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Öl knackt den halben Hunderter, was den Rubel kräftigt - die Folge ist klar: Klare Kursgewinne für OMV, Immofinanz, Raiffeisen und SBO

Drei mal en suite im Plus - das schaffte der ATX zuletzt vor einem Monat - und heute. Dabei hat die Industrie in Deutschland im August zum zweiten Mal in Folge deutlich weniger Aufträge erhalten. Diese gingen im August zum Vormonat um 1,8 Prozent zurück, während Analysten ein Plus von 0,5 Prozent erwartet hatten. Zudem wurde der Rückgang im Juli von 1,4 auf 2,2 Prozent korrigiert. Aber da haben wir ja die immer mehr hochkochende Hoffnung, dass die Notenbanken ihre Geldhähne doch noch weiter aufdrehen. BNP Paribas erwartet angesichts der eingetrübten Aussichten für die Weltwirtschaft jedenfalls eine Ausweitung der Wertpapierkäufe der EZB noch vor dem Jahreswechsel. Börsianer scheinen übrigens schön langsam nicht mehr mit einer US-Leitzinswende noch im laufenden Jahr zu rechnen: die Kurse an den Terminmärkten signalisieren, dass Anleger die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Dezember bei gerade einmal 31 Prozent sehen. Und der Euro legte zu.

Auch die Ölpreise zogen auf breiter Front an - Brent (plus 4,95% zu Redaktionsschluss) stieg seit längerer Zeit wirrer über die Marke von 50 US-Dollar je Barrel. Der Leiter des Erdölkartells Abdalla Salem el-Badri glaubte angesichts des niedrigen Preisniveaus an einen Nachfrageschub von 1,3 Millionen Barrel täglich 2016. OMV legte 3,23 Prozent zu, bei SBO waren es 7,34 Prozent. Mit dem Öl ging's auch beim Rubel hinauf, der erstmals seit einem Monat unter 72 je Euro fiel, was dann wiederum Immofinanz (plus 3,80%) und Raiffeisen Bank International (plus 4,50%) einen Kick nach oben gab.

In der Techbranche gibt's wieder eine Übernahme: Skyworks Solutions will den Rivalen PMC-Sierra übernehmen. Der Kaufpreis beträgt zwei Milliarden Dollar in bar. AT&S legte 5,18 Prozent zu, bei ams, wo Vontobel die in der Schweiz gelistete ams zusätzlich wegen ihrer Chancen im Bereich der Internet der Dinge positiv erwähnte, waren es 1,07 Prozent.

Schwächer notierte conwert mit minus 1,02 Prozent. conwert-Aktionär Alexander Proschofsky hat im Streit um den conwert-Verwaltungsrat einen weiteren Etappensieg erzielt - der Oberste Gerichtshof (OGH) hat den Bescheid der Übernahmekommission vom März 2015 bestätigt.

Übrigens: Als Erfolg kann wohl der zunächst reduzierte Börsengang der Bayer-Tochter Covestro gewertet werden. Nachdem die Aktionäre der ersten Stunde ihre Stücke bei 24 Euro bekamen, startete die Aktie bei 26 Euro ins Börsenleben und kletterte von dort aus weiter nach oben bis auf 26,73. IPOs, auch größere, haben also doch eine Chance.