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Ölpreisschwäche setzt die Ratings von OMV und Co zusehends unter Druck

Die Ratings der europäischen Ölförderunternehmen geraten wegen des Verfalls der Rohölpreise zunehmend unter Druck. Die Ratingagentur Fitch warnte am Montag davor, dass eine länger anhaltende Schwächephase bei den Preisen tiefe Spuren in den Kreditprofilen von Konzernen wie Total, Royal Dutch Shell, BP oder des österreichischen heimischen Öl- und Gaskonzerns OMV hinterlassen könne.

In der vergangenen Woche hatten bereits Moody's und Standard & Poor's (S&P) vor Herabstufungen der Kreditwürdigkeit wegen des Ölpreisrutsches gewarnt.

Fitch betonte, fünf der sieben großen Energieunternehmen in der Region Europa, Naher Osten und Afrika wiesen eine höhere Verschuldung auf, als die Agentur es "unter normalen Umständen" für angemessen halte. Blieben die Ölpreise noch für etwa ein Jahr auf dem aktuellen Niveau, habe das aber voraussichtlich keine direkten Auswirkungen auf das Rating. Besonders im Fokus stehe die französische Total, die Investitionen und Dividenden für Aktionäre stark zurückfahren müsste, um die Anforderungen für ihr Rating halten zu können.

Die Experten von Fitch rechnen für ihre Analyse mit einem Ölpreis von 45 Dollar je Barrel für 2016. Moody's erwartet, dass die richtungsweisende Sorte Brent aus der Nordsee in diesem Jahr im Schnitt bei 33 Dollar (30,50 Euro) gehandelt wird. Aktuell kostet ein Barrel Brent rund 31 Dollar.

Der Ölpreis ist in den vergangenen eineinhalb Jahren um mehr als 70 Prozent eingebrochen und hat auch die Aktienkurse der Energiekonzerne mit in die Tiefe gerissen. Die Unternehmen haben bereits Gewinneinbrüche verbucht und umfassende Stellenstreichungen sowie Investitionskürzungen angekündigt.

(APA/Reuters)

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