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Nun übernimmt wieder die Fed die Themenführerschaft - bis morgen?

Eigentlich schien ja angerichtet: Alles deutet auf eine Verlängerung des Hilfspakets für Griechenland hin, die Eurozone rutscht tiefer in die Deflation - http://goo.gl/ALJmb7 - (was gen deflationsbekämpfenden Maßnahmen der EZB sicher nicht hinderlich ist), die deutsche Wirtschaft wuchs im Q4 stärker als gedacht - http://goo.gl/QoPRnc -, aber bergauf ging es an den Märkten trotzdem nicht. Vielleicht wird aber auch nur gewartet, bis das nächste Thema vom Markt verschwindet. Das nun wieder US-Zinserhöhung bzw. deren Beginn und Höhe heißt. Beantworten wird das (vielleicht) ab heute Nachmittag (ab 16.00 Uhr) die Chefin der US-Notenbank bei ihrer halbjährlichen Anhörung vor dem US-Kongress. Die meisten Analysten rechnen damit, dass die Fed die Zinsen nicht vor Juni anheben wird. Daneben gibt es noch neue Zahlen zum US-Verbrauchervertrauen. Analysten sagen für Februar einen Rückgang von 102,9 auf 99,6 Punkten voraus.

Banken notieren tendenziell tiefer. Die good news der Griechen-Einigung waren gestern ... heute dafür ein Bericht des ‘Wall Street Journal’, wonach US-Behörden den Edelmetall-Handel von mindestens zehn Großbanken unter die Lupe nehmen. Es besteht der Verdacht der Marktmanipulation. Darunter natürlich auch der branchendrückende Branchenprimus aus Europa Deutsche Bank. In Wien liegt die Erste Group an letzter Stelle des ATX-Rankings.

Im Fokus steht auch die Stahlbranche (voestalpine ist aktuell der zweitschlechteste Wert im ATX), nachdem BHP Billiton einen Gewinneinbruch von mehr als 30 Prozent im ersten Halbjahr meldete. Dies vor allem, weil der Eisenerzpreis in ‘14 um 47 Prozent gefallen ist. BHP erwartet für die Rohstoffeinstandskosten von voestalpine und Co weiter eine gedämpfte Entwicklung. Und keinen Nachfrageschub.

Interessant auch ein Blick auf den BHP-Bereich Öl - und damit indirekt zur SBO: Die Ausgaben werden hier heuer um knapp 50 Prozent auf 2,2 Mrd. US-Dollar reduziert.

Wir bleiben bei Öl: Brent erholt sich von seinen schweren Vortagesverlusten leicht, bleibt aber unter 60 US-Dollar je Barrel; der Rubel legt gegen den Euro nach drei Verlusttagen wieder zu, bleibt aber über 70 Rubel je Euro. Vom Rubel ist’s nicht weit zur Ukraine, die nun auch wieder ein Thema wird: in Paris stehen neue Beratungen der Außenminister Frankreichs, Deutschlands, Russlands und der Ukraine an.

Unter den Gewinnern des Tages befindet sich neben S Immo (nach den vorläufigen Zahlen) auch Zumtobel (plus 1,04% auf 22,45 Euro: JPMorgan bleibt beim Übergewichten und hebt das Kursziel von 20 auf 27 Euro an.