzw. 2011 rund zwölf Monate, um das ursprüngliche Produktionsniveau wieder zu erreichen. Der Iran könnte nach Jahren der Sanktionen deutlich länger brauchen, um seine Ölproduktion wieder hochzufahren.Im Verbund mit den fallenden Börsen in China stürzte der Ölpreis auf die Tiefstände des Jahres 2003 zurück. Doch zum Wochenschluss legten die Ölpreise ein Reversal hin und stiegen rasant. Hintergrund war zum einen der späte Wintereinbruch in den USA, sowie der zweitägige Blizzard an der Ostküste. Zum anderen schoben Spekulationen über neue geldpolitische Stimuli der Europäischen Zentralbank die Ölpreise an. Daraufhin gewann die Ölsorte Brent innerhalb von 24 Stunden mehr als 15 Prozent, Brent legte um mehr als 9 Prozent zu.

Einen Schatten auf diesen Turnaround werfen allerdings die aktuellen Zahlen zu den aktiven Bohrlöchern von Baker Hughes. Wie der Ölindustrie-Dienstleister am vergangenen Freitag mitteilte, ist die Zahl der aktiven Bohrlöcher in den USA zum neunten Mal innerhalb von zehn Wochen auf 510 geschrumpft. Zum Vergleich: Vor zwölf Monaten waren noch annähernd 1.500 Bohrlöcher aktiv. Die Saudis wiederum sind weiterhin entschlossen ihre Politik der massiven Überproduktion fortzuführen. „Wir können niedrige Ölpreise für einen sehr, sehr langen Zeitraum durchhalten", blickt Khalid Al-Falih, Geschäftsführer des Saudischen Staatskonzerns Saudi Aramco, voraus. Die Fördermengen des Staatskonzerns sind erklecklich: Mehr als 10 Millionen Barrel werden pro Tag aus dem Boden gepumpt - ein Neuntel der weltweiten Förderung.

Um an der Entwicklung von Öl teilzuhaben, könnte man entweder in Unternehmensaktien oder in Öl-Futures investieren. Die Strategie eines Index-Zertifikats auf den „Vontobel Oil-Strategy Index“ macht sich phasenweise beide Möglichkeiten zunutze – und ist erfolgreich.

In Abhängigkeit der Terminkurve im Öl investiert der Index phasenweise entweder in Aktien oder in Futures, was bedeutet: Um an Rollgewinnen in einer Backwardation-Formation zu partizipieren, ist der jeweilige Strategie-Index während einer Backwardation-Phase in die entsprechenden Öl-Futures investiert. Um den Nachteil aus Rollverlusten in einer Contango- Formation zu minimieren, ist der Index nicht in Futures, sondern in Aktien investiert. Bei den Aktien des Vontobel Oil-Strategy Index handelt es sich um die Titel der nach Marktkapitalisierung zehn grössten Ölunternehmen mit Sitz in den USA oder Kanada.