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Österreich deklassiert die Schweiz ....

Endstand. SMI: +2,58 Prozent - ATX: +1,81% - der heute zu vergebende Punkt geht eindeutig an die Schweizer. Deren Leitindex gehörte performancemässig heute zu den besten Indizes in Europa, wo die Bullen am heutigen Dienstag eindeutig die Macht übernommen haben. Der ATX konnte sich am Dienstag zwar ebenfalls steigern, der Zuwachs von 1,81% steht allerdings im Schatten der Top-Gewinner aus Frankreich (CAC-40 plus 2,77%), Deutschland (DAX: +2,41%) oder eben der Schweiz. Dennoch auf Jahressicht deklassiert der Wiener ATX den Schweizer SMI deutlich - sofern man die beiden Indizes in der jeweiligen Landeswährung belässt. Da hat nämlich der ATX für seine Euro-Anleger ein Plus von 13,21 Prozent eingespielt, während die Schweizer Frankenanleger auf einem minus von 0,34% sitzen. In Euro schrumpft der Abstand - bedingt durch die Härte des Franken auf 13,21% zu 10,83% zusammen.

Genug davon: Der heutige Tag an den europäischen Börsen stand einmal mehr im Zeichen der EZB, die ihre Bereitschaft zu einer weiteren Lockerung der Geldpolitik erneuerte. So hat etwa der Chefvolkswirt der Euro-Notenbank, Peter Praet, die Bereitschaft der EZB zu einer weiteren Lockerung der Geldpolitik erst heute noch einmal bekräftigt. Hinzu kamen besser als erwartet ausgefallene ZEW-Daten und positive Nachrichten aus Griechenland, wo sich die Regierung mit ihren internationalen Gläubigern über die Freigabe von 12 Mrd. Euro aus dem dritten Rettungspaket geeinigt hat.

Vor diesem Hintergrund stieg die zuletzt arg verprügelte Wienerberger-Aktie am Dienstag wie ein Phoenix aus der Asche und legte um 8,33% zu. Gleich dahinter rangierten Semperit, die Aktien gewannen 7,92 Prozent auf 32,50 Euro. Im dritten Quartal hat der Kautschuk- und Kunststoffhersteller den Umsatz im Vergleich zur Vorjahresperiode um 13,6 Prozent auf 241,3 Mio. Euro gesteigert. Das Ergebnis nach Steuern wurde um 24 Prozent auf 14,7 Mio. Euro erhöht. Vorstandsvorsitzender Thomas Fahnemann führt dies auf starken Vertrieb, Kapazitätsausbau und die rasche Integration des Profilherstellers Leeser zurück.

Zahlen kamen auch vom Flughafen Wien. Nach neun Monaten hat der Airport sein Nettoergebnis auf 84,4 Mio. Euro gesteigert. Angesichts des Gewinnschubs und der guten Verkehrs- und Geschäftsentwicklung wurde zudem die Gewinnprognose von 85 auf 95 Mio. Euro erhöht. Laut den Citigroup-Analysten fielen die Zahlen für das dritte Quartal etwas besser aus als erwartet. Die Flughafen Wien-Titel tendierten um 1,29 Prozent fester bei 86,60 Euro.

Von einer neuen Analystenstimme konnten OMV profitieren. Die Analysten der Credit Suisse haben ihr Kursziel für die Aktien von 21,00 auf 22,50 Euro erhöht. Die Empfehlung "Underperform" wurde gleichzeitig bestätigt. Die Papiere zogen um 1,92 Prozent auf 25,42 Euro an.

Gesucht waren auch Bankwerte. Erste Group zogen um 1,63 Prozent auf 28,66 Euro an, Raiffeisen gewannen 1,73 Prozent auf 14,38 Euro. Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat heute Marktgerüchte über einen möglichen Verkauf ihrer Tochterbank in Russland zurückgewiesen. Die Nachrichtenagentur "Bloomberg" hatte zuvor berichtet, dass das Geldhaus einem Insider zufolge den Verkauf seiner Polen-Tochter abblasen und sich statt dessen von der Russland-Beteiligung trennen könnte.

Von der (Börse-)Tagesverfassung her scheinen die Schweizer im Spiel gegen die Österreicher heute jedenfalls im Vorteil zu sein. Die Konstanz spricht allerdings für unser Team ;-). Viel Spaß beim Match...