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Holger Scholze: DAX geht auf Tauchstation – Fed und Geschäftsklima belasten

Ölpreis und Euro ziehen an – Deutsche Bank erklärt Rekordverlust

Die US Notenbank Fed signalisiert Vorsicht und will im Zinsanhebungszyklus nichts überstürzen. Die Turbulenzen an den Aktienmärkten und die flaue Weltkonjunktur lässt die Fed auf Sicht fahren.
Der Markt in den USA reagiert enttäuscht über diese schwammigen Aussagen und dreht deutlich ins Minus. Hierzulande sahen die Anleger die Lage zunächst anders. Der DAX öffnet zwar schwächer, schob sich kurz ins Plus vor, bevor er mit schwachen Daten aus der Eurozone ebenfalls abkippte und deutlich ins Minus driftete.

Deutsche Bank Kerngeschäft bricht ein
Details heute zum angekündigten Rekordverlust bei der Deutschen Bank. Das Kerngeschäft, das Investmentbanking, liefert im Schlussquartal einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro. Einbußen gab es auch im Anleihe – und Aktienhandel sowie im lukrativen Beratungsgeschäft. Schlimmer noch: Der neue Vorstand John Cryan kündigt an, dass die Deutsche Bank kurzfristig nicht in ruhiges Fahrwasser kommen wird. 
Bereits vor einer Woche war klar, dass Cryans Großreinemachen zu einer tiefroten Bilanz führen wird. Unterm Strich steht ein Verlust von fast sieben Milliarden.

Facebook wird zur Werbemaschine
Facebook hat seinen Quartalsumsatz um über die Hälfte gesteigert. Im hart umkämpften Weihnachtsgeschäft rissen sich die Kunden förmlich um Anzeigen auf dem größten Online-Netz der Welt. Vor allem Werbung auf Smartphones und Tablets wird von Facebook dominiert. Der Quartalsgewinn hat sich mehr als verdoppelt. Die Facebook Aktie haussiert zweistellig.

Roche leidet unter starkem Franken
Die steigende Nachfrage nach modernen Krebsmedikamenten hat dem Schweizer Pharmakonzern operativ zu einem Anstieg bei Umsatz und Gewinn verholfen. Der starke Franken vermiest allerdings das Nettoergebnis. Unterm Strich bleiben zwar noch immerhin 9 Milliarden Franken (8,2 Mrd. Euro) das sind aber fünf Prozent weniger als im Vorjahr. Roche hebt die Dividende an um 10 Rappen auf 8,10 Franken.

ebay schwächelt
Ebay bekommt den starken Dollar und die scharfe Konkurrenz immer mehr zu spüren. Ohne den Wachstumstreiber PayPal stagniert der Umsatz im Weihnachtsgeschäft bei 2,3 Milliarden Dollar. Der Gewinn hat sich sogar mehr als halbiert.

PayPal gewohnt stark
Der Gewinn bei Paypal steigt im Weihnachstquartal um knapp 30 Prozent auf 367 Millionen Euro, der Umsatz klettert um knapp 20 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar.

Johnson & Johnson vor Aufspaltung 
Der US-Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson gerät ins Fadenkreuz des Finanzinvestors Artisan Partners. Der drängt auf eine Aufspaltung des Unternehmens. Johnson & Johnson solle erwägen, seine drei Geschäftsbereiche Verbraucherprodukte, Pharma und Medizingeräte voneinander zu trennen und eigenständige Gesellschaften daraus zu machen.

Salzgitter berappelt sich
Salzgitter hat nach vorläufigen Zahlen im vergangenen Jahr 12 Millionen Euro Verdient, nachdem im Jahr zuvor ein Verlust von 15 Millionen in den Büchern gestanden hatte. Die HSBC nimmt das Kursziel zurück auf 29,50 Euro (30,30) und gibt eine Kaufempfehlung.

Zooplus übertrifft eigene Ziele 
Zooplus hat im vergangenen Jahr den Umsatz um 30 Prozent gesteigert und liegt damit deutlich über den eigenen Zielen. Allerdings nicht über denen der Analysten, die hatten im Schnitt mit den erzielten 742 Millionen Euro gerechnet. Auch die Prognose dürfte den Anlegern gefallen: Für 2016 erwartet Zooplus einen Umsatz von 900 Millionen Euro.

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Euwax Sentiment

Das Stimmungsbarometer an der Börse Stuttgart hatte sein Tagestief bei 50 am Vormittag, als es nach einer Erholung im DAX aussah. Als es dann doch abwärts ging hatten Anleger hatten zunächst die 9.800 Punkte im Auge. Als diese Marke nicht hielt orientierten sich die Derivate Anleger an den 9.700 und spekulierten mit Calls auf steigende Kurse. 
Sie mussten sich aber schon bald wieder von ihren Investment trennen, nachdem der Markt weiter auf dem Rückzug war.

TRENDS IM HANDEL

Anleger folgen heute den zahlreichen Empfehlungen einschlägiger Börsenbriefe.

So sind zum Beispiel Knock-out-Calls gesucht auf den Ingenieurdienstleister Bertrandt.

Anleger greifen aus gleichem Grund zu Knock-out-Calls auf den amerikanischen Versandriesen Amazon.

Auch für die Deutschen Bank gab es eine Empfehlung. Hier investieren Anleger in Call-Optionsscheine auf den angeschlagenen Branchenprimus.

Börse Stuttgart TV

„Gefällt mir“ heißt es heute bei vielen Facebook-Aktionären. Das Online-Netzwerk hat seine Zahlen für das abgelaufene Quartal vorgelegt und kann einen deutlichen Umsatz und Gewinnsprung feiern. Vor allem das Werbegeschäft brummt. Es scheint also als mache Facebook derzeit viele Dinge richtig. Eine Einschätzung von Roland Hirschmüller, Baader Bank, bei Börse Stuttgart TV.