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Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook - die Kapitalmärkte haben an Flexibilität verloren

Der schwache Yen dürfte einer der Gründe sein, dass sich die Wirtschaft in Japan derzeit erholt. Die Stimmung in den Chefetagen japanischer Unternehmen hat sich dadurch spürbar aufgehellt. Der von der Bank of Japan in einer Quartalsumfrage ermittelte Sentiment-Index für die Großindustrie, der sog. Tankan-Report, verbesserte sich im zweiten Jahresviertel um drei Punkte auf +15 Punkte. Volkswirte hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet. Ein positiver Index bedeutet, dass die Optimisten in der Mehrheit sind. Auch die Ausblicks-Komponente legte zu. Für die nächsten drei Monate wird eine weitere Verbesserung erwartet: Demnach rechnen die Unternehmen zum September mit einem Anstieg auf +16 Punkte.
Die sehr robuste Investitionsplanung bestätigt, wie optimistisch die japanischen Unternehmen derzeit gestimmt sind. Die Investitionen stiegen mit 9,3%, fast doppelt so viel wie prognostiziert und insgesamt 10,5 Prozentpunkte mehr als in der letzten Erhebung. Das Ergebnis überrascht in der Dimension des Anstiegs Experten etwas, zumal auch die Exporte im Mai eher weniger gut ausgefallen waren und es zuletzt eher schwächerer Signale vom wichtigsten Handelspartner China gegeben hat. Es dürfe hier nicht vergessen werden, dass die Binnenwirtschaft den größeren Wachstumsbeitrag liefert und da gab es zuletzt gute Nachrichten, sei es der Einzelhandel, der überraschend hohe Umsätze meldete, oder die Lohn- oder die Preisentwicklung, kommentierte die NordLB.
FX-Quickcheck: EUR/USD 
Die Zahl der Beschäftigten im US-Privatsektor ist im Juni deutlich gestiegen. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing (ADP) am Mittwoch mitteilte, wurden außerhalb der Landwirtschaft im vergangenen Monat 237.000 Stellen neu geschaffen. Analysten hatten im Konsens mit einem gerin- geren Stellenzuwachs um 216.000 gerechnet, nach 203.000 im Vormonat (revidiert von 201.000). Der aktuelle Anstieg ist der stärkste seit Dezember 2014 und stimmt bezüglich des offiziellen Arbeitsmarktberichts durchaus optimistisch.
EUR/USD trifft am Hoch vom 15. Mai 2015 bei 1,1467 auf den nächsten markanten Widerstand. Die nächste wichtige Unterstützung findet sich am Tief vom 27. Mai 2015 bei 1,0810.
FX-Quickcheck: EUR/JPY 
Neben dem unerwartet positiven Tankan-Report überraschte gestern auch der japanische Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes in der endgültigen Fassung für Juni positiv. Er ist zwar auf 50,1 gefallen, nach 50,9 im Mai. Doch die Prognosen der Analysten hatten vorher nur bei 49,9 Punkten gelegen. Die Wirtschaft Japans zeigt sich derzeit robust. Das wird auch bei den Aktivitäten im Ausland deutlich. Japanische Unternehmen haben im ersten Halbjahr insgesamt 324 Unternehmen im Wert von JPY 5,6 Bio. im Ausland übernommen - ein Anstieg um 60% zum Vorjahr und neuer Rekord.
Oberhalb des Hochs vom 4. Juni 2015 bei 141,06 trifft EUR/JPY am Hoch 8. Januar 2015 bei 141,73 auf den nächsten Widerstand. Eine markante Unterstützung lässt sich am Doppeltief vom 5./26. Mai 2015 bei 133,07 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in Großbritannien (PMI) ist im Juni überraschend auf 51,4 Punkte gesunken - der niedrigste Stand seit April 2013. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg auf 52,6 Zähler gerechnet. Im Vormonat hatte der von Markit erhobene Index, der die Aktivität in der Industrie misst, bei 51,9 Punkten notiert (revidiert von 52,0 Zählern). "Das Wachstum bei Auftragseingängen und Produktion ist das schwächste seit dem ersten Quartal 2013. Der starke Sterling und die schwache Nachfrage aus Kontinentaleuropa machen die Stärke des heimischen Marktes zunichte", sagte Markit-Ökonom Rob Dobson.
EUR/GBP sieht sich an den Hochs vom 9. Juni 2015 bei 0,7389 und 7. Mai 2015 bei 0,7483 den nächsten markanten Widerständen gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt am Tief vom 9. Oktober 2007 bei 0,6892.

Chartcheck: Devisenpaar des Tages – EUR/TRY
Rückblick: Der Euro hat gegenüber der Türkischen Lira zurückgesetzt. Bereits Mitte Dezember war nach einer Spitze bei 3,00 TRY ein Rückschlag entstanden. Nach einer Wende bei 2,60 TRY rückte der Euro im März und April bis auf 2,90 TRY bzw. 3,10 TRY vor. Anfang Mai sank er jedoch sofort wieder und durchbrach die steile Trendlinie. Auf einer Unterstützung bei 2,87 TRY konnte er Halt finden und seinen Wertverlust stoppen. Mitte Mai ging der Zickzackkurs weiter. Der Euro stieg auf ein Hoch bei 3,10 TRY, bevor er abermals zurückfiel.
Charttechnischer Ausblick: Inzwischen wurde die Schwelle von 3,00 TRY erneut unterschritten. Der Aufwärtstrendkanal ist jedoch weiterhin intakt.

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