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Ein Deal, der Freude macht - und einer, der für Kummer sorgt

Wegen der zuletzt stark eingetrübten Marktlage und des Widerstands der K+S-Führungsriege hat es keinen Sinn mehr, die Übernahme weiter zu verfolgen. Derart legte der kanadischen Düngemittelherstellers Potash seine Pläne, den deutschen Konkurrenten K+S zu kaufen, wieder in die Schublade zurück. Mit der Folge, dass die K+S-Aktie um mehr als ein Viertel abstürzte - letzter Kurs: 24,8 Euro. Die Kanadier hatten K+S Ende Mai ein Gebot über 41 Euro je Aktie in Aussicht gestellt. Das Management des deutschen Konzerns lehnte Gespräche über die rund 7,8 Mrd. Euro schwere Übernahme aber ab.

Dafür fixiert der deutsche Windkraftanlagenhersteller Nordex den Kauf des spanischen Konkurrenten Acciona Windpower für 785 Millionen Euro - hier liegen Käufer und Gekaufter (indirekt) im Plus; indirekt, da Acciona Windpower dem spanischen Baukonzern Acciona gehört(e). Der Zukauf wird mit Bargeld und eigenen Aktien bezahlt. So werden 16,1 Millionen neue Aktien zu je 26 Euro ausgegeben. Diese erhält Acciona.

Die Spanier erwerben außerdem Anteile vom bisherigen Nordex-Großaktionär SKion/Momentum. Am Ende sollen die Spanier 29,9 Prozent der Nordex-Aktien halten. Der Anteil von SKion/Momentum wird von zuletzt knapp 23 Prozent auf 5,7 Prozent sinken. Womit sich die Kassen von Susanne Klatten weiter füllen - die SKion GmbH ist die Beteiligungsgesellschaft der Quandt-Erbin. In dieser liegen etwa Anteile an BMW. Seit 1982 hält Susanne Klatten ein Aktienpaket in Höhe von 12,6 Prozent. Allein diese Anteile an BMW sind momentan rund sieben Milliarden Euro an der Börse wert. Ihr Bruder Stephan ist größter Einzelaktionär mit 17,4 Prozent, Johanna Quandt hält 16,7 Prozent. Weiters ist Susanne Klatten mit etwas über neun Prozent am Smartcard-Hersteller Gemalto beteiligt, hält 27,46 Prozent am Karbonfaser-Produzenten SGL Group (wo Klatten auch den Aufsichtsrat anführt), die (noch) 22,8 Prozent an Nordex wurden bereits erwähnt. An nicht (mehr) notierten Unternehmen hält SKion 100 Prozent der Anteile am Chemiekonzern Altana, hält 30 Prozent am Altöl-Aufbereiter Avista Oil, 20 Prozent an der niederländischen Paques, die biologische Reinigungssysteme für Abwasser und Gas anbietet und hält über die Familie 100 Prozent an Datacard, ein weltweit führender Hersteller von Geräten zum Ausstellen von Kredit- und Ausweiskarten.

Übrigens: Direkt vor Susanne Klatten liegt in einem deutschen Reichen-Ranking Georg Schaeffler mit 19,7 Mrd. US-Dollar - wo durch den Börsegang des Automobil- und Industriezulieferers Schaeffler noch der eine oder andere Euro dazu kommen wird. Schaeffler will bei seinem nun für diesen Freitag geplanten Börsengang bis zu 1,05 Mrd. Euro einnehmen.